- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 879
- Kamis, 28 Februari 2019
- ⛅ 12 °C
- Ketinggian: 333 mi
JermanWeiherbach50°5’31” N 6°21’57” E
Mit Bier durch die Schönecker Schweiz

Tag 4
25 km
103 km gesamt
Man sagt, ein Cowboy kennt keine Pause. Ist vielleicht was Wahres dran — aber manchmal lässt sich das Leben eben Zeit. Zwei Jahre und ein halbes noch obendrauf lagen zwischen mir und meinem letzten Schritt auf dem Jakobsweg. Macht nix. Gute Trails laufen nicht weg. Die warten. Und wenn der Ruf der Straße wieder durch den Schädel zieht wie der Rauch von Lagerfeuerholz — dann weißt du: Es wird Zeit.
Ich hab meinen alten Pickup geschnappt und bin nach Prüm gerollt. Karneval war. Bunt, laut, betrunken — aber das war nicht mein Grund. Ich wollte raus. Raus aus allem, was blinkt und brüllt. Rein in das, was echt ist. Die Spur vor mir. Der Wind um die Ohren. Der Boden unter den Stiefeln.
Ich ließ Prüm hinter mir wie eine alte Stadt am Rand der Welt. Ging raus nach Rommersheim. Da standen sie plötzlich — eine Herde Rehe auf einer Wiese. Starrten mich an wie Cowboys an der Theke, wenn ein Fremder reinkommt. Kein Flattern, kein Panik — nur reines, wildes Leben. Ich nickte ihnen zu und ging weiter. Wir hatten alle unseren Weg.
Und dann kamen Sabrina und ihr Kumpel. Zwei Pilger mit mehr Bier im Rucksack als Wasser. Ich musste grinsen. Wer bin ich, zu urteilen? Jeder reitet seinen eigenen Gaul. Aber ich lehnte ihr Angebot ab. Nicht aus Arroganz. Sondern aus Respekt. Wenn ich gehe, dann will ich alles spüren. Den Wind, den Durst, die Stille. Kein Dosenbier zwischen mir und der Weite.
Wir liefen ein Stück zusammen. Durch die Schönecker Schweiz. Ein Landstrich wie aus einem alten Western-Film, aber grün und satt wie nach einem langen Regen. Bäche glitzerten, Felsen ragten auf, und der Wald war tief wie alte Gedanken. In Schönecken legten wir eine Pause ein. Ein Gasthaus. Ein Schluck. Ein Stempel in der Kirche, der mehr sagt als jedes "gefällt mir" im Netz. Und dann zog ich allein weiter. So wie es sein muss.
Der Weg nach Waxweiler war lang, aber ehrlich. Oben über der Stadt hing ein einzelner Schuh in einem Baum. Als hätte jemand gesagt: "Bis hierhin und nicht weiter." Ich blieb stehen, zog den Hut tiefer und dachte: Jeder Trail hat seine Geschichten. Manche hängen eben in Bäumen.
Ich stand oben an einer Säule, blickte runter auf Waxweiler. Das Land lag still. Kein Lärm, kein Karneval. Nur Straße, Wald und Himmel. Das reicht.
Unten im Ort fand ich ein Hotel. Ein einfaches Zimmer. Genau richtig. Die Wirtin war freundlich, mit einem niederländischen Einschlag in der Stimme, der sofort Sympathie weckte. Sie warnte mich: "Heute Abend ist Möhnenball — könnte laut werden." Ich grinste. Laut? Nach dem ganzen Schweigen draußen? Soll mir recht sein, Lady. Hauptsache was zu essen.
Das Abendessen war deftig. Der Schlaf kam schnell. Der Lärm des Karnevals draußen war wie das Heulen alter Kojoten in der Nacht. Aber das störte mich nicht. Ich war müde. Müde vom Gehen. Müde vom Denken. Aber zufrieden. Bis in die Knochen.
Denn das ist das Leben draußen: Du gehst, du atmest, du nimmst an, was kommt. Regen, Sonne, Menschen, Tiere, Lärm, Stille. Und wenn du dich abends hinlegst und weißt, dass du nichts geschenkt bekommen hast — dann schläfst du wie ein echter Cowboy.
„Wer draußen lebt, fragt nicht nach dem Wetter. Er fragt nach dem Weg.“
Ich war auf dem richtigen Weg. Immer noch. Immer weiter.
TrailSoulKev — unterwegs zwischen Staub und Sternen.Baca selengkapnya
PelancongAlso, den Möhnenkarneval mit dem Heulen von Kojoten gleichzusetzen… genau mein Humor!