• Die Klippen si d ein Paradies für SturmschwalbenDie Schafe bekommen so große Hörner dass sie regelmäßig beschnitten werden müssen.Immer an der Kante lang führt der Weg bis zum Campingplatz

    Der gestrickte Stein

    August 6, 2024 in Faroe Islands ⋅ 🌬 13 °C

    Heute möchte ich ein wenig in die Färöerischen Eigenheiten einführen nachdem ich gestern schon gelernt habe was „vielleicht“ beim Wetter heißt.
    Es ist ein schöner, sonniger Tag angesagt der natürlich bis um elf erstmal mit Nebel beginnt. Wieso man genau in dieser Geisterbucht die Hauptstadt errichtet hat bleibt eine große Frage. Da ich als Radfahrer nicht durch die Unterseetunnel fahren darf nehme ich den Bus nach Sandur auf der Insel Sandoy im Süden. Das praktische ist dass ich mein Gepäck an kleinen Sheltern verstecken kann und so nur die Hälfte der Höhenmeter mit Schwerlast fahren muss. Und so geht es zuerst leichten Fußes zum Hexenfinger an der Westküste. Die Färöer haben sehr viel für Hexen und Trolle übrig. Jeder Zweite Fels im Mehr ist ein Riese der irgendwann mal versucht hat Inseln von A nach B zu ziehen und dabei versteinert wurde als er den Anbruch des Tages übersah. Nicht so der Hexenfinger. Das ist ein spitze Felsnadel für die man ordentlich Mühen in kauf nimmt um sie zu sehen. Doch die lohnen sich.
    Ich komme gar nicht weit da ich schon wieder anhalten will. Da haben die Inselbewohner doch tatsächlich einen großen Findling komplett in Wolle eingestrickt. Sowas kann auch nur den Leuten einfallen die weit abgelegen an irgend einem Ende der Welt wohnen.
    An den Klippen brüten Sturmschwalben. Die Jungen sind noch nicht flügge und müssen noch gefüttert werden. Das gibt im richtigen Wind natürlich ordentlich Zirkus an der Klippe.

    Über eine andere Klippe führt mich am Nachmittag der Weg nach Skalavik. Hier steht eine Kirche mit der ältesten noch betrieben Orgel in ganz Färöer. Nur leider heute geschlossen. Dafür läd ein uriges Kaffee Hafen zu einer Rast ein. Altes Möbel und die Federn so weich als wären sie schon 140 Jahre durchgesessen. Zudem steht an der Wand geschrieben sie hätten zwar Wifi aber man soll sich doch gerne so fühlen wie 1881 und miteinander spielen, stricken und reden. Das Stricken wurde hier durch die Schafwirtschaft echt groß wiederentdeckt.
    Beim stöbern der Landkarten finde ich einen Weg zur westlichen Sturmschwalbenkolonie. Heute Abend soll zudem auch der zweite Teil der Schlechtwetterfront über uns hereinbrechen und ich entscheide mich dass vorher noch zu sehen. Ein sehr selten befahrener Weg führt bis an eine Klippe. Ich sehe auch ein zwei Schwalben, doch was mich mehr fasziniert sind drei Pferde die hier den Sommer über wild auf der Klippe gehalten werden. Ein echtes Färöerisches Pferd hat nicht nur dickes Fell. Es hat zudem entweder Sturmwelle in der Mähne oder Rasterlocken. Beides passt sehr schön kann sich die Natur aber auch wieder nur an irgend einem Ende dieser Welt ausdenken.
    Read more