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  • Day 29

    Barcelona la segunda

    April 18 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Wieder recht gut geschlafen. Jedoch ging es erst recht spät zu Bett. Denn am Anfang hieß es Fotos sortieren und sich entscheiden, welche bleiben und welche in den Papierkorb wandern. Das war Olaf seine Aufgabe und wer ihn kennt weiß, das ist für ihn eine Herausforderung, sich entscheiden zu müssen 🤪.

    Nach dem Aufstehen gingen wir ins Viertel „Barrio Gotico“ und suchten dort eine Lokalität für das Frühstück und gingen in ein hippes Café und bestellten Churros 😋. Danach erfolgte ein kleiner Rundgang durch das Viertel. So sahen wir zum Beispiel Olaf seinen geliebten alten Briefkasten an der „Casa de l‘Ardiaca“, die Gotische Brücke zwischen zwei Gebäuden „El Pont del Bisbe“ in der Straße „Carrer del Bisbe“ und den Vorplatz der Kathedrale.

    Danach ging es dann direkt zur „Casa Milà“ oder auch „La Pedrera“ genannt. Das Haus Milà, so die deutsche Übersetzung - auch „La Pedrera“ genannt, wurde von dem Architekten Antoni Gaudí von 1906 bis 1912 für die Familie Milà in Barcelona errichtet.

    Zunächst hielt man in Barcelona nicht allzu viel von dem Haus, schnell wurde es unter dem Spottnamen „La Pedrera“ („Der Steinbruch“) bekannt. Diese Bezeichnung verdankt es seiner unregelmäßigen Fassade mit den vielen Vorsprüngen und seiner wuchtigen Masse, die schon von weitem ins Auge fällt.

    Gaudí leistete mit diesem Gebäude Pionierarbeit. So machte seine durchdachte natürliche Belüftung Klimaanlagen überflüssig, in jeder Wohnung lassen sich die Wände individuell verändern, und auch eine Tiefgarage war schon vorhanden. Im Entwurf Gaudís bereits vorgesehene Aufzüge wurden allerdings erst sehr viel später eingebaut. Casa Milà war der letzte Profanbau Gaudís, bevor er sich auf das Kirchengebäude Sagrada Família konzentrierte.
    Das Gebäude wurde 1984 von der UNESCO als erstes Gebäude des 20. Jahrhunderts zum Weltkulturerbe erklärt.
    (Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Casa_Milà).

    Unser Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht. Der Innenhof, der Dachboden und das Dach selbst sind wunderschön gestaltet. Aber ob sich der Stress mit all diesen Menschen in dem engen Gebäude und Treppen lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Auf dem Dach wirkte die Szenerie eher wie ein Fotoshooting von „TikTok“-Girls und „Instagram-Beautis“. Vornehmlich weiblich geprägte Menschen, stellten sich in ausgiebigen Posen vor markanten Gebäudeteilen. Dort konnte sich eine Session schon mal 10-20 Minuten hinziehen - wegen Wind in den Haaren, Wolken vor der Sonne, Accessoires die angelegt werden müssen oder nur die pure Kontrolle der zuvor gemachten Fotos. Es war widerlich, unnötig und oberflächlich.

    Danach ging es zunächst in Richtung „Sagrada Familia“. Unterwegs holten wir uns im Supermarkt etwas zu essen, denn die Besichtigung hat uns hungrig gemacht. Wir aßen auf dem vollen Vorplatz der Basilika, wo Bänke im höchsten Maße benutzt wurden und man schnell sein musste, um eine freie zu erobern. Kaum stand jemand auf, saßen auch schon wieder welche - so auch wir.

    Wir versuchten schon eine Stunde früher hineinzukommen kommen, wurden aber auf unser Zeitfenster hingewiesen. Wir gingen zu dem kleinen See gegenüber der Basilika und ergatterten erneut eine Bank. Die war jedoch an einen Hotpoint für Fotos. Denn im Hintergrund war die Basilika. Ehrlich: Wir hätten beinahe unseren Timeslot vergessen, weil diese ganze Szenerie des sich Pose setzen für ein Foto, uns mehr als erheiterte. Unglaublich was sich dort abspielte - für ein Foto, was überhaupt nicht der Realität entsprach. Die - wieder vornehmlich weiblich geprägten Menschen - vollführten regelrechte Gymnastik-Tiraden. So dass bestimmte Körperteile mehr Proportionen hatten, als in Wirklichkeit. Auch Gucci oder Chanel Handtaschen mussten natürlich ins rechte Licht gerückt werden … unterhaltsam wie im Theater 😂. Natürlich würde es sofort in die entsprechenden socialmedia-Kanäle hochgeladen. Für Likes tut man alles.

    Dann kam unser Moment. Wir schoben uns durch die Massen zum Eingang und diesmal kamen wir hinein. Das nun Folgende erinnerten uns an einen Flughafen, wenn man durch den Sicherheitscheck muss. Dahinter - alles voller Menschen. Viele erneut in bizarren Posen und Haltungen. Es war laut, es war voll. Gott sei dank hatten wir einen Audioguide und an bestimmten Punkten, konnten wir etwas zum sakralen Gebäude erfahren.

    „Sagrada Famlila“:
    Ihr Bau wurde 1882 begonnen und dauert bis in die Gegenwart an. Das frühere Ziel, die Kirche bis zum 100. Todestag Gaudís im Jahre 2026 fertigzustellen, wird seit 2020 nicht mehr als realistisch angesehen. Vorausgesetzt, es gibt keine außerplanmäßigen Unterbrechungen wie eine weitere Pandemie, wird von einer Fertigstellung spätestens im Jahr 2033 ausgegangen. Die UNESCO nahm 2005 die Geburtsfassade und die Krypta der Sagrada Família als Erweiterung des Weltkulturerbedenkmals Werke von Antoni Gaudí in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Am 7. November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zu einer Basilica minor.

    Gaudí starb 1926 nach einem Straßenbahnunfall. Danach wurden die Bauarbeiten immer wieder unterbrochen, doch 1935 konnten die Arbeiten an der „Geburtsfassade“ abgeschlossen werden.

    Es gibt über die Basilika „Sagrada Familia“ viel zu lesen, was ich hier nicht aufschreiben kann. Es ist ein unglaubliches Projekt von einem unglaublichen Visionär. Er hat für die damalige Zeit sehr fortschrittlich gedacht, geplant und gebaut. Viel Umweltschutz, organische Materialien aus der Umgebung und in Natur als Vorbild genommen, ohne menschlicher Arroganz. Ein bewundernswerter Mensch seiner Zeit, der heute noch großen Einfluss hat.

    Auch von innen ist die „Sagrada Familia“ sehr sehenswert und sehr schön. Sehr erhaben und sakral. Olaf besuchte mit einem erweiterten Ticket noch einen der Türme.

    Danach gingen wir erschöpft zum Supermarkt und zum indischen Imbiss wo wir gestern waren. Das Linsen-Daal ist dort echt Mega-Lecker. Wir aßen das wunderbar aromatische Essen auf dem kleinen Balkon von unserem Zimmer im „Hostal Ramos“. Dann packten wir unsere Rucksäcke. Morgen fährt unser Bus um 06:10 Uhr vom „Plaza de Catalunya“ und dorthin müssen wir auch noch 30 Minuten gehen. Es heißt also früh aufstehen.

    Stadtrundgang: 15 km
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