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- Monday, August 5, 2024
- 🌧 13 °C
- Altitude: Sea level
Faroe IslandsHoydalsá62°0’29” N 6°46’11” W
Torshavn

Gebürtig empfängt mich der Atlantik mit Regen. Pünktlich wenn die Fähre anlandet. Es schüttet nicht aus Kannen und dennoch drückt der Wind alles bis auf die Haut durch. Es ist abends halb zwölf als ich am Campingplatz mein Zelt aufbaue. Gerade noch so dass ich es in der Dämmerung schaffen könnte. Zu allem Überfluss gibt meine Luftmatratze in der Nacht an einem geflickten Loch nach und ich finde mich auf dem kaltnassen Fußboden der Tatsachen wieder.
Ich bin auf den Färöer Inseln angelangt. 400km um mich brausen die Wellen ohne Halt auf die Klippen. Dazu jagt ein Tiefdruckgebiet nach nach dem anderen nördlich vom Golfstrom über die Inseln. Der Regen lässt am Morgen etwas nach, der Wind bleibt. Im Nebel läuft es sich eigentlich recht trocken. Nur wehe dass der Nebel aufsteigt. Noch gleich vor dem Frühstück treffe ich einige von der Fähre wieder. Ein paar Engländer werden gerade von einem Einheimischen Ornithologen empfangen und abgeholt. Der erste Färöer mit dem ich spreche. Und sehr anregend sogar. Ich erfahre so ziemlich alles was ich im Reiseführer hätte lesen können. Habe ich im Voraus aber nicht. Ich weiß jetzt wo die Einheimischen Kaffee und Kuchen essen. Wie die Inseln vom Tourismus gerade ein wenig aus dem Dornröschenschlaf geholt werden und eigentlich erstmal Infrastruktur und Regeln dafür aufbauen müssen.
Mein Bummel durch die Inselhauptstadt führt sowohl durch die Altstadt wo einst die ersten Siedler anlandeten bis hin zu den ausufernden Wohngebieten in den Hängen. Als ich Leute darauf anspreche warum so viele neue Wohnungen gebaut werden erfahre ich „ich weiß auch nicht wo die ganzen Kinder alle herkommen…“.
Der Ornithologe meint vom Klimawandel spüren die Meteorologen hier wenig. Die See habe sich nicht verändert. Aber was definitiv ein Kipppunkt für die Färöer sind ist der Regen. Es ist definitiv mehr geworden. Den Bauern fehlt im Sommer oft ein trockenes Fenster um das Heu einzubringen. Und als die Experten meinten sie müssen den Staudamm um eine Stufe ausbauen weil er einfach das Wasser nicht mehr speichern kann war dass ein einschneidender Punkt für die Einheimische Bevölkerung in Bezug auf den Klimawandel.
Am Nachmittag erfahre ich was es hier heißt „vielleicht, vielleicht auch nicht“. Ein Wanderweg über die grünen Hügel gen Süden. Er soll mit Steinmännchen markiert sein. Ok - die finde ich, Fußspuren auch, den Weg hingegen nicht. Das Land ist so mit Regen aufgesaugt dass die Wege selbst im abgelegensten Patagonien besser ausgetreten sind. Da die Wolken von Süden immer weiter hereinziehen zieht die Sonne leider auch nicht so auf wie erhofft. Der rauhe Wind drückt herein und so genieße ich die steife Brise dennoch bei einem Rundweg den ich lieber etwas verkürze um am Abend noch ein wenig die Stadt und den Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Insel zu genießen.Read more

Love all those pics [Charles]