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- Friday, August 9, 2024 at 9:34 AM
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 11 m
Faroe IslandsHamrá62°10’23” N 6°58’22” W
Das Bootshaus am Meer

Was kann ich denn heute mal unternehmen wenn schlechtes Wetter angesagt ist? Es gibt ja davon trotzdem zweierlei. Einmal wenn der angesagte Regen denn auch tatsächlich lange und ausgiebig kommt und einmal wenn man den Wetterbericht nur zur Hälfte liest und nachher der Wind noch eine große Rolle spielt oder es fängt zu schneien an. Gestern Abend war ich nicht weit davon entfernt.
Am Besten kann ich bei schlechtem Wetter Rad fahren! Darum ist heute der Plan die Sandalen anzuziehen und früh aufzubrechen um am anderen Ende der Insel die Fähre nach Suderoy zu erwischen. Das sind in vier Stunden schlappe 60km einmal über das Gebirge. Aber es regnet ja eh. Die einzigen Zwischenstopps sind daher zum Essen und zum Besuch einer alten Walfangstation die freiwillige hier wieder restauriert haben. Der Walfang hat in Island heute noch Tradition, auf den Färöer nicht mehr. Doch früher waren solche Stationen über die ganze Welt bis in die Antarktis alle gleich aufgebaut und das kann man hier in Vid Aīr noch richtig gut nachempfinden. Die Kilometer purzeln aber die Höhenmeter zehren doch sehr. Schnell noch einkaufen. Auf der Fähre treffe ich meine Zeltnachbarn der letzten zwei Tage wieder. Die Insel ist klein. Auf dem Schiff gibt es Mittagessen vom Feinsten. Kartoffeln mit Mischgemüse und Lamm. Naja, wenigstens das Lamm können sie richtig richtig gut!
Runter von der Fähre und plötzlich habe ich den zweiten Fall von schlechtem Wetter. Suderoy, die südlichste der Färöer Inseln ist von drei Seiten ungeschützt dem Atlantik ausgeliefert. Der Wind weht so stark dass ich auf dem Weg zum Zeltplatz sogar mit dem vollgepackten Rad einfach mal in den Gegenverkehr getrieben werde. Zum Glück besteht der nur aus einer leeren Straße, bestenfalls mit drei Schafen. Aber es ist nicht zu verachten weil ich mich auf meinem „Sofa“ sonst immer so sicher bei Seitenwind fühle. Der Zeltplatz ist eine verlassene Asphaltpiste auf der vielleicht 10 Caravan passen und daneben ein Schotterfeld fürs Zelt. Dazu dieser Orkanartige Wind. Hier Zelte ich nicht! Aber zum zurück fahren bin ich viel zu durchnässt und kraftlos.
Zum Aufwärmen eignen sich die örtlichen öffentlichen Toiletten mit Heizung und Warmwasser. Dazu noch ein Stück Schokolade. Perfekt! Wenn ich jetzt aber schon mal hier bin will ich mir auch die peitschenden Wellenberge an der Küste anschauen. Stattdessen finde ich am Wegesrand ein Bootshaus oben auf den Klippen dass mich interessiert.
Es ist regelrecht Ingenieurleistung wie man bei Wind und Wellen das Boot ohne Kran vom Bootshaus die Klippen hinunter und auch wieder hinauf bekommt. Das branden bei Westwind die Wasser bis auf die Klippen hoch. Das muss herrlich sein!
Ich schaue mir noch einmal die Zeltplatz Alternativen an und fahre zurück. Vor dem Tunnel gabelt mich ein freundlicher Puck up Fahrer auf. Ob mir das Spaß mache bei Wind und Wetter draußen unterwegs zu sein? Er jedenfalls findet das cool und hat Respekt. Er hilft mir sogar für die Schutzhütte am Campingplatz die Schlüssel zu organisieren. Zuversichtlich begebe ich mich auf die letzten Kilometer. Doch er hat mich schon vorgewarnt. „Bis zum Krankenhaus und dann den Berg links hoch, hoch, hoch und noch weiter hoch“ Und er hatte Recht. Der Hang ist so steil dass ich schieben muss. Ein neugieriger Hausbesitzer bekommt das mit und hält mich auf halben weg auf um zu plaudern. Seine Frau kommt dazu und fragt mich „Ach wie kann man denn mbei diesem Wetter nur draußen unterwegs sein?“ - jetzt bin ich einmal nass, das macht keinen Unterschied mehr. Ein Bier auf den Weg und dann ist da endlich diese Schutzhütte. Sehr hübsch, auch gegen die wolkenverhangenen Berge. Und innen erst! Warme Dusche, Warmes Abendbrot, Bettenlager und genügend Platz meine Sachen zu trocknen. Morgen kann kommenRead more