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  • Giorno 16

    Auf der Suche nach dem Forgotten Highway

    23 ottobre 2020, Grecia ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir kochen uns einen Kaffee und setzen uns damit auf die Felsen in die aufgehende Sonne. Schön ist es hier... Aber wir wollen noch weiter. Unsere Vorräte an Wasser neigen sich auch dem Ende zu. Also packen wir zusammen und verabschieden uns von unseren Hamburgern. Wir wollen in Kontakt bleiben und tauschen noch die Nummern aus. Wir nehmen diesmal den einfacheren Weg über die Nachbarbucht und fahren in die nächste kleine Hafenstadt. Da kaufen wir schnell das Nötigste, wie Gemüse, Käse, Eier, Wasser und Brot und fahren weiter. Unser heutiges Ziel ist der nächste Peloponnes Finger. Da wir ja nun langsam festgestellt haben, dass Griechenland gefühlt nur aus Bergen und Küste besteht, erwarten uns auch heute wieder Panoramablicke, Serpentinen und ein ständiges Auf und Ab. Ich habe in einem Blog von einer Straße gelesen, welche da als „Forgotten Highway“ bezeichnet wurde, weil weder Google Maps, noch irgendwelche Navigationssysteme diese 2018 gebaute Straße anzeigen. Das klang spannend und so machen wir uns auf den Weg in diese Richtung. Wir kämpfen uns wieder mehrere hundert Meter in die Berge hinauf, wo wir mit grandiosen Aussichten belohnt werden. Dort gäbe es übrigens auch sehr idyllische Stellplätze. Aber wir wollen ja ans Meer und machen dort lediglich eine ausgiebige Pause. Gisela freut sich, endlich mal wieder wild durch die Gegend zu toben, über kleine Steinmauern zu springen und mich zu beobachten. Denn ich bin auf der Suche nach Schildkröten. Aber die bleibt leider wieder erfolglos.
    Übrigens ist es unheimlich schwer eine Straße zu finden, welche Google Maps nicht einmal kennt und so stelle ich nachmittags fest, dass ich scheinbar kurz die Orientierung verloren habe und wir kurz vor Kyparissi sind. Was zwar tatsächlich unser Ziel sein sollte, allerdings eben erst am Ende des „Forgotten Highway“. Von dem fehlte aber jede Spur. Naja, was soll‘s. Versuchen wir morgen nochmal unser Glück. Jetzt geht es erstmal wieder eine spektakuläre, schmale und sehr kurvenreiche Straße durchs Gebirge bergab. An der Straße stehen jetzt öfter Autos oder Kleinbusse mit deutschen oder österreichischen Kennzeichen und die dazugehörigen Fahrer, in voller Klettermontur unweit davon entfernt. Es scheint ein echtes Klettermekka zu sein. An einer kleinen Haltebucht wollen wir kurz die Aussicht genießen, als wir ganz nah hinter uns ein lautes Poltern hören. Es dauert einen Moment bis wir dessen Ursprung ausmachen können, aber dann sehen wir, wie ein riesiger Felsbrocken, gefolgt von weiteren Kleinen, ins Tal purzelt. Und das exakt an der Stelle, wo wir eben noch die Kletterer an der Straße gesehen haben. Wir hören dann aber Stimmen, also scheint denen zum Glück nichts passiert zu sein. Als wir am Stellplatz direkt am Strand von Kyparissi ankommen, stehen dort schon etliche Wohnmobile und Camper. Und natürlich dürfen auch die Sachsen nicht fehlen. Also platzieren wir uns mit Blick aufs Meer, neben einen Meissner Camper. Wie heißt es schon bei Jürgen Hart: „...der Sachse liebt das Reisen sehr...🎶“. Das merken wir auf unserer Tour immer wieder.
    Die Camper hier sind alle sehr jung und durch und durch Sportskanonen, was man deren Optik entnehmen kann. Mir gefällt der Strand, mit seinen großen, runden Steinen und dem türkisen Wasser wirklich gut und ich freue mich schon auf den Sonnenaufgang morgen früh. Aber jetzt heißt es erstmal Abendessen. Wir wollen heut mal lecker essen gehen und da die Auswahl an Lokalitäten in diesem Örtchen sehr begrenzt ist, landen wir nach einem kurzen Fußmarsch im Restaurant eines Hotels. Es ist etwas oberhalb der Bucht gelegen und die Terrasse bietet nahezu von überall Meerblick. Ringsum blühen Bougainvillea und es kommt sofort das typisch griechische Urlaubsfeeling auf. Befremdlich ist dabei nur, dass fast alle Tische von Deutschen oder deutschsprachigen Leuten mit Kindern besetzt sind. Und sich fast alle untereinander zu kennen scheinen. Eine richtig kleine Kletterkommune.
    Wir bestellen Saganaki, Oktopus, Lammkoteletts und geschmortes Kalbsfleisch und lassen den Abend mit einem Rotwein ausklingen.
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