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  • Selfoss, Zuhause bei Elin und Markus

    August 19, 2022 in Iceland ⋅ ☁️ 10 °C

    Am Abend erreicht uns eine MMS von Markus. Eine MMS? Komisch, wer nutzt den noch diese Technology. Vermutlich kündigt die MMS einen Telefax an ;-)

    Es ist Markus und Elin, Namibia Freue von Rene und Brigitte, welche uns gerne treffen möchten. Natürlich wollen wir und verabreden uns für morgen Abend im Selfoss. Nein nicht beim Wasserfall sondern in der gleichnamigen Stadt. Markus sendet mir die Adresse, fragt ob wir Lamm mögen und schreibt, dass wir kommen können wann immer wir wollen, die Zeit spielt keine Rolle.

    Wir schauen uns vor dem Treffen noch den Wasserfall Gullfoss sowie den Vater aller Gysire, den Gysire! Der Vater Gysire ist nicht mehr gross aktiv. So durchschnittlich alle 10 Jahre sprüht er sein Fontäne in die Höhe, am heutigen Tag aber leider nicht. Dafür ist gleich daneben der kleinere Gysir Strokkur aktiv. Wir warten und siehe da, er steht einen Fontäne ca. 10 Meter in die Höhe. Natürlich haben wir die Kamera nicht bereit und warten somit auf den nächsten Akt. Nach ca. 2 Minuten eine kleinere Aktion, Blübbern und ca 1 Meter Fontäne. Nach weiteren 5 Minuten da das grosse Spektakel, volles Rohr. Rundherum knipsten und Klicken die Kameras und es tönt „Ahhh“, „Ohhh“, und ein Applaus. All dies wiederholt sich somit alle 2 bzw. 7 Minuten. Nach jedem Ausbruch verschwinden die Bus Touris und die nächste Gruppe erscheint….. Ahhh - Ohhhh.
    Natürlich haben auch wir die gewünschten Bilder im Kasten und machen uns auf dem Weg zum Gullfoss.

    Hier erleben wir den Tourismus in vollen Zügen. Ein Reisebus nach dem andern rollt an und die Turnschuh- Regenpellerine Fraktion stürmt die Aussichtsplattform. Danach alle in den Souvenirshop und zum Pinkeln, zurück in den Bus und weiter zur nächsten Attraktion. Island in 7 Tagen!

    Nun machen wir uns auf dem Weg zu Elin und Markus. Das Navi kennt die Adresse und führt uns in ein Industriequartier. Hier kann es nicht sein, hier hat es nur Garagen und Lagerplätze. Plötzlich sehe ich einen grossen grauhaarigen Mann energisch winken, wir sind allem Anschein nach doch richtig. Wir werden von den beiden sehr herzlich begrüsst, obwohl wir sie heute zum ersten Mal sehen. Elin spricht mich noch auf dem Parkplatz an und meine, wir können den Abfall hierlassen und sie würde ihn entsorgen! Häh, was meint sie damit?
    Wir gehen in ihr Haus und stauenden ein wenig. Es ist eine grosse Garage mit einem Podest. Auf diesem Podest haben sie ihr Zuhause eingerichtet. Später am Abend werden wir erfahren, dass sie eine Woche vor dem Corona Lockdown auf Island angekommen sind. Dann wurden alle Verbindungen zum Festland für 10 Wochen gekappt. Also kein Flug und kein Schiff. Markus hat diese Zeit notgedrungen genutzt und die Garage eben zum Wohnraum umgebaut. Der Baumarkt war offen und auch bei IKEA konnte bestellte Möbel abgeholt werden. So entstand eine wirklich sehr hübsche kleine Wohnung, liebevoll eingerichtet und dekoriert.

    Wir werden mir Hummersuppe und Lamm, so gut wie wir es noch nie genossen haben, verwöhnt. Als die Damen den Abwasch vornehmen setzten wir Männer uns hin um die gefahrenen und geplanten Ruten zu besprechen. Damit ich Markus unsere gefahrenen Strecken zeigen kann, gehe ich zum Auto um mein iPad zu holen. Jetzt verstehe ich weshalb mit Elin auf den Abfall angesprochen hat: hinten am Walkabout hängt an der Halterung für die Sandbleche unser Abfallsack. Diesen habe ich am Morgen auf dem Camping hinten angehängt in der Absicht, diesem beim Ausgang in den Container zu werfen. Habe ich vergessen und so sind wir den ganzen Tag mit einem schwarzen Abfallsack durch die Gegend gefahren. Wir pinkeln uns fast in die Hosen als ich dies den anderen erzähle.
    Markus gibt mir sehr viele Routen Vorschläge, warnt mich aber auch von Pisten die ich lassen soll. Wenn ein Isländer (also Markus ist Schweizer und Elin ist Isländerin) von Routen warnt, so nehme ich dies ernst.

    Nach dem Dessert verziehen wir uns ins Auto und erleben eine krass stürmische Nacht. Der Wind pfeift zwischen den Garagengebäuden durch und wir werden geschüttelt wie noch nie.

    Am Morgen dürfen wir noch duschen und frühstücken zusammen. Markus möchte unbedingt ein Foto seines F250 und unserem Unimog zusammen machen. Er holt seinen Pickup aus der Garage und ich bin schockiert! Der hat doch tatsächlich die grösseren Räder als wir. Irgendwie sieht WA2 aus, als hätte er „Wienerli“ aufgezogen.
    Es folgt eine herzliche Verabschiedung und wir fahren mit dem Wissen davon, dass wir einiges über Island gelernt haben, viele Tips für unsere Weiterreise erhalten haben und nicht zuletzt neue liebe Freunde gefunden haben.
    Vielen herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft Elin und Markus.
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