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- Day 15
- Thursday, August 28, 2025
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 781 m
China雷山县26°28’43” N 108°3’6” E
Zwei Dörfer voller Katzen

Über die Provinz Guizhou sagt man im Volksmund gerne: Da wo du keine drei flachen Acker Land am Stück findest, wo es keine drei Tage ohne Regen geht und wo kein Mensch mehr als drei Längen Silber besitzt, da beginnt das Land der „Miao“. Etwas wahres ist dran. Tief eingeschnittene Bergketten so weit das Auge reicht sind mit dichtem Regenwald oder Reisterassen überwuchert. Und die Bauern hier vor Ort gehören wahrlich nicht zu den Reichsten im Land. Dafür blüht nicht nur Blumen sondern auch die Gesichter der Miao auf. Und ob der der Höhe um 1000m ist es nicht mehr so heiß wie in den flachen Ebenen Ostchinas.
Im Dorf ist es morgens noch still. Die Bewohner machen sich auf den Weg auf die Reisfelder doch der Normalchinese im Urlaub ist ein Langschläfer. Ich laufe von der Unterkunft gerade weg auf den gegenüberliegenden Berghang hinauf. Die Reisfelder liegen zum Teil noch im Morgennebel. Am Wegesrand kann ich unzählige Pflanzen bestimmen. Dabei habe ich nicht erwartet dass ich sogar auf wilde Orchideen treffe.
Als die Sonne bereits hoch am Himmel steht verlasse ich die Berge und wandere weiter durch das Tal an einem Fluss entlang. Die Straße ist durch Sturzfluten in Mitleidenschaft gezogen und hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Egal, wo das Geld fehlt schraubt man ein par Pylonen in den verbliebenen Asphalt, Achtung Baustelle, und das bleibt dann so bis der Fluss diesen Teil der Straße auch weg spült. So lange ist der Rest ja noch gut. An einem Pavillon halte ich inne und tue es einem alten Mann gleich der dort seine Siesta hält. Das Rauschen des Flusses hört sich an wie Urlaub.
Bis plötzlich etwas plätschert. Steine rollen. Ich bin wach. Es hat doch gar nicht geregnet? Als ich nachschaue sitzen drei Frauen im Wasser und Köchern den Fluss. Ob sie Muscheln oder etwas anderes suchen bekomme ich leider nicht heraus. Ein wenig flussabwärts angeln die Männer. Die Büffel nehmen ein Bad im kühlen Nass und die Kinder haben ein bunt abgegrenztes Planschbecken im Fluss. Es ist mir ein Rätsel wie viele Wasserratten es in China gibt und doch sind das alles Nichtschwimmer.
Am Abend kommt das angesagte Unwetter über mich herein. Doch mittlerweile sitze ich im trockenen und beobachte einen Regenbogen. Ich habe die Unterkunft gewechselt und wohne eine Nacht auf der Farm einer Familie anstatt im Hotel. Es ist eine kleine Familie. Zehn Leute, davon sieben arbeitsfähig. Zusammen bewirtschaften sie sieben Hektar Land und halten ein paar Tiere. Der Vater ist der erste und einzige den ich hier im ganzen Dorf mit Bart sehe doch es steht ihm gut. Leider habe ich auf chinesisch nicht all zu viel zu erzählen. Seine Gastfreundlichkeit und die Einladung zum Abendessen weiß ich jedoch zu schätzen.Read more