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- Thursday, August 8, 2024 at 12:35 PM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 8 m
Faroe IslandsLítlanes62°16’59” N 6°54’47” W
einsame Bergdörfer auf Meeresspiegel

Der Wetterbericht weiß heute nur gutes zu vermelden. Entsprechend sollten mir heute ein paar gute Schnappschüsse gelingen. Am Ende des Tages wird dadurch jedoch nur die Bilanz verfälscht. Weil heute ca. 10% des Tages die Sonne scheinen soll gilt das hier als Schönwettertag. - oder anders ich sollte froh sein wenn es heute zum Abschluss nicht noch schneit. Neben den Wetterkapriolen steht heute ein Ausflug in die Bergwelt im Norden der Färöer auf dem Programm. Ein paar weit abgelegene Dörfer. Eidi gehört da eigentlich auch schon dazu.
Den Anfang macht Elduvik. 2020 lebten hier noch genau zwölf Leute hauptamtlich. Ein paar Kinder sind aber auch hier wieder hinzu gekommen. Elduvik zählt zu den älteren Siedlungen auf den Inseln. Man Erzählt sich hier dass es einst eines der beliebtesten Hobbies von Neptun war Fischerboote zu ärgern. Da scheint etwas wahres dran wenn ich den Wind bedenke.
Die Gefahr heute nasse Füße zu bekommen scheint mir eher gering und darum geht es außerdem entlang der klippen wandern. Leider stirbt die Hoffnung jäh dass ich hier an den Klippen ein paar Papageientaucher finde. Außer Möwen und Schwalben gibt es derzeit noch viele Gänse. Sonst nicht viel. Dafür ist die Aussicht umso grandioser. Und als das Wetter umschlägt kehre ich zurück und werde anstatt weiter zu radeln auf einen Kaffee eingeladen. Der windgepeitschten Seele tut das Gut am Nachmittag. Doch noch warten zwei der Dörfer auf meinen Besuch und es ist schon wieder spät. Spät dran sein gehört wohl zu meinen Tugenden.
Funningur, das zweite Dorf liegt eigentlich gleich gegenüber. Wenn da nur der Fjord nicht wäre. Also geht es die Klippen fleißig hoch und wieder runter als wäre das ein Kinderspiel was ich so lange üben muss bis es mich nicht mehr stört. Das Dorf hat ein paar mehr Einwohner und einen fantastischen Blick auf den Fjord. Dort wo heute die Kirche steht standen bereits vier vor ihr. So viel Disziplin im Wiederaufbau zeugt von der Wichtigkeit dieser Orte auch wenn sie noch so weit abseits liegen. Auch weil sich hier irische Mönche mit den Geschichtsschreibern streiten wer denn zuerst angelandet und gesiedelt hat.
Das dritte Dorf ist Gjogv. Um dort hin zu gelangen heißt es erstmal Serpentinen den Berg hoch um sie drüben wieder runter zu fahren. Und später natürlich auch wieder zurück denn ein Dorf ist für gewöhnlich das Ende der Straße. Gjogv ist ausnahmsweise mal nicht für seine Kirche bekannt sondern für seinen Naturhafen. Eine 200 lange Schlucht. Als ich hinabsteige ist das Wasser so kristallklar dass ich die gesamten Wasserpflanzen wie in einem Aquarium bestaunen kann. Und man hat durch die Schlucht einen spektakulären Blick auf die Insel Kalsoy. Wer sie nicht kennt ist zuletzt nicht mehr den Geschichten von James Bond gefolgt. Doch dazu später mehr. Soweit ich über den Tag den Blick schweifen lasse ragen über dem Fjord hunderte Meter hohe Klippen auf und die höchsten Berge der Färöer verstecken sich im Nebel.
Ein letzter Gruß vom Dach der Inseln auf dem Pass zum Slættaratindur dann holt mich der Regen ein und gibt dort wo die Sonne noch scheint den Blick auf den versteinerten Riesen und die Hexe preis, von denen gesagt wird, dass auch sie des Nachts die Inseln versetzten wollten und bei Tageslicht überrascht wurden. Die Sagenwelt der Färöer ist ziemlich groß. Nur gut dass nicht auch jeder Troll noch einen Namen bekommen hat.Read more