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- Kongsi
- Hari 3,294
- Khamis, 9 Oktober 2025 3:01 PTG
- ⛅ 17 °C
- Altitud: 218 m
PerancisBeaune47°1’12” N 4°50’6” E
Rose de Bourgogne - Blut der Erde

Tag 2: Nuits-Saint-Georges → Beaune
Ein Ritt durch Reben, Stein und Staub
Tag 26
20 km
670 km gesamt
Morgen, Freunde des Staubs und der offenen Wege.
TrailSoulKev wieder im Sattel – zweiter Tag auf dem Chemin des Allemands, irgendwo zwischen Nuits-Saint-Georges und Beaune. Der Wind steht günstig, die Sonne trägt noch ihren Herbstmantel, und ich ziehe weiter, Schritt für Schritt, wie ein alter Cowboy ohne Pferd, der sich von der Spur leiten lässt, nicht vom Ziel.
Der Trail heute? Unspektakulär, sagen manche. Ich nenne es ehrlich. Kein Postkarten-Panorama, kein großes Drama – nur Weite, Wind und der ewige Rhythmus der Schritte. Es geht raus aus Nuits-Saint-Georges, vorbei an stillen Weinkellern, über weite Felder aus Stein und Erde. Der Boden knirscht unter den Sohlen wie feiner Schotter in einer alten Westernstadt. Rechts und links nichts als Reben, Reihen so gerade, als hätte jemand mit dem Lineal durch die Landschaft gezogen. Der Himmel weit, die Sonne flach, das Licht golden – Burgund im Oktober, ein Meer aus Glut und Staub.
Hinter Comblanchien verändert sich die Stimmung. Die Erde reißt auf – große Wunden, alte Narben, in denen der Mensch gebuddelt hat. Der Marmorabbau hat hier tiefe Spuren hinterlassen. Ganze Hänge sind aufgeschlitzt, weiß und rosa leuchten die Brüche in der Sonne. Der „Rose de Bourgogne“, wie sie ihn nennen – schöner Name für ein Gestein, das so hart ist, dass selbst die Zeit dran zu kauen hat. Manche Stollen führen tief unter die Weinberge. Verrückt, denke ich, während ich an einem zerbrochenen Stein lehne – oben wachsen Reben, unten wird die Erde selbst geerntet. Ein Land, das doppelt Früchte trägt: Wein und Stein.
Der Weg zieht weiter, wie ein alter Pfad durchs Niemandsland. Kein Schatten, kein Bach, nur das Knirschen meiner Stiefel im Staub. In Ladoix-Corton komme ich doch noch unter Menschen – kurz zumindest. Eine kleine Bäckerei, der Duft von frischem Brot zieht mich rein wie ein Lasso. Drinnen eine Frau, die aussieht, als hätte sie den Laden schon geführt, bevor es überhaupt Brot gab. Ich nehm ein Sandwich – rustikal belegt, ehrlich gewürzt, genau das, was ein Trail-Rider braucht. Draußen im Weinberg such ich mir meinen Platz, setz mich in die Sonne, Blick aufs Château Aloxe-Corton. Brot, Käse, Wind, Stille – mehr braucht kein Mensch.
Dann weiter. Die Sonne brennt jetzt tiefer, der Wind bläst mir den Staub ins Gesicht. Ich spür, wie die Müdigkeit in den Beinen kriecht. Aber ich kenn das Spiel – das ist der Punkt, wo du entweder einknickst oder dich reinlehnst in den Schmerz. Ich wähle Letzteres. „Ein Cowboy reitet nicht, weil’s leicht ist. Er reitet, weil’s ihn ruft.“ So oder so ähnlich.
Als ich Beaune erreiche, ist der Tag schon weich geworden. Die Stadt empfängt mich mit Kopfsteinpflaster und dem Geruch von Wein und Geschichte. Ich quartiere mich in einem kleinen Hotel ein, wo das Bett nach Holz riecht und das Fenster in einen stillen Innenhof zeigt. Später ziehe ich durch die Gassen, seh mir die Hospices an – dieses alte, bunte Dach, das schon mehr Pilger gesehen hat als der Himmel Sterne. Und dann sitz ich in einem Bistro, vor mir ein Teller mit warmem Essen, in mir dieses Gefühl von Frieden, das nur ein langer Tag auf der Straße bringt.
Der Chemin des Allemands zieht weiter – sechs Etappen bis Cluny, sagen sie, und wenn mich der Wind trägt, vielleicht noch fünf mehr bis zur Loire. Ich weiß nicht, ob ich’s tue. Aber ich weiß, dass ich weitergeh.
Am Ende dieses Tages bleibt Staub an meinen Stiefeln, Sonne auf der Haut und die Erkenntnis, dass Freiheit manchmal so still sein kann, dass man sie erst hört, wenn man nichts anderes mehr hört.
Fazit: Kein Heldentag. Kein Gipfel. Nur ein ehrlicher Ritt durch ein ehrliches Land. Und manchmal ist genau das der Stoff, aus dem Freiheit gemacht ist.
Oder wie ein alter Trail-Rider sagen würde:
„Manchmal ist der schönste Sieg einfach, wenn du den Sonnenuntergang noch gehen siehst – und nicht er dich.“ 🤠
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PengembaraDas war die Etappe meiner Schlammschlacht mit Gewitter. Bei dir war der Trail offensichtlich milder gestimmt.
PengembaraDurchaus, aber in Corgoloin in den Zug zu steigen, war wahrscheinlich nicht die schlechteste Wahl. Ab da nur noch Asphalt, platt durch die Ebene, bis auf das Schloss Aloxe-Corton nix sehenswertes.
PengembaraDann habe ich ja auch nix verpasst. 😁