Singapur (& Malaysia)

May - June 2023
A 21-day adventure by Netti und Micha Read more
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  • Day 1

    Einreise nach Singapur

    May 25, 2023 in Singapore ⋅ ☁️ 32 °C

    Damit uns der Abschied von Australien nicht zu schwerfällt, haben wir uns auf dem Rückweg nach Europa noch ein besonderes „Schmankerl“ herausgesucht.

    Mit „Scoot“ geht es zurück ins fünf Flugstunden entfernte Singapur. Mein letzter Besuch der Stadt liegt genauso lang zurück wie unsere Australienzeit. Und wenn Perth sich schon so verändert hat – wie sieht es dann erst in einer der modernsten und innovativsten Metropolen der Welt aus?

    Eine kürzlich geschaute Reportage aus dem Jahr 2018 über zukunftsweisende Projekte in Singapur hat unser Interesse noch zusätzlich verstärkt. Wie schön, dass wir dank des anstehenden House-Sits ganze 2 Wochen in Singapur und damit genügend Zeit zum Entdecken der Stadt haben werden.

    Unser Flieger erreicht den Changi-Flughafen (Singapur) planmäßig um 23 Uhr. Es ist wirklich bewundernswert, wie entspannt der Flughafen wirkt. Trotz seiner Größe geht es wunderbar organisiert zu und es wirkt an keiner Stelle hektisch! So verwundert es auch nicht, dass der Flughafen über 250 Auszeichnungen erhalten hat. Zuletzt wurde er im Jahr 2022 zum BESTEN Flughafen der Welt gekürt.

    Leider können wir die MRT (= Mass Rapid Transit, die Metro in Singapur) nicht nutzen, da wir erst außerhalb der Betriebszeiten - für mich total unverständlich, dass der Betrieb überhaupt stoppt - eintrudeln! Da auch das Abholen der Fahrdienstnutzer (UBER, GRAB etc.) sehr gut organisiert ist, dürften wir dennoch locker flockig zum Princess Hotel gelangen! Die Realität sieht dann bedauerlicherweise etwas anders aus …!

    Denn in dem riesigen Flughafen gibt es - über mehrere Ebenen verteilt - unzählige Abholpunkte, die wir als Erstnutzer des Flughafens natürlich nicht einschätzen können. Nach zwei erfolglosen Buchungsversuchen und einer Menge verlorener Nerven klappt es schließlich und wir sitzen mit über einer halben Stunde Verspätung endlich im GRAB Taxi und werden durchs nächtliche Singapur gefahren.

    Wir haben gelesen, dass unser Hotel (das einzig halbwegs bezahlbare) mit dem Namen „81 Prinzess“ im Rotlichtviertel der Stadt liegt. Ein wenig überrascht sind wir schon, dass Prostitution in Singapur überhaupt erlaubt ist. Von den Damen ist im Stadtviertel allerdings kaum etwas zu sehen – alles wirkt ziemlich ruhig und grade zu verlassen.

    Das Taxi bringt uns direkt vor die Tür des Hotels, wo wir von zwei grimmig dreinschauenden Damen „begrüßt“ werden. Hach ja, da kommt der Abschiedsschmerz von Australien gleich doppelt und dreifach wieder hoch. Zumindest das Zimmer enttäuscht nicht - wir freuen uns beim Betreten des kleinen Raums über die moderne Einrichtung und Sauberkeit sowie die Zweckmäßigkeit! Und hey, die Klimaanlage funktioniert und pustet uns nicht direkt ins Gesicht!

    Nun denn, gute Nacht Singapur!
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  • Day 2

    -> Johor Bahru (Malaysia)

    May 26, 2023 in Malaysia ⋅ ☁️ 32 °C

    Nach der ersten „märchenhaften“ Nacht zurück in Asien, geht es für uns wieder ans Kofferpacken. Auch wenn wir grad erst in Singapur angekommen und in unser Hotel "81 Princess" eingecheckt sind, verlassen wir den Stadtstaat heute direkt wieder. Die verbleibenden Tage bis zu unserem „Cat-Sit“ wollen wir im benachbarten Malaysia unmittelbar an der Grenze verbringen. In der Grenzstadt „Johor Bahru“ haben wir eine tolle Anlage mit Pool und Fitnessmöglichkeit entdeckt, die uns im Gegensatz zu Singapur nicht arm macht 😉

    An der Rezeption - zum Glück mit frischer Besatzung - erfragen wir also den Weg nach „JB“, wie die Einheimischen sagen. Über google.maps sieht es recht nah aus, es soll aber über zwei Stunden dauern! Nun ja, auf geht’s in den tropisch-schwülen Morgen. Auch bei Tageslicht sieht die Gegend nicht schöner aus – der recht runtergekommene und ziemlich dreckige Stadtteil Geylang deckt sich so gar nicht mit unseren Erwartungen an das hochmoderne Singapur.

    Nur 5 Gehminuten vom Hotel entfernt liegt zumindest eine Bushaltestelle mit Anbindung an das „Queen Street Bus Terminal“ - von dort starten im Anschluss die Direktverbindungen nach Malaysia. Das „Bus Terminal“ ist ebenfalls ziemlich versifft und außerdem unerwartet klein! Oh man - so haben wir uns Singapur wirklich nicht vorgestellt!

    Immerhin ist das Zahlungssystem modern und funktioniert ganz ohne Bargeld - einfach mit der Kreditkarte „tap&go“ - spannend.

    Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir den beeindruckenden „Woodlands Checkpoint“ an der Grenze zu Malaysia. Dank eines netten Mitpassagiers finden wir unseren Weg durch die Grenzkontrollen hin zu den wartenden Bussen, die die Passagiere über die knapp einen Kilometer lange Brücke nach Malaysia transportieren. Am „Johor Bahru Sentral“ wartet erneut eine kurze Grenzkontrolle - und schwupps schon sind wir in weniger als 24 Stunden im nächsten Land. So schnell kann es gehen 😊

    Unsere Unterkunft für die nächsten Tage liegt unweit des Grenzübergangs oberhalb - wie soll es auch anders sein - einer Mall (R&F-Mall). Auf dem Weg dorthin passieren wir ein weiteres, riesengroßes Einkaufszentrum - willkommen zurück in Malaysia :D

    An der R&F-Mall angekommen, erwartet uns ein (Self-) Check-In der Extraklasse: Noch nie mussten wir so viel hin- und herlaufen, um in die Unterkunft zu gelangen. Nicht nur müssen wir die entlegenen Schlüssel einsammeln, nein auch sollen wir Fotos unserer Zugangskarten machen – sonst droht eine Strafe! Wir wollen mal nicht vergessen, dass die drückende Hitze über 30 Grad ihr Übriges tut und es so gar keinen Spaß macht, mit komplettem Reisegepäck um die riesige Mall zu laufen!

    Endlich im Studio angekommen, freuen wir uns auf die Abkühlung durch die Klimaanlage 😉 Im Studio selbst lässt es sich bestimmt gut ein paar Tage aushalten, auch wenn der Küche kaum Beachtung geschenkt wurde - wahrscheinlich kocht hier kaum einer! Wir schon 😊

    Die spätere Erkundung des Komplexes nehmen wir beide sehr unterschiedlich wahr. Der 35-stöckige Gesamtkomplex erstreckt sich über mehrere Gebäude, die auf den unteren Etagen über eine riesige Freifläche verbunden sind. Hier gibt es eine eigene Joggingstrecke, eine Bibliothek, eine Weinbar u.v.m. Ich bin total begeistert, dass durch den im Komplex gelegenen „Jaya Grocer“ die Lebensmittelversorgung gesichert ist und freue mich über das gut ausgestattete Fitnessstudio. Nettis Vorfreude auf die „Poollandschaft“ nimmt beim Anblick der vielen Nutzer und der schattigen Becken rapide ab. Auf ein Schaulaufen und Sonnenbaden mitten im Zentrum des Apartmentkomplexes vor den Augen der prüden, muslimischen Bewohner hat sie so gar keine Lust.

    Die Aussicht auf das benachbarte Singapur und die Stadt Johor Bahru - und hier sind wir uns einig - ist toll. Und auch der Luftzug ist angenehm erfrischend! Die wenig reizvolle Umgebung sollte uns genügend Zeit geben zu entspannen und auch um mit unserem Blog weiterzukommen. Machen wir also das Beste draus 😊
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  • Day 6

    Johor Bahru - Historisches Zentrum

    May 30, 2023 in Malaysia ⋅ ☁️ 33 °C

    Nachdem es die letzten Tage eher ruhig zuging, machen wir uns heute auf den Weg auf die andere Seite der viel befahrenen Straße ins „historische“ Zentrum von Johor Bahru. Wir prüfen nochmal das Wetter (nicht auf der App, sondern beim Blick aus dem Fenster) und befinden die Aussicht als geeignet, um uns eine Viertelstunde wegzubewegen 😊

    Johor Bahru, kurz zur Erklärung, ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes und profitiert von der direkten Grenznähe zum teuersten und wohlhabendsten Land in Südostasien. In der Stadt und dem Umland, zur Gründungszeit im Jahr 1855 noch ein kleines Fischerdorf, wohnen inzwischen ca. eine Million Menschen. Ausländische Touristen lassen die Grenzstadt komplett links liegen – sie ist vielmehr für Arbeitskräfte aus Singapur mit niedrigem bzw. mittleren Einkommen als Wohnort interessant. Und natürlich für budgetbewusste Tagestouristen aus dem s**teuren, benachbarten Stadtstaat. Kein Wunder also, dass das „historische“ Zentrum vor dem Hintergrund der vielfältigen modernen Einkaufszentren und Unterhaltungseinrichtungen regelrecht erblasst.

    Wir geben dem Zentrum trotzdem eine Chance und bummeln durch die wuseligen Straßen. Der Kern besteht aus einer Ansammlung verschiedener Häuser sowie Architekturstile und dem ein oder anderen Tempel. Nach einer halben Stunde haben wir genug gesehen und ziehen uns in unser Studio zurück. Als Wohnort würde die Stadt für uns komplett durchfallen – keine Atmosphäre in der Stadt, keine Restaurantszene – wirklich nichts. Es scheint fast so, als ob diese Mega-Gebäudekomplexe so konzipiert wurden, dass die Bewohner nach Rückkehr von der Arbeit keinen Fuß mehr vors Gebäude setzen müssen. Alles Lebensnotwendige ist schließlich nur ein paar Etagen und Schritte entfernt.

    Wir sind daher sehr froh, dass unser Schnupper-Ausflug nach Malaysia morgen endet und wir endlich ins verheißungsvolle Singapur zurückkehren können. Vorausgesetzt natürlich wir haben mehr Glück und landen in einem netteren Stadtteil als dem Rotlichtviertel Geylang :D
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  • Day 7

    Rückkehr nach Singapur (aus Malaysia)

    May 31, 2023 in Singapore ⋅ ⛅ 33 °C

    Heute ist es endlich soweit - es geht zurück nach Singapur! Da unsere Gastgeber in Singapur noch einen langen, letzten Arbeitstag haben und spät in den Flieger steigen, werden wir erst gegen 20 Uhr erwartet. Ein spätes Auschecken steht bei unserer Unterkunft allen Ernstes unter Strafe – also fragen wir gar nicht erst danach! So vergnügt sich Netti im Einkaufszentrum, während ich mich im recht kalten „San Francisco Coffee“ mit unserem Blog beschäftige.

    Da uns der Weg über die Grenze bereits bekannt ist, läuft der erste Teil bis zum „Woodlands Checkpoint“ viel schneller als noch vor ein paar Tagen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und einsetzenden Dunkelheit würden wir statt dem Weg über das schäbige „Queen Street Busterminal“ lieber direkt einen Fahrdienst bzw. ein Taxi nutzen. Überraschenderweise gibt es am Grenzübergang aber kein W-LAN - UBER oder GRAB fallen damit leider aus. Beim Anblick der Warteschlange am Taxistand sinkt auch unsere Begeisterung für diese Idee.

    Wir steigen also in den nächstbesten Bus, der uns zu einer MRT-Station in der Nähe bringt. Eine wirklich weise Entscheidung: zwar dauert die Fahrt bis ins Zentrum von Singapur so deutlich länger – sie ist in der sauberen Metro aber auch viel entspannter und komfortabler. Es gibt noch einen weiteren Pluspunkt: tief im Untergrund einer modernen MRT-Station ergattern wir eine kostenlose Sim-Karte. Kostenlos, aber auch nur, weil die Zahlung mit Kreditkarte nicht funktioniert und wir kein Bargeld dabei haben! Danke Singapur.

    Nach dem erfolgreichen Umstieg werden wir mit der nächsten Bahn fast bis vor die Haustür befördert. Die Rolltreppe bringt uns aus den Tiefen der Erde wieder zurück ans Tageslicht – die Station „One North“ liegt in einem ruhigen Wohn- und Geschäftsbezirk mit einer beeindruckenden Variation an Gebäuden. Der positive erste Eindruck wird beim Anblick unseres neuen – nur neunstöckigen - Apartmentkomplexes direkt verstärkt.

    Gegen 20.15 Uhr werden wir herzlich von Fran & Ollie in ihrem schnuckeligen Apartment begrüßt. Die Zwei sind Expats aus England und leben bereits seit vier Jahren in Singapur. Trotz der kurzen „Kennlernzeit“ bekommen wir einige interessante Informationen zu den Kosten des täglichen Lebens im hochmodernen Stadtstaat – v.a. bei den Mietpreisen fällt uns glatt die Kinnlade runter und lässt uns unseren vierbeinigen Schützling noch einmal mit ganz anderen Augen sehen. Dank der tigerähnlich gefleckten, hübschen Lady Marilyn sparen wir über 2000 SGD für unseren zweiwöchigen Aufenthalt. Wenn das kein Motivationstorpedo ist :D

    Nach nur 30 Minuten verlassen die Beiden samt ihren prall gefüllten Koffern das Apartment und machen sich auf den Weg zu einer Hochzeit in England. Wir müssen nach der aufregenden Anreise jetzt erstmal klarkommen und unsere neue Bleibe samt mauzender Mitbewohnerin auf uns wirken lassen.

    Am nächsten Morgen werden wir vom einfallenden Sonnenlicht geweckt. Die komplette Länge des Apartments ist von einer durchgehenden Fensterfront bedeckt und auf den ruhigen Innenhof ausgerichtet. Der absolute Knaller ist allerdings, dass sich die Wohnung über zwei Etagen erstreckt – bei dem knappen Wohnraum in Singapur ist das absoluter Luxus. Der größere untere Teil der Wohnung umfasst das geräumige Wohnzimmer samt Küche und Essbereich sowie ein Vollbad. Der nur durch eine Glaswand abgetrennte obere Bereich des Apartments besteht aus dem Schlafzimmer und einem weiteren Vollbad. Dank einer Glastür können wir hier oben ganz störungsfrei ohne eine neugierige Besucherin auf vier Pfoten entspannen.

    Die Erkundung des restlichen Geländes verschieben wir auf einen anderen Tag. Wir statten lediglich dem nächstgelegenen Supermarkt einen Besuch ab und geraten beim Anblick des westlichen Angebotes und der teuren Lebensmittelpreise ins Staunen. Oh ja, das Leben in Singapur muss man sich leisten wollen 😊
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  • Day 9

    Singapur - Wiedersehen mit "SG-Familie"

    June 2, 2023 in Singapore ⋅ ⛅ 33 °C

    Viel Zeit zum Eingewöhnen bleibt uns nicht – denn heute steht Kontaktpflege auf dem Programm 😊 Grade eben noch haben wir auf der höchsten Erhebung Westaustraliens zusammen auf das Auflösen der Wolkenschleier gewartet - und schon unternehmen wir im Stadtviertel "Beauty World" gemeinsam den ersten größeren Ausflug. Die Rede ist von dem sympathischen Ehepaar Prisca & John und ihren unternehmungslustigen, erwachsenen Kindern Joel und Phoebe aus Singapur. Die Familie hat uns zu einem aktiven Vormittag im „Rifle Range Nature Park“ und einem anschließenden Mittagessen in ihrem Zuhause eingeladen.

    Mit der MRT machen wir uns auf den Weg zum Treffpunkt – von dort geht es im gut klimatisierten Auto zusammen mit Prisca und John zum nahegelegenen „Rail Corridor“ (aka der grüne Korridor). Wir sind ganz erstaunt, dass die ehemalige Bahnstrecke zwischen dem Hafen in Singapur und dem nördlichen Nachbarland Malaysia, stillgelegt und zu einem Naherholungsgebiet für Fußgänger und Radfahrer umfunktioniert wurde. Die Strecke ist insgesamt fast 12 km lang und bietet durch die vielen Ein- und Ausstiege eine tolle Gelegenheit, sich in der Stadt - abseits von Verkehrshektik und -lärm - zu bewegen!

    Nach einigen obligatorischen Fotostopps geht es weiter zum „Rifle Range Nature Park“ - hier stößt jetzt auch Phoebe zu uns dazu. Zu Fünft drehen wir eine Runde durch den Regenwald bis hinauf zur Aussichtsplattform „Colugo Deck“. Wir sind von dem vielen Grün mitten in der Metropole total beeindruckt. Die Familie erzählt uns, dass die Stadt bis 2030 kontinuierlich zu einer „Garten-City“ weiterentwickelt wird, die zukünftig jedem Bewohner den Zugang zu einem Park oder einer Grünanlage in max. 10 Gehminuten ermöglichen soll. Wow!

    Die Nähe zur Natur birgt aber auch ihre Risiken – wie wir von Prisca erfahren, hat die Familie in der Vergangenheit bereits unerwünschten, tierischen Besuch in ihren vier Wänden gehabt. Ein neugieriger Affe hat sich kurzerhand neben die kleine Phoebe aufs Sofa gesetzt und mit Fernsehen geschaut. Erst ein Aufschrei der Mutter hat ihn aus der Wohnung vertrieben 😊 Die Begeisterung der Familie beim Anblick einiger Affen im Park hält sich also verständlicherweise in Grenzen …!

    Die Einrichtungen im Nature Park sind allesamt neu, modern und sauber – neben Toiletten gibt es Möglichkeiten sich im Schatten auszuruhen und es gibt Wasserspender zur Hydrierung. Trotz der tollen Versorgung sind wir nach dem Vormittag im Freien ziemlich geschlaucht – mehr durch die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze als durch die Strecke selbst! Wie gut, dass der Familie auch nach einer Erfrischungspause ist und sich auch bei ihr der Mittagshunger langsam zu melden scheint.

    Glücklicherweise müssen wir auf die notwendige Stärkung nicht lange warten. Bei der Ankunft im modernen Apartment der Familie wartet bereits ein üppig gedeckter Tisch auf uns. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit des Lebens in Singapur. Wohlhabende Familien greifen bewusst auf die Dienste einer Haushaltshilfe zurück. Das vorwiegend ausländische Hilfspersonal wohnt in den meisten Fällen direkt bei seinem Arbeitgeber und ist somit rund um die Uhr verfügbar. Arbeits- und Urlaubszeiten sind somit stark von der Familie und deren Fairness und Wohlwollen abhängig.

    Die philippinische Lady unserer Familie ist bereits seit 17 Jahren die gute Seele des Hauses und unterstützt tatkräftig im Haushalt und den Mahlzeiten und früher natürlich auch bei der „Kinderbespaßung“. Gemäß Prisca zählt sie zur Familie - gegessen hat sie allerdings nicht mit uns …!

    Wir freuen uns riesig über den reich gedeckten Tisch und die nette Gesellschaft. Mittlerweile ist auch die ganze Familie anwesend und wir tauschen uns über weitere Reiseideen, unsere Australien-Erlebnisse und die unterschiedlichsten Essensvorlieben aus - schließlich haben die Eltern chinesische Wurzeln! Kurzerhand werden auch die nächsten Pläne geschmiedet und wir erhalten eine weitere Einladung – diesmal zum Gottesdienst und anschließendem Mittagessen am kommenden Sonntag. Damit wir nicht zu lang auf uns allein gestellt sind, beschließt Prisca uns am Dienstag zur Mittagszeit einen heimischen „Foodcourt“ vorzustellen. Bei den interessanten Vorschlägen sind wir gerne dabei!

    Bevor es zurück ins Apartment geht, bekommen wir noch eine kurze Führung durch den Gebäudekomplex der Familie. Wir staunen nicht schlecht über die schön gestaltete Anlage mit ihren zwei riesigen Pools und der tropischen Vegetation.

    Nach den vielen Eindrücken sind wir ziemlich platt und verbringen den restlichen Tag in unserem klimatisierten Apartment mit Lady Marilyn.
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  • Day 10

    Singapur - Chillaxen

    June 3, 2023 in Singapore ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute ist Entspannungstag! Unsere einzige Aktion am Vormittag ist das Entdecken unseres überschaubaren Apartmentkomplexes.

    Auf dem Dach unseres Hauses befindet sich u.a. eine größere Lounge für alle Bewohner – eine schicke Brücke führt zum Infinity-Pool auf dem gegenüberliegenden Gebäude. Der Anblick der zwei kleinen Becken mit Ausblick auf die grüne Umgebung lässt Nettis Herz gleich höherschlagen. Ihr Lieblingsort ist damit umgehend gefunden. Mich interessiert v.a. das Sportangebot. Dafür geht es erstmal mit dem Fahrstuhl herunter in den Innenhof und vorbei an einem 50 Meter „Pool“ (für die Sportschwimmer unter uns) und wieder hinauf zu einem kleinen, bescheidenen Fitnessstudio im 8ten Stock. Für meine Zwecke reicht es völlig aus - wie schön, dass wir diese Einrichtungen während unseres Aufenthaltes ebenfalls nutzen können.

    Am Nachmittag erkunden wir die im September 2012 eröffnete futuristisch wirkende "STAR VISTA Mall" mit Einkaufs-, Bürger- und Kulturzentrum - keine 10 Gehminuten vom Apartment entfernt. In dem architektonisch interessanten Bauwerk, das einem Schiff nachempfunden wurde, gibt es wirklich alles: natürlich eine breite Auswahl an Restaurants, diverse kleine Läden, einen Supermarkt und auch ein „Animal WELLNESS Center“ – für die Vierbeiner der vermögenden Bewohner von Singapur ist also auch gesorgt 😉

    Wir ergattern einige Leckereien und machen uns auf den Rückweg zu unserer kleinen Luxuskatze. Während Marilyn in unserer Gegenwart mehr und mehr auftaut und sich sogar teilweise zum Spielen hinreißen lässt, hat Fauli leider keine guten Karten. Er wird misstrauisch beäugt und ganz in Katzen-Manier „vermöbelt“. Tja, verwöhntes „Luxus-Gör“ und „schmuddeliger Langzeit-Reisender" passen eben selten zusammen :D
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  • Day 11

    Sinagapur - Botanischer Garten (1/2)

    June 4, 2023 in Singapore ⋅ ☁️ 29 °C

    Auch wenn es schwerfällt, sich von Lady Marilyn und dem schönen Apartment loszureißen - der Botanische Garten ruft 😊

    Über (gigantische) 80 Hektar misst die zentrale Grünfläche, die bereits 1859 angelegt wurde. Der Botanische Garten ist damit einer der weltweit ältesten, zudem der wichtigste Asiens und die globale Nummer 1 bei den Besucherzahlen (über vier Millionen jährlich). Seit dem Jahr 2015 gehört der Botanische Garten sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe - übrigens die erste Weltkulturerbestätte Singapurs.

    Von der MRT („Botanic Gardens“) sind es nur wenige Meter bis zum Eingang ins Paradies. Die sich durch üppiges Grün schlängelnden Wege sind sehr gut gepflegt und bieten uns reichlich Gelegenheit, die lokale Flora und auch Fauna zu erkunden. Wie wir lesen, ist die riesige Grünfläche nicht nur ein Ort der Schönheit, sondern auch ein Zentrum für wissenschaftliche Forschung und Erhaltung. Hier finden sich verschiedene botanische Sammlungen, darunter zahllose Heilpflanzen, Nutzpflanzen und seltene tropische Gewächse. Auch spielt der Garten eine wichtige Rolle im Naturschutz und bei der Erhaltung bedrohter Pflanzenarten!

    Der riesige Park ist allerdings nicht nur bei Touristen beliebt, sondern wird auch von den Einheimischen ausgiebig genutzt. Insbesondere aufgrund der Weitläufigkeit sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Es wird Yoga praktiziert, gejoggt und am Wochenende füllen sich die offenen Grünflächen mit vielen Picknickwütigen!

    Wir schlendern abseits der Hektik der Stadt durch die grüne Perle Richtung Orchideengarten und genießen die ruhige Atmosphäre in vollen Zügen. Ein Blick zum eher dunklen Himmel lässt allerdings vermuten, dass bald gegossen wird - mal sehen wie lange es noch dauert bis der natürliche Gartensprenger angeschaltet wird…
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  • Day 11

    Sinagapur - Botanischer Garten (2/2)

    June 4, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 28 °C

    Wir dachten eigentlich, dass wir schon im Paradies sind - aber als wir den Orchideen-Garten betreten, wird deutlich, JETZT sind wir im wahren Paradies! Die Orchidee ist die Nationalblume Singapurs und der zu ihren Ehren errichtete Garten gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Quasi durch Zufall gelangen wir durch die Hintertür in den abgegrenzten Bereich und sparen uns damit die anfallenden Eintrittsgebühren von 30 SGD 😊

    Nach wenigen Schritten stehen wir mitten in der atemberaubenden Sammlung von über 1.000 Orchideenarten. Die lebendigen Farben und Formen der Orchideen sorgen für ein visuelles Fest vom Feinsten.

    Der immerhin drei Hektar große Orchideen-Garten ist in vier Bereiche unterteilt: (1) "Yuen Peng McNeice Bromeliad Collection", (2) "Sembcorp Cool House", (3) "Tropical Montane Orchidetum" und (4) "Tan Hoon Siang Mist House". Die Bereiche sollen die verschiedenen klimatischen Bedingungen simulieren, in denen Orchideen natürlicherweise wachsen. Wir schlängeln uns auch hier durch die wunderschöne Anlage - für manche wahrscheinlich ein Quell der Inspiration und für alle bestimmt ein Wunder der Natur. Definitiv ein faszinierender Bereich des Botanischen Gartens.

    Die „Spezialhäuser“ der Anlage werden uns ganz besonders in Erinnerung bleiben. Interessanterweise kennen wir die künstlichen Tropenhäuser aus den botanischen Gärten bzw. Zoos unserer Breitengrade. Aktuell ist das unsere tägliche Umgebung: also Temperaturen um die 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit im hohen 90 %-Bereich. Hier - in Singapur - ist es grad andersherum! Das wird uns besonders deutlich als wir das „Cool House“ betreten. Die für uns vertrauten Temperaturen können in Singapur ebenfalls nur in einer künstlichen Umgebung erzeugt werden - verkehrte Welt 😉

    Kurz bevor wir unsere Runde beenden, tropft es immer heftiger und wir erreichen grade noch trocken einen Unterstand, bevor der Himmel seine Pforten erneut komplett öffnet. Die Anzahl an trockenen und durchnässten Schaulustigen nimmt von Minute zu Minute zu. Gemeinsam beobachten wir das nasse Treiben eine gute halbe Stunde, bevor uns die Geduld verlässt und wir einen "regenschwachen" Moment nutzen, um den Rückweg anzutreten. Wir haben schließlich einen Schirm und eigentlich auch nichts gegen einen warmen Schauer einzuwenden 😊
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  • Day 12

    Sinagapur - Grüner Korridor & Chinatown

    June 5, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 29 °C

    Heute Morgen zieht es uns erneut zum „Grünen Korridor“, der ganz in der Nähe unseres Apartmentkomplexes vorbeiführen soll. Auf der Suche nach dem Einstieg verirren wir uns etwas und verlieren wertvolle Zeit, aber vor allem Energie für die anstehenden Erkundungen des Tages. Irgendwann klappt es schließlich und wir erreichen die alte, stillgelegte Eisenbahnstrecke, die es einst ermöglichte, mit der Bahn bis zum südlichsten Punkt des asiatischen Festlands zu gelangen - und damit fast bis an den Äquator!

    Überglücklich machen wir uns auf in Richtung „Tanjong Pagar“. Auf guten sechs Kilometern können wir uns von der Einzigartigkeit des Zusammenwirkens von Dschungel und Moderne in der Fünfeinhalb-Millionen-Metropole überzeugen, bevor wir die alte Bahnstation „Singapura“ und damit das südliche Ende des "Grünen Korridors" erreichen. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Etappenziel - Chinatown.

    Gewachsen als Enklave für chinesische Immigranten besteht Chinatown heute aus einer Mischung aus Alt und Neu - unter historische Tempel und Läden für traditionelle Medizin mischen sich hippe Bars und schicke Lifestyle-Läden.

    Auffällig ist der zentral liegende Tempel „Thian Hock Keng“ (= Palast des himmlischen Glücks). Er ist einer der ältesten und wichtigsten Tempel der Hokkien-Chinesen (in Singapur) und wurde in traditioneller Hokkien-Tempelarchitektur im Jahr 1839 von chinesischen Handwerkern erbaut. Interessanterweise wurde bei der Konstruktion kein einziger Nagel verwendet - alle Materialien wurden eigens für den Bau aus China importiert. Mehr als 100 Jahre später - im Jahr 1973 - wurde das Gebäude schließlich zum nationalen Monument erklärt.

    Der auf den ersten Blick beeindruckendste Tempel in Chinatown ist der „Buddha Tooth Relic Temple“ (der Name kommt nicht von ungefähr). Der beeindruckende Tempel vermittelt das Gefühl uralter Traditionen. Allerdings ist das Bauwerk bei weitem keine hundert Jahre alt. Das Gebäude wurde erst im Jahr 2007 eröffnet. Es heißt, dass der Tempel einzig zur Beherbergung eines Zahns Buddhas errichtet wurde - Mönche in Sri Lanka hatten im Jahr 1980 die Reliquie nach 200 Jahren wieder entdeckt und diese dann im Jahr 2002 einem Glaubensbruder in Singapur übergeben. Abgefahren! Dementsprechend beeindruckend war die Eröffnungszeremonie.

    Diese beiden imposanten Tempel sind damit nicht nur (historisch) interessante Bauwerke, sondern symbolisieren auch die Bedeutung der chinesischen Einwanderer für den rasant wachsenden Stadtstaat. Mittlerweile stellen die Chinesen – mit einem Anteil von drei Vierteln an der Gesamtbevölkerung – die größte ethnische Gruppe vor den Malaien und Indern in Singapur.

    Wir sind von der Architektur der hübschen, bunten Häuser und neuen und alten Tempel extrem (positiv) beeindruckt - das Chinatown von Singapur hat sehr wenig mit den sonst eher schmuddeligen, verdreckten Vertretern in anderen Millionenstädten der Welt gemeinsam. Das liegt sicher auch daran, dass die chinesischen Stadtviertel mit dem hochmodernen Stadtzentrum von Singapur zusammengewachsen sind.

    Die riesigen Hochhäuser, die im Hintergrund gen Himmel ragen, wirken fast wie eine Halluzination (kann passieren bei über 30 Grad und dermaßen hoher Luftfeuchtigkeit 😊).
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  • Day 12

    Singapur - Marina Bay

    June 5, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Die unmittelbare Nähe der berühmten „Marina Bay“ ist zu verlockend. Trotz schweißtreibender, mehrstündiger Erkundungen und müder Beine können wir es nicht lassen und steuern das berühmte Stadtviertel an - es sind schließlich nur knapp dreißig Minuten Fußweg.

    Der weitere Spaziergang durch die Stadt führt vorbei an modernen Museen, weiteren Tempeln, an Parks sowie Malls und sehr, sehr vielen Menschen - überraschenderweise wirkt es nicht so hektisch wie wir befürchtet hatten. Erstaunlich!

    An der Marina angekommen, begeben wir uns auf die „Suche“ nach dem Wahrzeichen Singapurs: dem mystischen Merlion. Eine der berühmtesten Darstellungen dieses bekannten Symbols ist die 8,60 Meter hohe wasserspeiende Statue im „Merlion Park“ - direkt an der Flussmündung des „Singapore River“.

    Merlion, die Verschmelzung eines Fischkörpers mit einem Löwenkopf, geht zurück auf Singapurs Ursprung als Fischerdorf einerseits und dem Namen der Stadt Singapur anderseits: denn Singapur bedeutet auf Sanskrit (= heilige Sprache des Hinduismus) „Löwenstadt“.

    Vom „Merlion Park“ aus haben wir einen tollen Blick auf die beeindruckende Wasserfront mit ihren top-modernen Gebäuden – allen voran das weltberühmte Resort „Marina Bay Sands“. Mit den drei Türmen und den imposanten 191 Metern Höhe und 340 Metern Breite prägt das Gebäude seit seiner Errichtung im Jahr 2010 das gesamte Viertel rund um die „Marina Bay“.

    Wir staunen - vorerst aus der Ferne - und begnügen uns heute mit einem gelungenen Schnappschuss vor Merlion, bevor wir uns auf den Rückweg zum Apartment machen. Ziemlich k.o. schlendern wir entlang des „Singapore River“ vorbei am „Fullerton Waterboat House“ (historisches Wasserversorgungshaus, seit 2002 als Restaurant betrieben) stadteinwärts bis wir die MRT Station „Raffles Place“ erreichen. Wir sind froh in der Metro einen Sitzplatz zu ergattern und freuen uns über die willkommene „Abkühlung“ und den Transport bis fast zurück vor die Haustür 😊
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