Bozdoğan

Ich hab mit P4N weitere Plätze rausgesucht und wir fahren auch den einen und anderen an. Ein Platz wäre eigentlich ganz schön. Der Strand ist nicht so zugemüllt wie die anderen. Was mir persönlich weniger gefällt, ist die Nähe zu den ganzen Treibhäusern. Auch weiss man halt nicht, was in dem kleinen Bächlein Richtung Meer alles mitschwimmt. Also, gehen wir weiter.

Wir stellen fest, dass wir schon fast bei Anamur nun sind. Kurz vor Anamur machen wir aber noch einen Stopp bei einem angeblichen günstigen Campingplatz. Es sollte die nächsten Tage regnen kommen. Dann wäre es gut, etwas Strom zu haben. Bei Regen können unser Solarpanels keinen Strom produzieren und dann ist auch leider nichts mit unserer super Heizung, die wir extra wegen Rusty eingebaut haben. Nicht wegen der Heizung, sondern wegen der Klimanlage. Die Dometic kann nämlich beides, heizen und kühlen. Auf unserer Reise hat sie sich aber eher als Heizung bewährt. Und insbesondere als Entfeuchter. So konnten wir schon Wäsche waschen und die noch etwas feuchten Kleider am Abend ins Womo reinholen und resttrocknen. Das Kondenswasser, welches wir in einem Behälter in unserer Garage sammeln, benutzen wir dann z.B. zum Geschirr waschen oder was wir sonst gerade brauchen. 😊

Der Nachteil aber eben, dass unsere Batterie (noch) zu wenig Leistung für einen längeren Betrieb hat. Bei keiner Stromzufuhr haben wir aber immer noch unsere Gasheizung, die bestens funktioniert. Auch in Kappadokien bei -3 Grad. 😊 Die ganzen Zusatzeinbauten von Harald haben sich bisher echt bewährt und bieten uns einen besseren Komfort in unserem Womo. 😊

Also, zurück zum Camping Platz. Ich als Navigator teile Harald mit, dass in 50 m links abbiegen soll. Der Campingplatz ist sehr versteckt, wir können aber ein kleines Häusschen und ein Tor entdecken. Ich bin noch nicht ganz davon überzeugt, ob es Harald gefallen wird. Wir stehen im Moment direkt an der Hauptstrasse und er ist doch etwas sensibel was Geräusche anbelangt. Ich selber bin da etwas schmerzfreier. Aber die Bewertungen sind gut und er ist vor allem günstig. Also, fragen wir bei der netten Dame, ob wir uns den Platz mal anschauen dürfen.

In der Nähe des Tors befinden sich mehrere kleine Häuschen, einen Shop, der aber geschlossen scheint. Auch die Häuschen sehen eher etwas verlassen und heruntergekommen aus. Der Platz selber aber sehr schön. Uns zeigen sich viele Pinienbäume, welche viel Schatten bieten. Ausserdem ist der Platz in vielen Etagen aufgeteilt.

Wir gehen weiter. Der Platz wirkt riesig und je weiter wir laufen, desto ruhiger wird. Auf dem höchsten Punkt fast angekommen, können wir nun einen Blick aufs Meer und auf einen super süssen und schönen Strand erblicken. Es befinden sich ein paar andere Womos hier, auch ein Luzerner wie wir sehen. Wir gehen zum Strand und schauen, ob sie Lust haben, mit uns zu reden. Sie sind gerade auf dem Weg ins Meer. Sie erzählen uns, wie schön es hier sei, die Sanitäranlagen, aber halt sosolala sind. Ich bin mir schon Schlimmer gewohnt, daher für mich alles gut.
Weiter erzählen sie, dass sie seit Juli sich schon in der Türkei aufhalten. Ich werde etwas stutzig… denn, die Aufenthaltsdauer für alle Ausländer beträgt 90 Tage. Danach muss man ausreisen. Ausser, man beantragt ein Visum, aber das ist nicht ganz einfach. Erstrecht nicht, seit dem Ukraine-Krieg. Denn viele Russen und Ukrainer anscheinend hierhergeflüchtet sind und die Behörden von Anträgen überschwemmt werden anscheinend. Das erklärt auch, wieso wir schon so viele Russen gesehen haben. Das sind oft junge Männer, die nicht in den Krieg ziehen möchten und deshalb ausser Landes gehen.

Zurück zu den Schweizern. Auf meine Frage, ob sie das Visum beantragt haben, erhalte ich die Antwort, dass die Schweiz kein Abkommen mit der Türkei haben und wir deshalb keine 90 Tage Regel haben. Bei den Deutschen sei das anders. Ich erinnere mich nicht, dass Harald ein Visum beantragen musste an der Grenze…. Ich belasse es dabei und hoffe, dass sie keinen grossen Ärger an der Grenze bekommen.

Wir erfahren im Gespräch, dass erst am Samstag anscheinend in Anamur Markt ist. Für uns gut zu wissen. Dann lassen wir die beiden das Meer geniessen und machen uns auf zu unserem Womo. Mit der Entscheidung, dass wir morgen sicher mal für eine Nacht hier verbringen werden.

Anamur selber ist nicht eine schöne Stadt, aber es bietet genügend Einkaufsläden, um uns mit dem Nötigesten zu verpflegen. Auch gibt es süsse Kaffees, wo wir uns etwas zu Trinken gönnen. Wir entscheiden uns bei unserer Pause, dass wir doch schon heute auf den Campingplatz fahren. So können wir unser Womo stehen und Rusty im Womo lassen. Die Türken haben doch etwas Respekt vor Hunden und in dem Getümmel wäre es für Rusty zu viel Stress.

Wir werden herzlich von Nail beim Eingang empfangen und werden auch gleich eingeweist mit Strom usw. Es ist freie Platzwahl, also, suchen wir uns selbstverständlich den schönsten Platz aus. 😊 Mit Meerblick, etwas erhöht. Und für uns alleine. Richtig schön! 🥰 Wir geniessen das Meeresrauschen und kommen etwas runter von den letzten Tagen. Dazu gibt es einen leckeren Nudelgratin aus dem Omnia. 😋Read more