• Die große Mauer in Miniatur

    September 2 in China ⋅ ☀️ 33 °C

    Man könnte meinen ich habe gestern bereits alles gesehen was Zhenyuan zu bieten hat. Der Wuyang Fluss, die Schlucht und damit auch die Stadt waren jedoch sehr lange streitbares Grenzgebiet. Mit der Zeit der Eroberungszüge gelangten die Han bis an den Fluss jedoch lange Zeit kaum darüber hinaus. Von Süden vereinten sich die heutigen Minderheiten. Und hatten erstaunlich viel entgegenzusetzen. Ihren Stolz und ihr kulturelles Erbe verteidigten sie oft mit großen Stadtmauern. Zum Teil wurden aber auch die Ländereien mit einbezogen. So geschah es auch in Zhenyuan. Diesen Gürtel an Wehrmauern im Süden der Republik nennt man heute auch die südliche chinesische Mauer.

    Der Aufstieg dahin beginnt früh. Wo ich doch gestern in der Mittagssonne eingegangen bin starte ich noch vor dem Frühstück mit dem Treppenaufstieg. Und wieder einmal denke ich mir „das sind jetzt aber echt die letzten Stufen für diese Woche“. Oben erreiche ich eine herrliche Aussicht über die Stadt, die noch halb in Wolken verhangene Schlucht, und die Mauer? Leider steht es um die Restaurierung und Erhaltung sehr schlecht! Alles ist von Gras und Buschwerk überwuchert. Esel werden auf die umliegenden Felder getrieben. Die Wachtürme existieren nur noch als Grundriss. Das setzt der Mauer stark zu gleichwohl ich dennoch beeindruckt bin und sie einmal komplett ablaufe. Vielleicht ist sie nicht so spektakulär wie ihre große Schwester. Zu Fuß hat die kleine und die große chinesische Mauer aber einiges gemeinsam. Sie liegen immer irgendwo oben auf einem Bergrücken und allein die Stufen sind jedes Mal eine Herausforderung.
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