Turkey
Zonguldak

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Travelers at this place
    • Day 19

      "No Camping"

      April 26 in Turkey ⋅ ⛅ 18 °C

      Der gestrige Tag war von viel Armut, Schaufelbaggern, Förderbänder und Kohleberge vor schroffen Felsen geprägt. Dennoch waren wir froh, in Zonguldak, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz gelandet zu sein. Die Stadt wurde im 19.Jh zum Leben erweckt, dank des dunklen Brennstoffes. Doch die zur Verhüttung von Eisenerz notwendige Steinkohle wird langsam weniger. Früher mühelos im Tagebau gewonnen, wird sie nunmehr mit wesentlich höherem Aufwand unter Tage gefördert. Die Bergwerke der Region, die noch heute rund 52'000 Menschen Arbeit geben, zählen aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen als sehr gefährlich. Immer wieder ereignen sich tödliche Unglücke. Der Lohn der Bergarbeiter ist mickrig, mehr als umgerechnet 400 € nimmt kaum einer mit nach Hause. Viele Kumpels sind deswegen aus der Region als Gastarbeiter in deutschen Bergwerken beschäftigt.
      Das Objekt meiner Begierde war eine "Eczane", auf gut Deutsch Apotheke. Starke Kreuzschmerzen mussten bekämpft werden... 😢
      Da nützten alle Turnübungen und guten Ratschläge von Peter nichts mehr. Eine kompetente Apothekerin wusste gleich, mit welchen Tabletten und Salbe sie mir helfen kann. Es wirkt...
      Auffallend in dieser sonst sehr ärmlichen Gegend sind die vielen Patisserien. Die Auslagen sehen sehr verlockend aus. Ob wohl die 200'000 Auswanderer während den Sommermonaten ihrer Heimat einen Besuch abstatten und sich bei Kaffee/ Tee und Kuchen die Tage versüssen?
      In einem Geschäft ( eher Schuppen) mit Elektronikangebot konnten wir unsere Einladungen (für die Visaerteilung) von der Iranischen Botschaft in Ankara ausdrucken lassen. Der nette Herr wollte für diese Dienstleistung kein Geld annehmen. Wir legten ihm dennoch ein kleines Trinkgeld hin. Hoffentlich haben wir ihn nicht beleidigt. Andere Länder, andere Sitten.
      Gegen Abend erreichten wir einen kleinen Ferienort an der Küste. An einer Strandpromenade errichteten wir unser Nachtlager. Immer wieder fuhr die Polizei die Strasse ab.
      Die Nacht war ruhig. Heute Morgen klopfte es um 9.00h an der Aufbautür. Wir hatten gerade unser Frühstück beendet. Ein freundlicher Polizist versuchte uns zu erklären, dass hier "no camping" sei. Immerhin liessen sie uns die Nacht über schlafen. 😀
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    • Day 48

      Türkische Maut, Ostsee-Dünen und Citroen

      November 12, 2019 in Turkey ⋅ ☀️ 21 °C

      Auf Klippen aufwachen, Sonne ins Gesicht scheinen lassen, frühstücken. Ich glaube dieser Satz findet sich am Anfang jedes zweiten Posts hier, aber so ist Bus-Leben nun mal. Wir nutzen den Tag, um endlich an unser Mautkleberchen zu kommen bzw. unsere Strafe, die gespeichert sein müsste, zu zahlen. In einem kleinen Städtchen namens Kandira finden wir eine Post, wo auch diesmal wieder reger Betrieb herrscht und auch hier muss man Nummern ziehen. Alles ist auf türkisch und wir drücken einfach mal das erste, um die Nummer zu erhalten, wird schon schief gehen. Der Wachmann des Gebäudes bemerkt unsere Hilflosigkeit und kommt uns auf Englisch zu Hilfe. Er besorgt uns hinter der Theke das Formular für HGS (so heißt das eine von zwei Maut-Systemen in der Türkei) und übersetzt uns die einzelnen Felder, die auszufüllen sind. Wir kommen uns ein bisschen doof vor, da wir nicht wissen, ob wir grade ohne es zu wollen vorgezogen werden.
      Nachdem alles fertig ausgefüllt ist, fragen wir auch noch nach Briefmarken. Kein Problem, einfach zu dem gerade frei gewordenen Schalter vor und schon bekommen wir die Briefmarken. Unangenehm! Zur weiteren Vervollständigung des Mautsystems müssen wir dann aber zum Glück ganz normal auf unsere Nummer warten, was aber auch super schnell geht. Noch etwas Schwierigkeiten gibt es wegen Maurice drei Vornamen, die sie im System alle brauchen und unserer türkischen Handynummer, die wir vorweisen müssen. Wir können alles klären und erhalten schließlich den heiligen Aufkleber. Komisch, von einem Vergehen war nicht die Rede, hmm.

      Wir fahren weiter, wieder an der Küste entlang, wo ein weiter Dünenstrand auftaucht. Ein Stück fahren wir mit Louie hinein, aber der Sandboden wird immer schlimmer, also lassen wir Louie irgendwann auf einem Streifen Wiese stehen. Wir laufen nur mal schnell zum Meer, was sich als länger herausstellt, als wir dachten. Eine Düne nach der anderen taucht auf. Und auch hier überall Müll. Das schöne Barfußgehen wird durch die vielen spitzen Plastikteile erheblich erschwert. Wir wollen Louie nicht zulange alleine stehen lassen und auf Grund des Mülls wird die Schönheit leider enorm einschgeschränkt und wir wollen hier nicht wirklich über Nacht bleiben, Wir fahren weiter und kommen an einigen Brombeesträuchern vorbei. Ausgestiegen und schnell ein paar Brombeeren gepflückt. Lecker! Die wachsen hier dauernd am Wegesrand. Schon am Morgen hatten wir die Chance genutzt und Brombeeren gepflückt. Mittlerweile hatten wir zwei Dosen voll. Das gibt ein lecker Frühstück.

      Mittlerweile ist schon wieder die Dunkelheit da und wir klappern ein paar Plätze am Strand ab, aber überall liegt so viel Müll und es ist nicht wirklich schön. Der nächste park4night Platz klingt laut Beschreibung auch nicht toll, aber als wir dann da sind, erscheint er uns doch ganz schön und mittlerweile ist es wirklich finster. Wir machen noch einen kurzen Hafen und Strand-Spaziergang und kuscheln uns dann in den Bus. Trotz des Platzes am Dorf und Hafen ist es wirklich ruhig und da schon am Eingang der Mole ein Schild mit Camping stand, scheinen sie hier die Womos zu akzeptieren.

      Am nächsten Morgen genießen wir dann unser Brombeer Müsli. Lecker schmecker! Zusammengemischt aus Haferflocken, Rosinen, Haselnüssen und Mandeln. Kathi hat es ja mittlerweile schon geschafft einen der Campinstühle kaputt zu machen bzw. die Lehne anzureißen. Und wie es ja so kommen muss, lehnt sie sich frühs schön mit Kaffee in der Hand zurück und raaatsch, die Lehne reißt ganz ab. Ja, das war es dann wohl mit dem Stuhl und Kathis Hose, die nun merkliche Kaffee Flecken aufweist. Zitat Kathi: Heute ist ein doofer Tag. Der Stuhl lässt sich mit Gaffa-Tape weitgehend reparieren und hat bis jetzt, 3 Tage später, auch noch gehalten.

      Wir fahren also eine Person munter, die andere noch etwas angeknatscht von der dreckigen Hose weiter, als es plötzlich piepst. Das Piepsen ist uns wohl bekannt, da ja mittlerweile bei jedem Start des Autos einmal der Hinweis des Adblue-Tank-Fehlers kommt und einmal der Hinweis den Motor zu kontrollieren. Wie uns ja in Bulgarien versichert wurde, können/sollen wir einfach weiter fahren. Was hat dann also das Piepsen jetzt zu bedeuten? Wir lesen im Anzeigefeld "Kein Neustart in 450 km". OH Nein! Damit ist unser Albtraum war geworden. Wie auch schon im Handbuch angekündigt, können wir nun also nur noch 450 km fahren und dann geht der Motor nicht mehr an. Uns wurde zwar versichert, dass dies in unserem Fall nicht passiert, aber siehe da, manchmal hat das Internet und vor allem das Handbuch doch recht. Ich erinnere an oben genanntes Zitat "Heute ist ein doofer Tag". Wir hängen uns also an die Handys, um den nächsten erreichbaren Citroen-Service ausfindig zu machen. Zunächst scheint es, als müssten wir nach Ankara fahren, aber wir finden doch noch einen Stützpunkt in Eregli, was nur ca. 50 km entfernt an der Schwarzmeerküste liegt. Da uns nichts anderes übrig bleibt, fahren wir also direkt dort hin.

      Abenteuer Citroen startet also von neuem. Diesmal kann wirklich niemand Englisch und wir nutzen komplett den Google Übersetzer. Es gibt hier eine Unterhaltungsfunktion, wobei wir in Deutsch hineinsprechen und es kommt Türkisch hinaus und andersherum. Das klappt auch erstaunlich gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten (Adblue wurde oft nicht erkannt und als Fleischschutz übersetzt). So haben beide Parteien etwas zum Schmunzeln. Die Türken scheuen aber nicht davor zurück, auch neugierige Fragen nach unserem Alter und unserer Reise zu stellen. Louie wird in die Werkstatt gefahren und zunächst wird der Fehler erneut ausgelesen. Wir warten im Wartebereich mit großem Fernseher auf dem so etwas wie Viva läuft und mit Tee und lecker Gebäck. Außerdem entdeckt Kathi zwischen den ganzen Neuwagen eine kleine Babykatze, der sie gleich mal auf Knien durch das ganze Geschäft folgen muss. Der Autoverkäufer Hüseyin, der für uns zuständig ist, kommt nun zu uns und erklärt, dass die Fehler gelöscht wurden und wir weiter fahren können, kein Problem. Moment, dass haben wir jetzt schon so oft gehört und es wurde ein Motorstopp angekündigt. Wir lassen uns nicht einfach wegschicken und erkundigen uns nach dem Wechsel eines Tanks. Nun horcht Hüseyin auf, kann man etwa aus den beiden Reisenden ein Geschäft machen? Bereitwillig schauen die Angestellten (es braucht 4 Stück undleztsendlich doch Maurice Hilfe, um dem Fahrzeugschein die nötigen Informationen zu entnehmen), ob der Tank auf Lager ist bzw. wie lange Lieferzeit vorliegt. In zwei Tagen könnte er aus Istanbul da sein. Zwei Tage? In Bulgarien hätte es 10 Tage gedauert! Wir sind erstaunt und noch dazu nun noch mehr interessiert. Auch der Preis den er uns nennt, nämlich 5000 Lira, kommt uns entgegen. Umgerechnet sind das um die 780 Euro. Allein der Tank kostet in Deutschland 830, ohne Einbau und alles. Wir entscheiden uns für den Austausch des Tanks, einerseits wegen der bisher besten Konditionen und weil wir einfach entspannt weiterreisen wollen. Hüseyin scheint sehr erfreut.
      Die 5000 Lira müssen vorab bezahlt werden. Natürlich haben wir nicht so viel Bargeld bei uns und wollen mit Karte zahlen. Am Kartenlesegerät des Geschäfts wird allerdings nur eine Zahlung in Euro gestatte, was für uns ein sehr schlechter Kurs wäre. Wir teilen mit, dass wir zu einer Bank wollen, um das Geld abzuheben. Daraufhin werden wir von Hüseyin persönlich im neusten Citroen mit Schiebedach zur nächsten Bank chauffiert. Aber auch hier erweist sich der Kurs und die Abhebegebühr als Problem. Bisher haben wir eine Bank ohne Gebühren entdeckt und das teilen wir Hüseyin auch mit. Also, Tipp für alle Türkei-Urlauber, die Halkbank verlangt keine Gebühren. :)
      Wir wollen Hüseyin nicht noch mehr abverlangen und bieten an, einfach selber mit Louie die Halkbank aufzusuchen. Hüseyin schein nicht so begeistert und meint plötzlich, dass er innerhalb einer halben Stunde den Tank bestellen muss, sonst verschiebe es sich um einen Tag. Also fährt uns letztendlich Hüseyin doch zur Bank und wir können das Geld abheben. Im Auto noch will er unsere Versicherung, dass dies nun alles so klappt, damit er im Geschäft anruft und die anderen schon einmal den Tank bestellen. Wir sichern uns noch mit einer Auftragsbestätigung ab und sagen zu,

      Zurück bei Citroen dauert es dann doch noch etwas, bis der Tank letztendlich bestellt wird. Schliesslich kommt plötzlich nach einem weiteren Test die Aussage, dass wir wirklich einen neuen Tank brauchen, ach was! Hätten wir nicht drauf bestanden, wären wir wieder mit Fehlermeldung und Ultimatum zum blockierten Motorstart auf die Reise geschickt worden. Wir können über das ganze Verkäufer-Getue eigentlich nur schmunzeln. Sie sind halt überall auf der Welt gleich und wollen nur ein gutes Geschäft machen. Das Eis scheint jetzt aber endgültig gebrochen und nachdem nun auch noch eine nette türkische Kundin, die fließend Deutsch kann, beim endgültigen Übersetzen geholfen hat, sind wir uns sicher, dass dies nun alles seine Richtigkeit hat. Mit Hüseyin wird noch Whatsapp ausgetauscht und er meldet sich, sobald der Tank da ist. Außerdem empfiehlt er uns noch einen Ort zum Schlafen in einer Bucht in der Nähe.

      Erleichtert und auch voller Hoffnung brechen wir dorthin auf und genießen noch Nudeln mit Ceci-Soße am Strand. Wir entschliessen uns allerdings nicht zu bleiben, sondern suchen einen einsameren Strand in der Nähe auf, wo wir dann wirklich nur mit einem weiteren Fischer auf der anderen Buchtseite die Nacht verbringen. Zwar ohne jeglichen Empfang, aber vor morgen Mittag kommt kein Tank der Welt in Eregli an, also einfach chillen und mit Tablet umfunktioniert als Kinoleinwand, schauen wir im Heimkino einen Film, trinken Bierchen und naschen Nuss-Traube-Schlangen.
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    • Day 118

      Keep going

      August 31, 2018 in Turkey ⋅ 🌙 22 °C

      As far as you can see. To the left - black sea. To the right - hazelnut trees. That is how we keep going the first 40km, very beautiful, then 10km of tunnels, it goes well, short lunch stop for some Mantis (turkish ravioli), 10km of city, 10km forest, 20km up the hill.
      A car stopped to gratulate us that we cycle up there. Jo sprints to a passing recycling car, holds on to it and gets pulled upwards for several hundred metres. Nice cheat!

      Then, short swimming stop, more food and another 20km until we find a cheap hotel. What an exhausting day. But we made 110km and 1.800 m of height.
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    You might also know this place by the following names:

    Zonguldak

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