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  • Day 7

    Cliffs of Moher

    May 25, 2018 in Ireland ⋅ 18 °C

    Heute bin ich (mal wieder) durch ein wirklich schönes Stück Irland gefahren. Das County Clare bietet vieles von dem, was man sich unter Irland vorstellt. Mag es ein Klischee sein oder nicht, aber der Wild Atlantic Way ist wirklich einen Roadtrip wert.

    Mein erster Anlaufpunkt auf dem Weg nach Spiddal bei Galway sind die Cliffs of Moher - dem Touristenmagneten der Gegend. Und schon viele Kilometer vorher wird man mit elektronischen Hinweisen wie "extreme busy day expected" empfangen. Entsprechend touristisch ausgebaut ist es hier auch. Es finden sich nicht nur ein Besucherzentrum und kleine Souvenirshops, auch der Weg auf die Klippen und zum O'Brien's Tower wurde befestigt und mit teilweise 1,40 Meter hohen Platten versehen, um Besucher von dem einen Schritt zu weit zu bewahren. Die Überlebenschance stünde wohl bei gleich null, wenn man der Suche nach dem besten Blickwinkel mehr Aufmerksamkeit als dem Abgrund widmet. Die Steilklippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich über mehr als acht Kilometer. Am südlichen Teil, dem Hag’s Head, sind sie etwa 120 Meter hoch, nördlich des Towers erreichen sie sogar 214 Meter. Mitte 2013 wurde der Cliffs Coastal Walk eröffnet, womit es möglich wurde, die bis dahin gesperrte Strecke von knapp 20 Kilometer zwischen Doolin und Liscannor entlang der Klippen abzulaufen. Dieser Weg ist zwar größtenteils unbefestigt und führt teilweise in Form eines Trampelpfads nur wenige Meter vom Klippenrand entfernt die Küstenlinie entlang, jedoch bietet er wundervolle Ausblicke auf die Klippenlandschaft. Allein wird man hier wahrscheinlich nie sein, also gilt es auch Obdacht zu nehmen auf die Generation Selfie.

    Später fahre ich die Küstenstraße weiter nach Norden und komme in ein sehr bizarres Gebiet, den Burren. Dies ist eine in Irland einzigartige Karklandschaft, ein Karst. Beinahe gepflastert wirkt der graue, poröse Boden, der allerdings an vielen Stellen aufgebrochen ist. Unterirdische Seen haben hier ein weit verzweigtes Netz von Höhlen geschaffen. Oberirdisch findet man eine bemerkenswerte Flora zwischen arktischer und mediterraner Pflanzen, die zwischen den Steinspalten hervorschießt. Es wirkt ähnlich wie bei erkalteten Lavaströmen, die zwar wesentlich schwarzer, aber ähnlich aufgebrochen sind und Pflanzen neuen Lebensraum geben. Das Wort bizarr trifft diese Landschaft wirklich am besten.

    Mein Weg zu meiner nächsten Unterkunft führt mich zur Rushhour durch Galway. Und wer glaubt, es gibt keinen Stau in Irland... ja, der versuche es doch mal hier - ein unschöner Kontrast zu meinem bisherigen Weg. Galway ist auch ein wenig die Feierhochburg der Gegend, wenn nicht sogar Irlands, mal abgesehen von Dublin natürlich. Mein B&B, das Teach an tSailin, liegt etwas abgelegen, außerhalb des Trubels, sodass ich mich erst einmal umsehen muss, als mein Navi sagt, ich wäre da. Dafür erwartet mich ein schönes Zimmer mit Meerblick und einer Regenwasser/Massagedusche, die man sonst nicht mal zu Hause hat.
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