Xóm Ba B

Erstaunlicherweise haben wir sehr gut geschlafen….abgesehen von den beiden vierbeinigen Rabauken, welche sich zu später Stunde immer mal wieder versuchten im Kläffen zu überbieten.
Wir blieben etwas länger im Bett…bekamen dann zum Start in den Tag ein köstliches Frühstück von der Dame des Hauses gezaubert.
Frisch zubereiteter Tee…Ingwer, Zitronengras, Orange, Zimt, Limette, serviert und warmgehalten auf traditionellen Stövchen, selbst der 2. Aufguss hätte das Prädikat ˋköstlichster Tee ever‘ noch verdient. Es wollte uns nicht so richtig gelingen aufzubrechen, über allem lag hier, inmitten des regen Gewusels hinter uns, ein tolle Atmosphäre der Stille und des Friedens.
Da wir heute zu Fuß nochmal die Stadt und besonders die Umgebung zu Fuß erkunden wollten, bevor uns der Nachbus um 21 Uhr nach Cát Bà bringen würde, beschlossen wir zum Abschluss des Tages hier noch einmal lecker zu speisen und die Atmosphäre zu genießen.

Man hat hier natürlich von fast jedem Punk in der Stadt einen wundervollen Panorama Blick auf die umliegenden Berge und die vielen Reisfelder talwärts….außerhalb konnte man diesen sogar noch etwas mehr genießen. Natürlich stehen dort auch wieder einige Anlagen in der Gegend herum….angefangen zu bauen und nicht fertig gestellt. Wahrscheinlich auf einem der exklusivsten Grundstücke, ein Betonklotz mit einem sagenhaften Ausblick. Die Zugänge gerade so zugemauert, dass Kinder und Kühe nicht hinein können, war die Versuchung zu groß nicht hineinzuklettern um den Blick vom Dach des Hauses schweifen zu lassen🤭
Natürlich bekommt man hier dann auch deutlicher zu spüren, wie arm doch viele Menschen wirklich sind. Die kleine zerbrechliche Frau mit einem riesigen Behälter Frischwasser auf Rücken, den sie gerade an einem kleinen Wasserfall auffüllte und jetzt mit schwerem Gang versuchte irgendwohin zu schleppen…..wir standen bedrückt in einiger Entfernung und waren versucht zu helfen aber vermutlich hätte sie noch freundlich dankend abgelehnt. In solchen und anderen Situationen, wird man sich immer wieder bewusst, wie wenig man doch eigentlich zum Leben benötigt und man mehr wertschätzen sollte, was einem zur Verfügung steht.

Viele Kilometer und Höhenmeter später, stärkten wir uns dann wie geplant noch einmal in unserer Unterkunft….auch hier beschlich uns jetzt zum Abschied wieder eine leichte Wehmut, speziell dieses Fleckchen Erde hier wird uns ganz besonders in Erinnerung bleiben.🥰

30min später….Treffpunkt der Bus Reisenden etwas oberhalb und außerhalb der Stadt, ein bisschen trostlos und die wenigen Gebäude schon kärger beleuchtet.
Mittendrin im, mit hellem Neonlicht beleuchtetem Reisebüro, ein ca. 14-16 jähriges Mädchen….sollte wohl in Abwesenheit der Eltern die Fahrgäste in ihre Busse organisieren aber muss sich wohl kurz vor unserer Ankunft heimlich ein Tütchen genehmigt haben.
Gäbe es einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde für die längste Anreihung von Wörtern ohne Punkt und Komma, hier sässe die erste Anwärterin. Ich klinke mich ja immer relativ schnell aus aber dass Majda nach ein paar Minuten flehte, ich solle sie hier rausschaffen, damit war nicht zu rechnen. Innerhalb kürzester Zeit erfuhren wir einfach alles mögliche, zwischendurch tanzte sie durch den Raum oder hämmerte auf ihrer Computer Tastatur herum oder rannte Hund und Katze hinterher….das änderte sich auch nicht, als das Büro mit ca. 15 Gästen rappel voll gefühlt war. Erstaunlicherweise saß jeder am Ende dort wo er hingehörte….ein kleines, verrücktes Genie dass das Chaos beherrschte😂

Die 5er Spielwiese am Ende des Busses mit einem anderen Pärchen geteilt, machte es den Anschein, dass es ganz gemütlich werden könne….wäre da nicht unser Fahrer der anderes im Sinn hatte. Nach ein paar Minuten fahrt, sah man überall im Bus die Hände aufgeregt an den Reglern der Lüftung herumfummeln, Decken und Jacken wurden über den gesamten Kopf gezogen und überall lagen vermummte Gestalten herum.
Hier oben in den Bergen war es nachts schon immer verhältnissmässig kühl….innerhalb des Busses lag die Temperatur nochmal 10 Grad darunter und dem noch nicht genüge, schoss die erfrischende Brise wie doll und verrückt aus allen Löchern, Ritzen und Fugen. Einer Schweizerin direkt vor uns, reichte ich großzügigerweise noch eine Decke und rettete sie somit vermutlich vor dem erfrieren….während meine Angetraue sich über eine langsam absterbende Nase beklagte🙈
Aber auch das überstanden wir….ein paar Stunden später schaffte es unser Fahrer sogar die Temperatur zu regeln, genau ans andere Ende der Skala und somit wurde dann ordentlich geschwitzt. Ich hoffe, unsere Eidgenössin hat mir meine dampfenden Füße vergeben, immerhin hatte ich sie ja vorm Kältetod bewahrt.Baca lagi