Satellite
Show on map
  • Day 34

    Mojave National Preserve

    October 12, 2018 in the United States ⋅ 20 °C

    So langsam wird es etwas ungemütlich. Schon gestern hat es leicht geregnet und die Nacht ebenso. Die Temperaturen liegen zwar noch im erträglichen Bereich (oder sagen wir, der Inhalt meines Koffer reicht noch), aber schön ist das nicht. Wahrscheinlich war ich zu verwöhnt oder... das schlechte Wetter fing eigentlich erst an, als die Fragen nach dem schönen Wetter aus Deutschland kamen ☹️

    Irgendwie muss das doch besser werden, versuchen wir es doch mal in Richtung Südwesten, genauer gesagt, im Mojave National Preseve. Das Schutzgebiet im Westen des San Bernadino County in Kalifornien erscheint auf den ersten Blick etwas unscheinbar, bietet aber doch eine Menge: Berge und Schluchten, eine Sanddünenlandschaft, Wälder aus Joshua-Palmlilien und die Einsamkeit der Wüste. Vom Grand Canyon aus ist es eine längere Fahrt durch den anhaltenden Regen. Eine Zwischenübernachtung lege ich in Laughlin, in der Nähe von Kingman, ein.

    Vorher passiere ich jedoch noch das kleine Örtchen Seligman, der selbsternannten Geburtsstätte der Route 66. Und genauso sieht es hier auch aus, an fast jedem Haus sieht man die berühmten zwei Zahlen, Souvenirläden häufen sich. Ich habe hier allerdings einen Stopp eingelegt, um im Westside Lilo's Cafe, deren Besitzerin einer deutsche Auswanderin ist, ein schönes Schnitzel zu essen? Der Laden ist zwar ziemlich amerikanisch, aber überall an den Wänden hängen deutsche Erinnerungen: Photos, Autokennzeichnen und ein ausgestopfter Hirschkopf! Das Schnitzel ist riesig und lecker!

    Das Passieren der Staatsgrenze zu Kalifornien merkt man direkt an den Preisen der Zapfsäule. In Laughlin angekommen ist hier direkt eine Veränderung zu erkennen, die Landschaft ähnelt der um Las Vegas. Und? Mein Thermometer zeigt einen Sprung auf 28 °C an... wow... Leider ändert das nichts an dem Regen, der noch hier und da dahin plätschert.

    Am nächsten Morgen mache ich erst einmal einen Abstecher in die alte Goldgräberstadt Oatman mitten in der Wüste. Diese ist schon ziemlich touristisch aufgezogen. Die Häuschen sehen zwar sehr nett aus, allerdings befinden sich innen fast überall Souvenirläden. Selbst Rattlesnake eggs gibt es zu kaufen? Leider darf man durch den Ort durchfahren und mitten drin parken, was ein wenig an der Atmosphäre zerrt. Witzig finde ich unterdes, dass überall Esel rumlaufen.

    Weiter geht's dann zum Mojave Preserve. Es erwartet mich wieder eine Fahrt durch interessante Wüstenlandschaften. Übernachten möchte ich mittendrin auf dem Hole-in-the-wall Campground. Da ich den Weg über das Visitor Center in Kelso genommen habe, erwartet mich nun leider eine über mehrere Meilen führende Buckelpiste. Einmal angekommen fahr ich hier nicht mehr weg, stattdessen werden ein paar Photos und ein Lagerfeuer gemacht - heute muss mal die amerikanische Tradition der Marshmallows ausprobiert werden. Hmm, schmeckt irgendwie wie Zuckerwatte, süß natürlich, kann man mal so machen in der Atmosphäre?

    Anders als der Abend wird die Nacht dann wieder etwas ungemütlich, windig und regnerisch - nicht das Schönste in einem Camper.
    Read more