• Das Sinnbild für Klein Rom
    Rehe pirschen im NebelUnd ... ups - was ist denn das?Die Arbeit wird mit dem Traktor erledigt. Tägliche Botengänge noch nicht.Am See ist es Zeit für eine kurze Rast und den Plausch mit den Bauern.Morgentau im NebelDer Hirschkäfer wird auch hier leider immer seltener.Ein Ziegenjunges versteckt sich im hohen Gras.Von oben istdie Aussicht immer noch am SchönstenFuchs! Du hast die Maus gefangen!Lieblingsplatz am Nachmittag.Kunst am AutoreifenAlter Eingang zu einer der sieben Kirchen in Langenthal

    Eiswein aus Klein Rom

    May 13 in Romania ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Gründungsväter von Blaj waren einst der Meinung hier eine Stadt auf den Grundpfeilern von Religion, Holzwirtschaft und Wein errichten zu können. Und tatsächlich stand der Ort im wirtschaftlichen Aufschwung. Als dann auch noch der rumänische Nationaldichter Mihai Eminescu über die Berge kam und im Anblick rief „Begrüße dich von Herzen kleines Rom!Danke Gott mir geholfen zu haben dich zu sehen!“ hieß bald darauf klein Rom und zeigt heute noch die Wölfin im Stadtwappen die einst Romulus gesäugt hat.

    Klein Rom zeigt sich am Morgen weiter von seiner schlechten Seite. Was ich gestern nur als kurzes Gewitter gezeigt hat brachte in den Bergen des Fagaraš reichlich Neuschnee. Und im Tal hängt dichter Nebel der sich zäh hält. Fernsicht Fehlanzeige. Jedoch immerhin auch keine sengende Sonne beim Aufstieg auf die umliegenden Hügel. Hinter mir trabt ein Pferdekarren heran. Ein Lkw würde im Matsch längst schon fest stecken, doch der Karren geht noch.

    Im Nebel stehen zwei Rehe ein wenig entfernt. Sie wittern mich und flüchten. Also schau ich weiter dass ich vorwärts komme und im Matsch nicht ausrutsche. Häh? Was ist denn das? Für eine Hundefährte ein bisschen komisch und vorne mit fünf so Löchern? Da stehe ich nun im Nebel, weit und breit allein , vor meiner ersten Bärenfährte in Rumänien. Und das einerseits wo der Wandertreck ausdrücklich hinweist dass Bären hier auf diesem Teil das kleinere Übel sind und ich mir beim besten Willennauch nicht herleiten kann wie ein Bär hier her kommt wenn der nächste Wald mindestens 4 Km entfernt ist. Das ist ungewöhnlich. Aus Instinkt führe ich laute Selbstgespräche. Selbst meine Trillerpfeife würde hier schlicht niemand hören. Später am Vormittag bestätigt mich eine Bäuerin und ein Hirte. Sie wissen auch nicht was der Bär hier sucht. Sie kommen aber immer näher an die Stadt und verlieren ihre Scheu vorm Menschen. Gerade weil der Winterschlaf auch nicht mehr so lang anhält wie Früher ist der Energiebedarf halt höher wenn es noch nichts gibt. Dann würdeb sie öfter hin und her irren.

    Ich bleib dann doch lieber bei der Weinbergschnecke mit Haus oder aber dem Hirschkäfer. Sein Geweih wenn er sich aufrichtet ist nicht minder Furcht einflösend. Zu allem Übel verlaufe ich mich am Nachmittag auch noch im Wald. Und als Belohnung dass ich wieder zurück finde treffe ich wenig später auf meinen ganz persönlichen Lieblingsort im Tal der 7 Religionen. Hier hat echt jeder Recht. Evangelisten, Katholiken, griechisch katholische, orthodoxe Gemeinde, die ungarisch-reformierte Kirche, Pfingstgemeinde & Baptisten.

    Als achte Religion gilt eigentlich noch der Wein. In einem kleinen Dorf etwas abgelegen steht die größte Kelterei Europas die auf Basis der Gravitation arbeitet. Hoch technologisiert reichen für den gesamten Weinberg mit 700 Hektar gerade einmal 5 Leute je Schicht. Um Wein zu ernten, zu keltern, zu reifen, zu filtern, zu lagern und abzufüllen.

    Kann man gut heisen. Mein Gastvater an diesem Abend sagt das schmeckt auch sehr gut. Er vertraut aber ebenso auf das selbst gebraute. Ich hätte Glück dass er nach der Nachtschicht gerade frei hat und somit überhaupt da wäre. So bekomme ich von Wein über Cognac bis Pflaumenschnaps eine Kostprobe nach der Nächsten. Danke Rumänien für deine außerordentliche Gastfreundschaft!
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