Fredonia

Heute klingelte der Wecker ein letztes Mal um 3.45 Uhr für meine dritte Tour, die ich mir gebucht hatte. Heute wollte ich mir noch den Antelope Canyon, den Horseshoe Bend und den Lake Powell ansehen.

Als Hintergrundinfo:
Der Antelope Canyon ist derzeit sehr gehypt. Es gibt insgesamt 3 eigene Canyons, die separat betreten werden können. Man muss normalerweise monatelang im Vorhinein reservieren, um einen der Canyons betreten zu dürfen oder man föhrt mit einem Touranbieter mit. Es gibt:
-Upper Antelope Canyon: der älteste Canyon, am teuersten (ca 100$ teurer als die Anderen), wird von Fotografen wegen des Licht/Schattenspiels gehypt, ist oben eher enger und wird unten breiter, deswegen ist es eher dunkler unten, wenn die Sonne richtig steht entstehen Lichtkegel die auf den Fotos richtig schön aussehen, umdorthin zu gelangen wird man mit einem Shuttle Bus gefahren
-Lower Antelope Canyon: ist oben breiter und unten enger, dh heller, ist tiefer unten und ist mehr zum Gehen & zum Klettern, dort muss man zu Fuß hinwandern
-Antelope X Canyon: der Neueste der erst seit kurzem geöffnet ist, die Wände sind nicht so durchpforcht sondern eher glatter, bei einer Stelle bildet sich oben durch die Felsen das X, deshalb der Name, ist am billigsten
Ich entschied mich aufgrund des Lichtes und des Preises für den Lower Antelope Canyon. Da ich auch was sehen wollte, zahlte ich noch etwas mehr, um ihn bei Sonnenschein zu sehen.

Da ich immer über einen Drittanbieter buche, weiß ich nie was mich erwartet. Heute war es ein chinesischer Fahrer und Guide in Einem, der sehr wenig auf Guide machte und ein kleinerer Bus. Sehr angenehm mal nach den Massenabfertigungsbussen eine kleine Reisegruppe zu haben. Also machten wir uns wieder auf und ich überquerte wieder die Grenzen von Nevada nach Arizona und nach Utah.
Ca auf halber Strecke wurden wir dann von einer Polizeistreife angehalten. Der Fahrer hatte anscheinend ein Stopp Zeichen übersehen. So erlebte ich gleich einmal die berühmt berüchtigte Kontrolle wie aus dem Fernsehen mit 😆 Leider war der chinesische Fahrer anscheinend nicht ganz sauber, sodass er nicht mehr weiterfahren durfte. Anscheinend hat er es versäumt sein Logbuch, wo er seine Fahrzeiten eintragen muss, ordentlich zu führen. Somit mussten wir über 4,5 Stunden auf den nächsten Fahrer warten, echt mühsam das Ganze. Zuerst wurden wir noch angelogen, dass der Bus in einer Stunde kommen würde. Ich hatte für das Ticket im Antelope Canyon extra mehr gezahlt, um ihn bei Sonnenschein zu sehen. Durch die lange Wartezeit war dies natürlich leider nicht mehr möglich. Aus diesem Grund erwartete ich mir natürlich eine teilweise Rückerstattung. Es wurde mir dann nur entgegnet, dass es die Option mehr zu zahlen gar nicht gab und ich jetzt auch keine Erstattung bekomme. Eine Frecheit. Dann wurde gesagt, dass der Lower Antelope Canyon aufgrund des starken Windes gesperrt ist und wir nun alle auf den Upper Antelope Canyon geupgraded wurden. Ich war darüber jetzt nicht so glücklich, weil ich den bewusst wegen der Lichtverhältnisse nicht sehen wollte. Der Fahrer versuchte dann auch noch Einen auf Mitleid zu machen und meinte er müsse jetzt alles aus seiner eigenen Tasche zahlen. Die Firma wirkte leider sehr dubios 🙈 Zwei japanische junge Mädels wirkten mit der Situation auch komplett überfordert, da sie für den Abend einen Flug nach LA gebucht hatten. Letztendlich bot ihnen der Fahrer dann an sie privat mit dem Auto nach LA zu fahren.
Ich versuche jetzt auf alle Fälle über den Drittanbieter noch ein Teil meines Geldes zurückzubekommen.
Das einzig Gute an meiner Situation: ich lernte eine sehr nette Kanadierin kennen, die mir anbot mich in Toronto etwas herumzuführen, wenn ich vor Ort bin. Das Angebot nahm ich natürlich dankend an ☺️

Wir bekamen dann vorgefertigte Mini Subway Sandwiches als Verpflegung. Im Vergleich zu den Touranbietern davor war das auch sehr mau.
Irgendwann kam dann doch endlich der Ersatzfahrer und wir fuhren zum Upper Antelope Canyon. Dort hatten wie dann einen Navajo (indigene Gruppe dort) Guide, der uns ca 1,5h 1 Meile durch den Canyon führte. Wir wurden mkt einem kleinen Laster hinten sitzend zum Eingang des Canyons gebracht. Anfangs war ich noch vollends begeistert. Leider wurde es zusehends dubkler im Canyon bis ich das Gefühl hatte außer das Licht oben nicht mehr viel sehen zu können. Das empfand ich natürlich als sehr enttäuschend. Natürlich konnte man es nun nicht mehr ändern, aber dss Upgrade fühlte sich definitiv nicht als Solches an. Der Guide war dafür wirklich sehr nett und sehr bemüht. Leider brachte er kein scharfes Foto von mir zusammen, aber sonst war er sympathisch 😆 Den letzten Teil des Weges gingen wir dann außerhalb des Canyons im Freien. Leider ging überall ein ziemlich heftiger Wind, der dazu führte, dass der feine Sand von oben in den Canyon runtergeweht wurde. Das war nach der Zeit etwas mühsam. Ich hatte zwar meine Regenjacke an und meine Brille auf, aber ich hatte das Gefühl der Sand war danach dennoch überall auf mir, besonders in den Augen. Also insgesamt war es nicht so cool wie ich es mir erwartet hatte. Der Navajo Guide meinte dann, dass wir und den windigsten Monat des Jahres ausgesucht haben. War mir natürlich nicht bewusst.

Dann fuhren wir 10 Minuten weiter zum Horseshoe Bend. Dieser zählt zum Glen Canyon und auch als Osteingang des Gran Canyon. Auch wenn es nur ein Fluss mit einem großem Felsen in der Mitte ist, gefiel es mir außerordentlich gut. Die Farbe des Wassers sah aufgrund der Algen richtig cool aus und die Sonne strahlte auch vom Himmel. Einzig der extrem starke Wind mit dem Sand trübte das Erlebnis etwas. Dennoch war ich wirklich positiv überrascht und sehr beeindruckt!

Abschließend ging es noch zu einem Aussichtspunkt, wo man den Lake Powell und den Glan Canyon im Hintergrund sehen konnte. Ich dachge wir fahren direkr zum See und war etwas überrascht. Der Aussichgspunkt war zwar schön, aber die Sonne stand schon fast zu tief für perfekte Fotos. Aber immerhin ist es sich zeitlich überhaupt noch ausgegangen den Stopp zu machen. Der Glen Canyon an sich schaut auch sehr beeindruckend und sehenswert aus, den hätte ich mir auch gerne mal genauer angesehen.

Dann ging es mühsame 4,5h mitten in der Nacht zurück nach Las Vegas. Eigentlich wollte ich mich heute noch einmal ins Nachtleben von Las Vegas stürzen, das kann ich jetzt leider auch vergessen. Wir kamen dann gegen 23.30 Uhr zurück, was für ein langer Tag.

Insgesamt bin ich vom Anbieter leider sehr enttäuscht. Dies hat dann auch mein Erlebnis im Antelope Canyon etwas getrübt. Dafür war der Horseshoe Bend dann umso schöner. Dennoch ein eher durchwachsener und mühsamer Tag heute.Read more