• Zum Deutschen Eck

    3 Februari 2024, Jerman ⋅ ☁️ 10 °C

    TrailSoulKev hier, der spirituelle Cowboy, meldet sich wieder von der sechsten Etappe meiner Pilgerwanderung auf dem Linksrheinischen Jakobsweg. Schaut aus dem Fenster, leicht bewölkt war's zu Beginn, später zog es sich zu, aber es blieb trocken. Ein kräftiger Wind wehte mir um die Ohren, und milde 10 Grad begleiteten meinen Ritt.

    Der Startpunkt war Andernach, wo ich meinen Truck geparkt habe und mich auf den Weg gemacht habe. Durch den Sportpark hindurch und am Flüsschen "Nette" entlang – das Herz erhellt sich beim Anblick der offenen Felder und dem weiten Blick über das Neuwieder Becken. Der Wind streichelt mein Gesicht – das ist Freiheit pur!

    Der erste Anstieg über das offene Land führte mich in die Nähe der Reaktorkuppel des stillgelegten Atomkraftwerks. Ein Anblick, der in mir ein Gefühl der Vergänglichkeit hervorruft, aber zugleich die rustikale Schönheit dieser Landschaft betont. Den grauen Kühlturm gibt es nicht mehr, wohl aber die kuppelförmige Erinnerung an vergangene Zeiten.

    In Kettig gab's 'nen kurzen Stopp im Dorf, wo ich mir im Café mein zweites Frühstück gönnte und meinen Pilgerstempel holte – ein kleiner Halt für den Wanderer, ein großer Sprung für den Cowboy. Die Route führte mich durch Streuobstwiesen, an Mülheim-Kärlich vorbei und ein Stückchen durch den Wald. Der Weg über offenes Land nach Rübenach war einfach göttlich.

    Durch den Ort ging es weiter, vorbei an einem Reitergestüt, und dann hinab nach Güls auf einem Weg, den bereits Napoleon entlangritt. Nun musste ich nur noch am Moselufer entlangtraben bis zum Deutschen Eck, und ich hatte den Rhein wieder. Im nahegelegenen Museum gab es den letzten Pilgerstempel für heute. Dann gings durch die belebte Altstadt von Koblenz zurück zum Bahnhof und mit der Bahn wieder nach Andernach.

    Die Wege heute – ein großer Teil auf Asphalt oder Verbundpflaster, und oft große Straßen in Sicht- und Hörweite. Unter den unzähligen Hochspannungsleitungen habe ich meinen Weg gezogen, und immer war eine größere Ortschaft in Sicht. Die Natur spielt hier in einem Konzert mit der Zivilisation.

    Wunderschön die ganzen Obstplantagen, auch wenn sie noch nicht in voller Blüte stehen – Anfang Februar ist eben noch etwas früh dafür. Doch die rustikale Schönheit der Landschaft bleibt trotzdem faszinierend.

    Die Momente, in denen meine Seele auflebt, sind unbezahlbar. Sei es der Wind im Gesicht auf den Feldern oder die turbulente Atmosphäre in der Altstadt von Koblenz. Diese Reise ist nicht nur ein physischer, sondern auch ein spiritueller Ritt. Die Natur in ihrer rustikalen Schönheit ist meine Kirche, und die Wanderung ist meine Predigt.

    Resümee? Diese Etappe war wie ein Rodeo auf dem Pilgerpfad – voller Höhen und Tiefen, aber am Ende ein wilder Ritt durch das rheinische Outback. Der Cowboy in mir ist im Einklang mit der Natur, und diese Pilgerwanderung ist eine Reise zu mir selbst.

    Bis zum nächsten Ritt, liebe Follower. TrailSoulKev, der spirituelle Cowboy, verabschiedet sich in den Sonnenuntergang des rheinischen Himmels. Keep those boots dusty and spirits high!
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