• Panamakanal

    November 24 in Panama ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute besuche ich den weltbekannten Panamakanal, aber nicht die Schleusen, nicht das Museum, nein, es geht direkt auf den Kanal.

    Der etwa 82 Kilometer lange künstliche Kanal verbindet den Pazifik mit dem Atlantik und erspart somit dem Schiffsverkehr erheblich Zeit. Das "achte Weltwunder" ist eines der größten und aufwendigsten Meisterwerke der Ingenieurbaukunst seit Menschengedenken. Um durch den Kanal zu gelangen, müssen die Schiffe einen Höhenunterschied von 26 m überwinden. Die Schiffe durchlaufen drei Schleusen. Der Kanal wird von mehr als 14.000 Schiffen jährlich befahren, dabei ist eine enorme Gebühr (von ca. 100.000 Euro) für die Durchfahrt zu entrichten. Die Arbeiten begannen 1881 bzw. 1894, eröffnet wurde schließlich am 15. August 1914.

    Meine Tour führt allerdings mitten hinein. Zuerst heißt es allerdings Richtung Gamboa fahren. Der Guide verspricht mit 90% Wahrscheinlichkeit, dass sein Fahrer ein Faultier findet. Das Faultier, dem ich "folge", hängt ja immer noch in Costa Rica rum, also wären 100% toll. Wir fahren Richtung Smithsonian Tropical Research Institute, und schon auf dem Weg dahin ist es soweit. Raus aus dem Bus, da hängt ein kleines Kerlchen, und er bewegt sich sogar. Ich mag diese Tiere sehr.

    Dann heißt es wieder aussteigen, wir gehen ein Stück den Bird Watcher Pipeline Trail entlang. Und es ist heiß! Ich hoffe so, dass es nicht regnet. Ich hab keine Lust auf diese Militärponchos, Plastik pur, da fließt man nur so dahin. Auf dem Weg sehen wir nicht besonders viel, der Guide erspäht einen Tukan und Affen. Und Blattschneideameisen... zum Schluss findet er noch ein sehr seltenes Etwas am Baum, ich hab den Namen vergessen, fotografien lassen wollt es sich auch nicht wirklich.

    Also gut, auf zur Bootstour. Zuerst gibt's noch einen Snack (na wenn das mal gut geht). Das Speedboot rast vorbei an einem riesigen Containerschiff unter liberianischer Flagge, welches gerade zum Kanal geschleppt wird. Wir fahren Richtung Gatúnsee, dem künstlichen See, der für den Bau des Panamakanals durch die Aufstauung des Río Chagres geschaffen wurde. Wir suchen nach Affen und finden Kapizineräffchen. Der Kapitän steuert das Boot ans Ufer und lässt Trauben und Limette verteilen. Darauf springen sie an, ein wilder Lauf übers Boot beginnt, man sammelt direkt mehrere Trauben auf einmal ein. Und hopp auf Schulter, Kopf... mit den Limetten wird sich sauber gemacht, das scheint ihnen fast mehr zu gefallen als die Trauben. Weiter gehts, wir finden noch ein paar Wasservögeln und kleine Fledermäuse an einem Baumstamm festgekrallt - wie der Kapitän die erspähen konnte, sind sie kaum größer als 5 cm. Zum Schluss noch der Beweis, die Gewässer um den Kanal sind nicht sicher: wir erspähen ein Krokodil.

    Beseelt fahren wir zurück, selbst die kleine Gruppe von jungen Motzern aus Deutschland scheint besänftigt. Es wird schon dunkel, als ich am Hotel ankomme.

    Die letzte Nacht in Panama City steht an und ich wollte noch einmal die schöne Weihnachtsbeleuchtung im Dunkeln sehen, die überall auf der Promenade installiert wurde. Aber leider werde ich enttäuscht, wann auch immer sie geschaltet wird, jetzt wohl offensichtlich noch nicht.
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