Vietnam
Kênh Chà

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Travelers at this place
    • Day 35–36

      Mekong Delta

      November 5, 2023 in Vietnam

      Das Mekong Delta hat geschichtlich gesehen grosse Bedeutung für das Land. Früher gab es hunderte Floating Markets, wo auf Booten Händler, Käufer und Bauern Handel betrieben. Viele reisten von weither an, brachten ihre Ware mit und blieben über Wochen oder bis alles verkauft war. Nicht wenige von ihnen leben auf dem Boot ihr gesamtes Leben lang. Dabei spielt sich alles Häusliche auch dort ab. Es wird darauf geschlafen, gewaschen und gekocht. Einige, so habe ich gesehen, schmücken das Boot mit Pflanzen so wie wir einen Balkon. Andere haben noch Hühner dabei. Prinzipiell lässt es sich mit einem Wohnmobil vergleichen allerdings wesentlich altmodischer.
      Bis heute haben nur 6 Floating Markets überlebt. Sie sind auch nicht so bunt und lebhaft, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Markets erlebten besonders während der europäischen Kolonialzeit einen markanten Rückgang aufgrund der neu erschlossenen Strassen und Landwege sowie den eingeführten Fahrzeugen.

      Das Mekongdelta selber ist mit unzähligen Kanälen und Nebenflüssen verbunden. Auf dem Land werden Früchte, Gemüse, Bambus, Reis, Kokos und vieles mehr angebaut und oft noch auf traditionelle Art verarbeitet. So haben wir gesehen, wie sie die Kokos-Candys herstellen, wie Reisnudeln traditionell entstehen, wie sie Honig auf einer Grapefruit-Plantage gewinnen und welche Textilien man aus Kokosfasern produzieren kann. Letzteres war allerdings eine ziemliche Kaffeefahrt. Fast hätten sie mich für ein Kleidungsstück gehabt. Da ich aber an meinen ziemlich vollen Rucksack denken musste, habe ich es dann sein lassen.
      Auch die Fischerei hat grosse Tradition. Wir sahen die schwimmenden Fischzuchten. Die ganze Familie lebt auf schwimmenden Häusern zusammen mit Haus- und Nutztieren und natürlich ihren Fischen. All diese Produkte werden mit Booten ausgeliefert und in der Umgebung verkauft.

      Die Tour dauerte zwei Tage. Für das Abendessen ging es auf ein buntes "Partyboot". Wie immer war für unseren Geschmack zu eng gestuhlt. Man sitzt in Vietnam beisammen und teilt die verschiedenen Platten mit Salat, Fleisch, Fisch, Reis und Nudeln. Dazu gibts Tee. Wir haben gesehen, dass mehrheitlich und teils sehr chic gekleidete Einheimische auf dem Boot waren. Es scheint für Vietnamesen einen hohen Stellenwert zu haben, so wie bei uns, wenn wir ins Dolder Grand gehen würden. Jedenfalls war es eine spannende Erfahrung.

      Nicht alles auf der Tour hat uns gefallen. Einerseits die Kaffeefahrt, welche so touristisch eingespielt war, dass wir bald das Lachen verkneifen mussten, und andererseits der Besuch eines ausrangierten Themenparks. Dieser wurde vermutlich in den 1970ern oder 1980ern erbaut und seither so belassen. Alles sah altbacken, verstaubt und überholt aus. Die wenigen Besucher (unsere und etwa noch zwei weitere Reisegruppen) haben nur einen Bruchteil der Restaurants besetzt. Und Restaurants gab es zu genüge...für mindestens etwa 2000 Menschen. Quersubventioniert wird der Park womöglich durch die inkludierte Krokodilfarm. ...Es waren jedenfalls lange 3 Stunden bis wir endlich wieder weiterreisten!

      Insgesamt hat uns der Ausflug gefallen, weil er abwechslungsreich, interessant und spannend war. Nach einer langen Rückfahrt nach Saigon, gingen wir noch einen Happen essen und warteten anschliessend auf unseren Nachtbus.
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    You might also know this place by the following names:

    Kênh Chà, Kenh Cha

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