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  • Day 17

    Singapur - Little India

    June 10, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Nach ausgiebiger Zeit am Pool -mit wechselnden Grautönen am Horizont- machen wir uns am Nachmittag auf in ein Viertel, das die kulturelle Vielfalt des Stadtstaates repräsentiert - „Little India“.

    Wir fahren mit der hochmodernen (fahrerlosen) MRT zum „Farrer Park“ und werden nach nur ein paar Minuten Fußweg in einen Farbrausch versetzt. Denn „Little India“ beherbergt einige der prächtigsten und damit farblich „quietschigsten“ hinduistischen Tempel in Singapur.

    Wir starten unsere Tempelerkundung mit dem „Sri Vadapathira Kaliamman“ Tempel, dessen Ursprung auf eine einzelne Frau zurückgeht. Im Jahr 1830 legte die Gläubige ein Bild von Amman (weibliche Göttlichkeit) unter einen Banyanbaum (Fucus-Art) in der Nähe des heutigen Tempels. Knapp 100 Jahre später (anno 1935) wurde der Komplex in einen vollwertigen Tempel verwandelt, in dem im Laufe der Jahre wichtige Zeremonien abgehalten wurden, die bis heute die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Tempels unterstreichen.

    Es ist das erste Mal überhaupt, dass wir uns einen Hindu-Tempel von innen anschauen. Die fremdartigen Figuren und Fabelwesen in den schillerndsten Farbtönen lassen uns zwischen Staunen und Stirnrunzeln hin- und herwechseln. Die „heiligen“ Gemäuer erinnern doch stark an die ebenfalls kitschig-überladenen Buddha-Tempel. Einen Hauptaltar können wir auf dem Gelände nicht entdecken - leider sind aktuell auch keine Gläubigen zu sehen, die ein wenig Aufschluss hätten geben können. Also ziehen wir weiter.

    Gleich nebenan erblicken wir die „weibliche Göttlichkeit“ ein weiteres Mal. Auf riesigen Postern, und damit fast in Originalgröße, wird in kecker Unterwäsche für den „Indian Dance Club“ geworben. Möglicherweise authentisch indisch, aber ganz bestimmt nicht „göttlich“ - der verriegelte Eingangsbereich wirkt doch eher heruntergekommen. Es folgen weitere schäbige Häuserfronten bis wir auf einen äußerst skurrilen Laden stoßen. Nur ein paar Blöcke vom Nachtclub entfernt, liegt ein schickes Reha-Zentrum für HAUSTIERE. Sehr irritierend - also zurück zur Tempelvielfalt 😉

    Wirklich phänomenal ist der „Sri Srinivasa Perumal“-Tempel. Der - dem Gott Vishnu gewidmete - Komplex wurde im Jahr 1855 erbaut und wirkt wie eine exotische Insel im umzingelnden Wolkenkratzergewirr. Das monumentale Eingangstor mit seinen fünf Ebenen wurde 111 Jahre nach dem Tempelbau mit Spendengeldern eines der ältesten indischen Migranten Singapurs errichtet.

    Sobald man das beeindruckende, reich verzierte Eingangstor hinter sich lässt, betritt man eine andere Welt. Das Gewusel der Millionenstadt weicht gelassener Ruhe. Im Inneren sind tatsächlich auch einige, wenige Gläubige anzutreffen, die in den weitläufigen, offenen Räumen für eine anstehende Zeremonie üben. Sehr schade, dass wir keine Gelegenheit haben dabei zu sein, um einen besseren Eindruck vom Hinduismus zu bekommen.

    Weiter geht’s durch „Little India“. Wir streifen vorbei am geschlossenen „Sri Veeramakaliamman“ Tempel und entlang einer schier endlosen Aneinanderreihung von Schmuckgeschäften – vor den Läden grüßen üppig mit allerlei Geschmeide „behängte“ Bollywood-Schönheiten von den Aufstellern. Der Großteil der Läden ist ziemlich gut besucht und einige Schmuckstücke wechseln vor unseren Augen den Besitzer. Wer das nötige Kleingeld für den Gold- und Silberschmuck nicht besitzt, kann auf billige Ramschware in der gleichen Straße zurückgreifen – herrlich 😊
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