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  • Day 13

    Die letzte Etappe

    September 10, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Am Abend zuvor haben wir in dem Gasthof „Zur Post“ auch gegessen. Jeder bestellte für sich und plötzlich erhielten wir noch eine Portion Pommes. Erstaunlich war auch, dass wir beide nicht mehr genau wussten, ob einer von uns Pommes bestellt hatte. Bislang haben wir jeden Abend eine Portion Pommes gehabt j d deshalb waren wir uns unsicher. Wir haben sie also Wohlwollen zu uns genommen. Nach einer Weile fragte unser Nachbartisch, wo denn ihr Pommes blieben. Ups… Wir erklärten uns unseren Nachbarn und alles war gut.

    Für mich war es die bisher schlechteste Nacht auf unserer Wanderung. Es war mir - wie jede Nacht - viel zu warm und hatte das Gefühl, trotz geöffnetem Fenster, wenig Frischluft zu bekommen.

    Es folgte der übliche Ablauf. Frühstück - WC - losgehen. Zuerst wünschten wir uns gegenseitig einen schönen und guten Weg, auf unserer letzten Etappe mit knapp 28km. Der Morgen war sonnig und schon warm. Dann gingen wir zur Hauptstraße, folgten dieser ca. 500m und bogen dann Richtung Anhöhe rechts ab. Schnell verließen wir den kleinen Ort und es begann ein doch kräftiger Anstieg. Der Weg schlängelte sich nach oben und unterquerte dann eine Straße. Kurz darauf erreichten wir „Lindenberg im Allgäu“. Eine größere Stadt und deshalb auch etwas quirlig in den Straßen. Dort gingen wir zur Hauptkirche, holten uns den Stempel und gingen schnell aus der Stadt in einen Wald. Ein sehr schöner Wald mit einem Waldsee. An bestimmten Stellen war ein Lehrpfad aufgestellt und informierte über den Abbau, Verarbeitung und Schutz der Torfböden. Die Luft war herrlich und wir hörten sogar ein paar Vögel.

    Ich las Edith vor, durch welche kleinen Siedlungen wir gehen werden: „Allmansried, Ostkienberg, Lötz, Kinberg, Adelberg, Niederstaufen“. Der Weg war geprägt von Wäldern und wie den Tagen zuvor riesengroße Wiesen. Wohlgemerkt: seit Tagen haben wir keine Felder oder Ackerflächen gesehen. Nur Wiesen. Und es ist klar, dass in Bayern scheinbar nur Tiere gehalten werden, für die das Gras/Heu benötigt wird. Würde diese riesigen Weide- und Wiesenflächen mit Obst und Gemüse angebaut und nicht weiter mit Nitrit verseucht, hätten alle Menschen etwas davon. Aber es möchten scheinbar nur wenige ihren bequemen Status aufgeben und sich umstellen. Es ist der Egoismus und die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, die das verhindern dürften. Es ist praktizierte Dummheit. Aber ich schweife ab und das durfte auch häufig Edith unterwegs erleben.

    Manchmal gingen wir auch an stark befahrenen Straßen - weil wir es ja alle heute so eilig haben - kamen an einem verlassenen Ferienpark vorbei und gingen durch schöne grüne Täler mit kleinen Flüssen. Hin und wieder suchten wir uns eine schattige Bank, um dort eine Pause zu machen. Denn die Sonne schien sehr kräftig und es war warm. Ohne Schatten macht da das wandern nur bedingt Spaß.

    Nach „Sigmarszell und Schlachters“, kamen wir aus dem Wald und blickten auf den entfernten Bodensee. Eine kleine Kapelle auf dieser Anhöhe verzierte den Anblick. Wir gingen hinab und erreichten „Lindau“ und gingen über die Brücke hinüber zu „Lindau - Insel“. Es waren so viele Menschen in den kleinen Gassen und Straßen von „Lindau - Insel“ unterwegs, dass es schon fast unangenehm war. Wir erreichten etwas erschöpft unser „Hotel Engel“. Ein tolles und auch teures Hotel. Wir duschte und gingen danach in die Stadt. Zur Abwechslung aßen wir asiatisch auf den Marktplatz vor dem Rathaus. Danach gingen wir zum Bahnhof um den morgigen Weg dahin abzuschätzen.
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