• Über Rhens nach Boppard

    13. februar 2024, Tyskland ⋅ ☁️ 8 °C

    Howdy, liebe Trailfolks!

    Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer! Der Wind weht kalt durch die Straßen von Koblenz, als ich mich frühmorgens aus meinem Truck schäle. Karnevalsdienstag, ein Tag, der für manche mit Feiern und Albernheit gefüllt ist, für mich jedoch mit dem Ruf der Wildnis. Die Wolken hängen tief, aber die Sonne kämpft sich tapfer durch. Ein Tag für eine Pilgerwanderung, ein Tag, an dem der TrailSoul in mir auflebt.

    Der Start ist gewohnt, durch die Stadt Richtung Rhein. Der Asphalt unter den Stiefeln weicht bald dem weichen Boden des Parks am Flussufer. Doch schnell verlasse ich die zivilisierten Pfade, tauche ein in das Grün der Wälder, in die Einsamkeit des Pfades. Wie ein einsamer Reiter ziehe ich durch das Dickicht, dem Ruf der Natur folgend.

    Der Aufstieg beginnt, und mit jedem Schritt fühle ich die Herausforderung, die der Weg mir bietet. Serpentinen winden sich den Berg hinauf, ein Tanz zwischen Anstrengung und Freude. Doch der Ausblick vom Rittersturz entschädigt für jede Mühe. Über das Rheintal zu blicken, ist wie eine Verbindung mit den Weiten des Himmels selbst.

    Weiter führt der Pfad, bergauf, bergab, immer der Kante des Tals folgend. Die Stille des Waldes umgibt mich, nur das Knirschen meiner Schritte auf dem Boden, der Gesang der Vögel und das Rascheln der Blätter begleiten mich auf meinem Weg. Die Burg Stolzenfels winkt mir von von unten zu, eigentlich müsste ich absteigen, doch ich entscheide mich, weiter bergauf zu gehen, um sie von oben zu bewundern. Ein Moment der Ruhe, ein Moment des Innehaltens, bevor es weitergeht.

    Der Weg führt mich bergab, vorbei an Holzfällerarbeiten, die die Wildnis gestalten und verändern. Doch auch durch Veränderung führt mich der Pfad, bis ich schließlich die Grenzen von Rhens erreiche. Mittelalterliches Flair umgibt mich, schiefe Fachwerkhäuser und alte Mauern erzählen Geschichten längst vergangener Zeiten. Ein Stempel in der Tourist-Info, ein kurzer Moment der Ruhe, bevor der Aufstieg erneut ruft.

    Durch Wälder und Weinberge führt mich der Weg, an einer riesigen Schaukel vorbei, die ich ausprobieren muss. Schließlich stehe ich am Vierseenblick. Vier Stücke des Rheins, wie Adern, die sich durch das Land schlängeln, durchbrochen von Bergen und Tälern. Ein Moment der Erhabenheit, ein Moment, in dem der TrailSoul in mir erwacht und sich mit der Natur vereint.

    Doch auch die Herausforderung gehört dazu. Ein steiler Felsenweg hinab nach Boppard, die Seilbahn über mir. Ein echter Drahtseilakt, wobei ich nicht auf, sondern unterm Drahtseil balanciere. Doch wie ein echter Cowboy halte ich mich fest im Sattel, lasse mich von der Wildnis tragen.

    Und so endet ein weiterer Tag auf dem Pilgerweg, ein Tag voller Herausforderungen, voller Schönheit, voller Leben. Ein Tag, an dem der TrailSoul in mir erwacht und sich mit der Natur vereint.

    In Stiefeln und mit Herz,
    euer Kev
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