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  • Day 14

    Tanz auf dem Vulkan

    October 21, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einem herrlichen Rührei im Bett mit Meerblick, wofür man im Hotel einen richtig hohen Aufpreis berappen müsste, springe ich in die Fluten, während Rüdi noch ein wenig chillt. Dann schnell duschen, Haare waschen und weiter geht die Reise. Wir fahren nach Methana, eine kleine Halbinsel unweit unseres Schlafplatzes. Dort gibt es einen erloschenen, unterirdischen Vulkan. Denn wollen wir uns anschauen. Wir fahren also auf die Insel und Kai-Uwe kämpft sich tapfer die vielen Serpentinen nach oben und in der kleinen Parkbucht am Straßenrand ist zum Glück noch Platz für unseren Camper. Wir ziehen die Wanderschuhe an und kraxeln mit Gisela den Berg rauf. Ganz schön anstrengend. Aber man hat immer wieder sehr schöne Panoramablicke über die Insel und das Meer. Oben angekommen ist es Unspektakulärer als erwartet. Lediglich ein Spalt ist da im Fels. Kaum vorstellbar dass der bis tief unter den Meeresspiegel geht und diese Halbinsel nur durch dieses Vulkan entstanden ist. Ich habe mal wieder gegoogelt und eine witzige Restaurantbewertung gefunden. Und so fahren wir nach Methana Stadt, parken im Hafen und laufen durch diese verwaisten kleinen Gassen zu einer Taverne in einer der Nebenstraßen. Wir sitzen an einem der klapprigen Tische, als die Chefin zu uns kommt und mich kurzerhand mit in ihre Küche nimmt, damit ich in die Töpfe schauen kann und entscheiden soll, worauf wir denn Appetit haben. Ich bin etwas planlos und zeige wild drauf los. Also gibt es für uns Hähnchen, grüne Bohnen, Kalbsragout, Kartoffeln und Spinat. Es ist sehr lecker und man schmeckt deutlich dass es mit Liebe gekocht wurde. Auf dem Rückweg, an der Hafenpromenade, steigt mir plötzlich ein bekannten Duft in die Nase, der aber gedanklich irgendwie in eine andere Umgebung gehört. Na kann das denn wahr sein? Hier? Doch es ist wahr... Direkt neben mir blühen Frangipani, meine Lieblingsblumen. Das sind Bäume oder Sträucher, die eigentlich nur in den Tropen vorkommen und wunderschöne, duftende Blüten tragen. Ich kenne sie aus Bali, wo sie eigentlich überall wachsen und die Blüten als Deko allgegenwärtig sind. Und jetzt stehen wir über die gesamte Länge der Promenade lauter kleine Sträucher. Ich pflücke mir einige Blüten, rieche daran und nehme sie mit ins Wohnmobil. Wir gern hätte ich solch eine Pflanze daheim. Aber es ist gar nicht so einfach. Ich habe schon mehrfach versucht selbst Pflanzen aus mitgebrachten Absenkern zu ziehen, aber hatte nie Glück. Man muss dafür nämlich einen dickeren, holzigen Ast abtrennen, eintrocknen lassen, dann irgendwie in Wasser wieder wurzeln lassen. Da mein Schatz mir gern jeden Wunsch erfüllen möchte, nimmt er mein Sushimesser aus dem Schubfach, fährt mit dem Wohnmobil an die Promenade und hackt mir einen kräftigen Ast ab. Jetzt aber schnell weg. Nicht dass es noch Jemand gesehen hat.Read more