Vietnam
Sông Gò Cát

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Travelers at this place
    • Day 29

      My Tho - Auf ins Mekong Delta

      April 28 in Vietnam ⋅ ☀️ 37 °C

      Früh ging es raus, denn 7:35 Uhr sollten wir vor unserer Unterkunft, von einem Minibus abgeholt werden. Mein Bauch grummelte etwas, weswegen ich das Frühstück erstmal weg lies. Das Mekong Delta, unser heutiges Ziel, liegt circa zwei Stunden mit dem Auto etwas außerhalb. Ursprünglich wollten wir die schwimmenden Märkte sehen aber um dieses Treiben beobachten zu können, muss man sehr früh aufstehen und am besten eine Nacht vorher vor Ort sein. Von Saigon eher nicht möglich, entschieden wir uns für eine geführte Tour durch das Mekong Delta selbst.

      Den Beginn der Tour startete Patrick, unser Guide (war sein touristischer Name) mit ein paar Erläuterungen. Welche Geldscheine gibt es in Vietnam und welche Wertigkeit haben diese, was sind die wichtigsten vietnamesischen Begriffe und ein paar Zahlen zum Mekong Delta selbst fielen auch. Saigon hat zum Beispiel 17 Millionen Einwohner, das Mekong Delta mit einer wesentlich größeren Fläche gerade mal 13 Millionen Einwohner. Von den 17 Millionen, haben 9 Millionen einen Motorroller Zuhause stehen. Das Mekong Delta teilt sich in einen vorderen und einen hinteren Fluss, auf unserer Tour besuchten wir den vorderen Bereich. Zwischendurch sollten alle sich vorstellen, so waren wir beide, zwei nette ältere Frauen aus Deutschland, drei jugendliche Japaner, ein älterer Japaner und ein Pärchen aus China, also bunt zusammengewürfelt. Den überwiegenden Teil der Hinfahrt verbrachten wir jedoch mit schlafen, da uns die Nacht im Bus noch immer ein wenig nachhing.

      Wir kamen an der Marina an und bekamen fix unser Boot zugewiesen. Es gibt in diesem Bereich vier Inseln, welche alle eine bestimmte Bedeutung haben. Es gibt die Phönix Insel (Schönheit, Erfolg), die Drachen Insel (Weisheit, Macht), die Qilin Insel (Glück, Frieden) und die Schildkröten Insel (Stärke, ewige Existenz). Diese vier Fabelwesen, sind ein fester Bestandteil der vietnamesischen Kultur und in jeder Pagode zu finden. Unsere erste Fahrt führte uns quer über den Mekong auf die andere Seite des Flusses. Das Holzboot war etwa 20 Meter lang, überdacht und zu den Seiten hin offen. Das Steuerrad wir mit dem Ruder über zwei Seile verbunden, welche links und rechts entlang der Sitzflächen nach hinten verliefen. Das besondere, jedes Boot, was auf dem Mekong umherfährt, besitzt am vorderen Bug Augen. Diese sollen sicherstellen, dass niemand auf dem Fluss verloren geht. Auf der anderen Seite angekommen gingen es einen schmalen Weg entlang, welcher von etlichen Palmen geschmückt war. Der Bereich wird auch das Kokosnusskönigreich bezeichnet, so war es nicht verwunderlich, dass unsere erste Station sich um die Herstellung von Kokosnusssüßigkeiten handelte. Patrick erklärte uns die verschiedenen Herstellungsschritte und musste sich beim Schälen der Kokosnuss etwas abmühen, was für Geübte innerhalb von circa 20 Sekunden erledigt ist. Wir folgten aufmerksam seinen Erläuterungen, während im Hintergrund die Produktion im vollen Gange war. Zum Schluss konnte man sämtliche Süßigkeiten in verschiedenen Geschmacksrichtungen erwerben. Am selben Stand wurden uns noch verschiedene Schnapssorten zum Probieren angeboten. Vielleicht um den Magen zu desinfizieren, wer weiß. Es gab Kokosnuss- und Bananenschnaps aber auch das bekannte Happy Water. Das ist Reiswein mit eingelegter Schlange, welchen verschiedene heilende Dinge nachgesagt wird.

      Wir stiegen in ein kleines dreirädriges motorisiertes Gefährt um. Kleine Fahrerkabine mit einer zur Sitzfläche ausgebaute überdachte Fahrerkabine, gerade Platz für sechs Personen und wurde spaßiger Weise Lamborgini genannt, da mit LambroXXX bezeichnet war. Nach kurzer Zeit verließen wir das von Palmen dicht bewachsene Gebiet und kamen in eine Kleinstadt, welche wir schnell durchquert hatten. Gleich drei Programmpunkte warteten bei der Ankunft auf uns. Wir befanden uns auf einem sehr großen Erlebnisgastronomiegelände. Viele größere überdachte Bereiche mit gedeckten Tischen, kleine Becken, mit Fischen, Krabben oder auch einer Schildkröte. Aber dies ließen wir vorerst links liegen und fanden uns wenig später in den traditionellen Holzboten auf einem schmalen Seitenarm wieder. Der kleine Kanal, war etwa drei bis vier Meter breit und die Palmen ragten wie Mangroven am Uferbereich ins Wasser. Über uns ragten die Blätter der Palmen dicht ineinander und wir glitten ruhig durch die schöne Natur. Leider war diese Fahrt bereits nach zehn Minuten wieder vorbei. Für den zweiten Programmpunkt schnappte sich jeder ein Fahrrad und damit ging es einmal um den „Block“. Die Fahrräder waren im durchschnittlichen Zustand aber eher schon etwas gebraucht. Caro hatte Pech und hatte einen Ausreißer nach unten erwischt. Eine starke Acht im Hinterreifen, welches bei höheren Geschwindigkeiten das gesamte Fahrrad in Schwingung versetzte. Ich wechselte kurz mit Caro das Fahrrad. Die Tour dauerte ebenfalls nur circa zehn Minuten und warum diese hier angeboten wurde, erschloss mir nicht so recht. Vielleicht sich ein wenig zu bewegen und Hunger zu bekommen, denn das Mittagessen war hier der dritte Programmpunkt. Der Tisch war reich gedeckt, Frühlingsrollen, Wasserspinat, Reis, Suppe, Hühnchen und in der Mitte war ein großer Fisch drapiert, welcher danach in kleine Portionen zerteilt und in Sommerrollen mit Salat serviert wurde. Sehr schön anzusehen und lecker war es ebenfalls.

      Unsere Tour war noch lange nicht vorbei und es standen viele weitere Stationen auf der Liste. Mit gestärkten Magen ging es über das Gelände, wo wir Gehege für kleinere Krokodile und Schlangen sahen. Aufgrund des zeitlichen Drucks aber schnell weitermussten. Diesmal auf einem motorisierten etwas größerem Boot fuhren wir den Kanal in die andere Richtung entlang und mein Wunsch hier noch ein wenig mehr Zeit zu verbringen, wurde somit erfüllt. Angelegt und ein kleiner Fußmarsch später, fanden wir uns auf dem großen Boot, mit welchen wir über den Mekong gefahren waren wieder. Auf diesem Boot war extra ein großer Lautsprecher und ein Mikro für den Guide. Durch die Fahrgeräusche und den lauten Motor, war es aber nur teilweise möglich etwas zu verstehen. Wir steuerten die Qilin Insel an und waren somit auf der Insel des Glücks. Hier erhielten wir einen kleinen Einblick in die Bienenzucht, bekamen ein paar Gesangseinlagen aus der einheimischen Bevölkerung, wozu diverse Früchte serviert wurden. Außerdem gab es eine Schnellbesichtigung der Insel mit zwei etwas größeren, elektrisch betriebenen „Golfcart`s“. Mit den zwei Deutschen kamen wir immer wieder ins Gespräch. Sie sind beide Flugbegleiterinnen und haben sich auf Arbeit ausgemacht, einmal zusammen zu verreisen. Ansonsten gaben wir ihnen noch ein paar Tipps, den für sie hatte die Vietnamreise erst begonnen. Nun war die Tour so gut wie vorbei, nur noch die Bootsüberfahrt zur Marina und eine Pagode standen anschließend noch auf dem Plan.

      Fazit von der Tour, insgesamt waren wir damit zufrieden. Was positiv als auch negativ ist, wir hatten viele Informationen und Einblicke in kürzester Zeit erhalten. Wir mussten uns um nichts weiter kümmern aber gleichzeitig hatte wir einen schnellen Rhythmus, sodass es Schlag auf Schlag ging. Was immer ein wenig nervig war, sind die Verkaufsstationen, du bezahlst eine Tour und dann musst du dort Trinkgeld geben oder es wird dir das zum Verkauf angeboten. Der Guide sagt dir vorher noch wieviel du geben sollst….

      Wir waren wieder in Saigon und liefen eine Runde, denn so wirklich bewegt hatten wir uns heute nicht viel. Eine kleine Kaffeepause legten wir auch noch ein und landeten wieder auf dem Zimmer. Ich nutzte die Zeit und schaute ein spannendes MotoGP Rennen, während Caro sich kurz ausruhte. Zum Abendessen ging es heute auf die Straße, denn Caro hatte einen einheimischen Streetfood-Stand herausgesucht. Der hatte laut Google zwar vor kurzem geschlossen, trotzdem wollten wir unser Glück probieren. Die Tische waren tatsächlich bereits sauber gemacht und weggeräumt aber für uns nochmal auf dem Gehweg hingestellt. Das Essen war sehr lecker, Glasnudeln, mit Fleisch vom Grill und Frühlingsrollen, mit einer leckeren Soße und das mit Getränk für geraden Mal sechs Euro zusammen. Wenn wir in Saigon nochmal weggehen wollten, dann war heute die letzte Gelegenheit, so suchte ich eine Roof Top Bar heraus, auf der wir gemütlich zwei alkoholfreie Cocktails genossen. Der dauernde Alkoholgenuss, war dann gefühlt doch ein wenig viel, sodass wir Saigon alkoholfrei gestalten wollten. Am Abend wollte ich dann noch schreiben aber dabei vielen mir bereits die Augen zu.
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    You might also know this place by the following names:

    Sông Gò Cát, Song Go Cat

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