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  • Lahnweg Tag 3

    February 14, 2015 in Germany ⋅ ⛅ 3 °C

    Laurenburg und seinen kleinen Bahnhof habe ich schnell hinter mir – oder sollte ich sagen: unter mir gelassen, denn ich quere die Lahn und verlasse den Westerwald, betrete den Taunus. Schnell geht es den Hang hinauf und im weiteren im Hang Richtung Osten. Seit Nassau hatte ich einen heimlichen Begleiter, den Europäischen Fernwanderweg 1, der längste Wanderweg Deutschlands von Flensburg bis Konstanz. Auch jetzt folge ich den Ausschilderungen des Lahnhöhenweges (heute linkslahnisch) und des E1.
    Ein kleines Seitental muss ich queren, dazu geht es steil abwärts und noch steiler wieder bergauf. Ich tangiere den kleinen Ort Steinsberg und befinde mich nun oben auf dem Plateau, in das sich die Lahn einschnitt. In der Ferne kann ich eine imposante Burg ausmachen: die Schaumburg. Gemeinsam mit dem E1 laufe ich darauf zu und kürze so auch die Große Lahnschleife ab. Kurz vor der Burg zweigt aber mein Weg links ab, hinab nach Balduinstein. Ich verabschiede mich vom E1 und wünsche ihm noch einen guten Weg bis zum Bodensee und darüber hinaus, dann mache ich mich an den Abstieg.
    Gerade noch rechtzeitig komme ich in Balduinstein an, um im kleinen Laden gegenüber vom Bahnhof noch etwas Proviant zu kaufen – es ist Samstag Mittag. Zwei Brötchen, ein Camembert und eine Packung Kekse, dann geht es auch schon weiter und ein weiteres Mal aus dem Lahntal hinauf, durch den Weiler Hausen, über eine große Wiese und wieder in den Hangwald des Lahntals. An einer Schutzhütte, die kühn über dem Tal im Steilhang erbaut ist, mache ich Rast – mein Blick schweift auf das tief eingekerbte Tal und die Bahnstrecke, über die gerade ein Zug rumpelt. Ein Brötchen halbiert, den halben Camembert hineingelegt – Mahlzeit!
    In Fachingen überquere ich die Gleise der Lahntalbahn und steige erneut auf – diesmal allerdings nicht so steil und so hoch. Am Friedhof der kleinen Ortschaft erreiche ich eine Landstraße, der ich ein Stück folgen muss, und schon habe ich Diez erreicht. Eine nette kleine Stadt, die mich ein bisschen zum Verweilen einlädt. Ich muss ein bisschen suchen, bis ich meinen weiteren Weg finde … Krankenhaus, Stadtwald, Trimm-Dich-Pfad, Kasernengelände … irgendwo da geht’s entlang, bis es plötzlich gaaaaanz flach wird.
    Ich stehe an einem kleinen Wiesenrain, vor mir liegen 2 oder 3 km Ackerland und dahinter die Stadt Limburg und das Bundesland Hessen, hinter mir, wie meine Landkarte sagt, Rheinland-Pfalz, und insgesamt 200 km von zu Hause. Die weite Ebene ist zügig durchquert, Limburg ist erreicht.
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