Eine Reise

March - June 2022
Einfach los. Das war die Idee. Job kündigen, Wohnung kündigen, Willi vollladen und losfahren.
Bis das Geld alle ist, bis wir nicht mehr wollen. Das Ziel ist, da zu bleiben, wo es uns gefällt.
Ausgelassen, entspannt und fröhlich zu sein.
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  • Day 20

    Wo sind wir hier eigentlich?

    April 6, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 16 °C

    Es tut unglaublich gut, mal wieder seinen eigenen Raum zu haben, in dem wir dem Wind nach leben.
    Es war ein spannender Start, zwischen verschiedenen Couches, Betten, Zimmern und Häusern zu Gast zu sein, und jedem von euch sind wir super dankbar für die Gastfreundschaft. Jetzt haben wir in Willi unser neues Zuhause auf Zeit gefunden.

    Man beginnt mit der Ortserkundung. Wo sind wir hier eigentlich? Was ist links und rechts von mir?
    Nachdem wir jetzt ein wenig im Bulli angekommen sind und ein paar Tage einfach nur an diesem Platz verbracht haben, richten wir uns immer mehr ein und sind auch mehr außerhalb des Bullis unterwegs.

    Die ersten Arbeitseinheiten wurden auch gestartet, Anne hatte ein paar Meetings mit Leif und auch schon einige Dinge ausgearbeitet. Unser Solar schlägt sich gut, das Internet ist ausreichend - alles in allem kann man wohl damit arbeiten.

    An dem kleinen Hafen ist nur wenig los, ein paar Autos am Tag kommen vorbei, aber in der Regel nur sehr kurz oder halt vom Auto aufs Fischerboot.
    Wir sind an einer Steilküste, die man erklettern kann, oben warten alte Luftabwehrsysteme, die vor sich hin wittern, weiter entfernt ein kleiner Leuchtturm, umgeben von alten verfallenen Gemäuern.

    Es ist ein schöner Ort hier am Strand, vor allem ein guter Ort für den Start unserer Reise.
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  • Day 21

    Ein neuer Ort

    April 7, 2022 in Greece ⋅ 🌙 16 °C

    Es ist erstaunlich: die Saison hat noch nicht angefangen und ganz Griechenland - zumindest die Stellen, die wir so kennenlernen - wirken nahezu ausgestorben.
    Wir fragen uns, ob es an der Saisonpause liegt, ob Corona hier doch ordentlich zugeschlagen hat, oder ob die Gegenden, in denen wir so sind, schon viel länger brachliegen.
    Heute sind wir zu einem neuen Platz aufgebrochen. Hier sind wir in einem Gebiet, das ein Stück touristischer wirkt, aber auch hier ist kein Mensch zu sehen. Alle Geschäfte, alle Restaurants haben geschlossen. Die Campingplätze machen erst nächsten Monat auf und seit wir unterwegs sind, haben wir noch ca sechs weitere Camper gesehen.

    Alles hat so einen leichten Lost Place Charakter. Hier wirkt es allerdings noch ein wenig skurriler, weil alles in gutem, modernen Zustand ist.

    Der Ort ist unfassbar schön. Wir sind auf dem mittleren der drei Finger, das Wasser ist türkis wie in den Büchern, felsige Küsten und klarer Sternenhimmel.
    Heute gab's erstmal Gyros und als Belohnung für unsere mittlerweile 2400km einen ziemlich genialen Sternenhimmel auf nem genialen Platz!
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  • Day 22

    Einsame Orte

    April 8, 2022 in Greece ⋅ 🌙 16 °C

    Manchmal wünschen wir uns fast, andere Camper zu treffen.
    Wir wissen genau, dass die Zeit kommen wird, wo alles überflutet von Wohnmobilen sein wird und man sich vor Touristen kaum retten kann. Genauso genießen wir es grad, dass wir zum Beipiel an diesen Orten aufwachen, die in der Saison gar nicht nutzbar sind, und absolute Ruhe herrscht.
    Teilweise wirkt es jedoch auch einsam.
    Wir steuern Plätze an, die laut Fotos sehr frequentiert sind, wir landen an Touristenspots - und alles ist leer. Da fragt man sich schon - wo sind die alle?

    Heute sind wir weitergefahren. Wir wollen mehr Eindrücke von dieser Halbinsel gewinnen.

    Der erste Spot war an Skurrilität kaum zu überbieten. Wir fahren Minuten lang durch ein völlig verlassenes Netz aus Straßen, Wegen, Treppen - ein richtiger Irrgarten aus Wegen. Keine Menschenseele weit und breit, und kein einziges Gebäude.
    Ein Weg kreuzt den anderen, einige enden in Plateaus, man sieht kleine Treppchen durch die Berglandschaften, die zu asphaltierten Fußwegen führen - aber ein Sinn oder ein Nutzen ist nicht zu erkennen.
    Einige Straßen sind bereits aufgebrochen, dicke Äste wachsen durch Löcher im Asphalt, teilweise ist die Fahrbahn abgerutscht und nur dürftig mit kleinen Steinen als Warnung markiert.
    Wir haben uns an diesem Ort sehr unwohl gefühlt und sind weiter gefahren (oder erstmal zurück, war im Endeffekt ne sehr sehr lange Sackgasse).
    Als zweites landen wir auf einem Parkplatz in einem Touristendörfchen, eingekesselt von zwei Campingplätzen. Und wieder - weit und breit kein Camper, in der Ferne sieht man ein Auto, aber alle Rollläden in den Häusern drumrum sind zu, wirken verlassen, das Restaurant hat geschlossen..
    Fühlt sich auch komisch an, in diesem Geisterdorf. Also wieder weiter.
    Jetzt sind wir hier gelandet, am Rande eines kleinen Fischerortes. Der Ort ist bewohnt von Einheimischen, mit dem Sonnenuntergang kommen die ganzen Fischerboote in den Hafen zurück, und wir sind an einem Ort, an dem wir uns wieder wohler fühlen.

    Dieses kleine Abenteuer hat uns übrigens ca 3 Stunden gekostet. Ein sehr überschaubarer Preis, den Tag konnten wir auf dem Sup, in der Sonne, am Strand und unter der Meerwasserdusche (selbst gebaut) verbringen.
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  • Day 23

    Parthenonas

    April 9, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 16 °C

    Das mussten wir gleich ausprobieren! Kerrin und Olli haben uns gestern von einem Ort mit schöner Wanderung erzählt, und da wir in der Nähe waren, dachten wir uns, probieren wir doch gleich mal aus!

    Ein verrückter Wanderweg, kaum ausgeschildert, immer wieder Abzweigungen, und wenn doch Richtungspfeile, dann in Richtungen, die sich nicht nach einer Richtung, sondern bestenfalls nach einer Sackgasse, eher jedoch nach halsbrecherischen Wegen durch alte Flussbetten, über Steine und unter Felsen durch, und immer mal wieder, irgendwo an einem Stein, der zwischen den anderen Steinen lag, ein kleiner roter Richtungspfeil - wir sind hier also noch richtig.
    Auch hier war es leer, und von dem Bergdorf, nach dem die Wanderung benannt ist, konnten wir nur wenig sehen. Der Blick war verwachsen, das Dorf selbst auch noch am Schlafen - die Saison ist eben noch nicht so ganz da.

    Die Wanderung hat sich trotzdem gelohnt, durch wunderschöne Natur und über spannende Wege. Warm war’s. Die Küste Neos Marmaras erstrahlte im vollen Sonnenglanz! Sport tat uns nach dem ganzen Sitzen wohl auch mal sehr gut 😊!

    Kerrin und Olli, wir hoffen ihr findet das Bild - gewidmet für euch!
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  • Day 23

    Keinen Schritt weiter

    April 9, 2022 in Greece ⋅ 🌙 16 °C

    Die Wanderung heute hat uns so geschafft - untrainiert, erste Wanderung auf der Reise, und dann so aufregend - dass wir nicht mehr weit fahren wollten.
    Wir sind einfach in diesem Küstenort geblieben. Hier stehen wir jetzt gemütlich mit Strandblick an einer kleinen Straße, in der Nähe ein paar Angler, die im Sonnenuntergang ihre Angeln aufbauen und wieder mal nem großartigen Sonnenuntergang.

    Morgen wollen wir dann wahrscheinlich gleich weiter, es ist nur noch unklar, wohin.
    In die Berge zu ner heißen Quelle? Oder Richtung Süden, mehr Küste und schöne Städte?
    Mal sehen, was Morgen so mit sich bringt...
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  • Day 24

    Städtetrip - aber nur ganz kurz

    April 10, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 21 °C

    Einmal anhalten mussten wir dann doch in Thessaloniki. Zumindest kurz raus, ein paar Stichstraßen fahren und kurz an der Promenade spazieren gehen.
    Thessaloniki ist eine beeindruckende Stadt. Und nicht einmal wegen Sehenswürdigkeiten, Baustil oder Charme - mag alles vorhanden sein - sondern vielmehr ist es eine südeuropäische Großstadt.
    Es ist wieder dieses laute, hektische, chaotische, das den Reiz dieser Städte ausmacht. Eine mehrspurige Einbahnstraße, auf der die befahrenen Spuren nicht zu zählen sind, Taxis, die sich durch alle Lücken fräsen, Roller, wo man nur hinsieht, und mittendrin rollt Willi gemächlich über den Asphalt und passt sich irgendwie in dieses Bild an.
    Wir sind an dem Segelhafen ausgestiegen, sind ein wenig an der Promenade längsgelaufen, um dann in einem griechischen Restaurant zu landen, das direkt an der großen Straße lag.
    Plötzlich saßen wir vor einer Karte, die komplett griechisch war. Auf Nachfrage, ob es die auch in Englisch gäbe, wurde verneint und auf die Bilder verwiesen (ich glaub, er hat grad was von Gyros gesagt, das will ich).
    Im Endeffekt haben wir dann den translater benutzt, für Nils gab es "Drehen", für Anne eine "Hühnerrunde". Es stellte sich als Gyros und Hähnchen-Souvlaki heraus, wunderbar.

    Der Rückweg zum Auto wurde dann nass und kalt und dieses Mal waren wir froh, dass Willi in der Sonne stand und sein Innenraum wärmer war alles andere.
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  • Day 24

    Und plötzlich war das Meer wild

    April 10, 2022 in Greece ⋅ 🌧 15 °C

    Weiter geht es in Richtung Volos - das ist ungefähr unser nächstes Ziel. Also gab es heute wieder ein paar Kilometer für Willis Tacho (wir sind jetzt ungefähr bei 2700), und sind Richtung Thessalien aufgebrochen.
    Heute stehen wir in Plaka, einem kleinen Ort vor Litochoro, direkt am Strand, wieder mal mit Meerblick. Nur das Meer hat sich verändert. Aus dem verträumten Bilderbuchtürkis, ruhigem Wasser und idyllischen Felsstränden ist ein weiter, steiniger Sandstrand an einem lauten, wilden Meer. Die Wellen wirken tatsächlich erstaunlich groß, wie an einem stürmischen Tag an der Ostsee, der Wind bläst kalt und es regnet immer wieder.
    Aber im Bulli ist es super gemütlich!
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  • Day 25

    Wo die wilden Götter wandern..

    April 11, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 9 °C

    Ein kleiner Exkurs zu Willi:
    Treuer alter Bulli, Baujahr 1997, kleiner Motor (1.9 TD), Laufleistung bald 250.000 km. Seit er in unserer Obhut ist (ca 2018), hat er viel erlebt (von seinem Vorleben ganz zu schweigen).
    Es gab viele großartige und erzählenswerte Erlebnisse mit ihm, wir haben ihm häufig viel abverlangt und er genau so uns.
    Er hat seinen Auspuff verloren, seine Heizung kaputt gemacht, er hat Feuer gefangen und eine komplette Generalüberholung über sich ergehen lassen.
    Alles in allem ist er ein sehr treuer und geliebter Gefährte, in den wir schon viele Mühen gesteckt haben. Und er möchte mit Vorsicht behandelt werden.

    Die Gangschaltung knirschte und der Motor jaulte auf, als Willi in die sechste Serpentine in Folge fuhr, die laut Schild 10% Steigung hat, in der Realität aber nochmal brutaler wirkt. Runter in den zweiten Gang, stellenweise sogar im ersten Gang, um die Steigung zu bezwingen. Direkt im nächsten Moment Gefälle, wieder 10% (laut Schild), und die Bremsen glühen auch.
    Wir haben uns den besten Weg ausgesucht, um Richtung Olymp zu kommen.

    Es war spektakulär, links und rechts brüchige Straßenkanten, daneben jeweils Schutt und Geröll von herabstürzenden Felsen, sodass auf der Straße oft nur eine Spur befahrbar war. Der Blick ins Tal auf das Meer war großartig.

    Nach bisschen mehr als einer Stunde (für eine Strecke von 23km und 1000m in die Höhe) kommen wir endlich auf einem Parkplatz an, um die Wanderung im Nationalpark um den Olymp zu starten.
    Kaum sind wir startklar, treffen wir Ted und Mariya. Die beiden sind von einem anderen Parkplatz losgelaufen, Mariya hat sich jedoch den Fuß verknackst und kann nicht weiter. Ted bittet uns, ihn zu seinem Auto zu fahren.
    Anne ist bei Mariya geblieben, Nils hat Ted hochgefahren. Die zwei reisen seit unfassbar langer Zeit, erzählen spannende Geschichten und laden uns in ihre Ferienwohnung ein, was wir jedoch ablehnen, da wir noch eine lange Wanderung vor uns haben. Nummern tauschen wir trotzdem aus, falls wir uns umentscheiden.

    Endlich laufen wir dann irgendwann los, es ist jetzt schon halb zwei, und starten direkt mit einer Steigung, die uns verstehen lässt, wie es Willi gehen muss. Der Weg selbst ist schön, aber nicht spektakulär, außer, dass wir immer wieder super Ausblicke auf die umliegenden Berge haben.
    Erst auf dem letzten Viertel, nach viel zu vielen Höhenmetern - hoch und wieder runter und wieder hoch und wieder runter - wird der Weg spektakulär.
    Wir durchkreuzen immer wieder Flüsse (über Stock und Stein) die sich langsam zu einem Großen zu sammeln scheinen und eine Wasserfall-Landschaft bilden, die wirklich schön ist - fast wie Frodos Auenland!
    Das Wasser kommt von überall, teilweise auch über die Treppenstufen (ja, wir laufen immer noch hoch und runter und hoch und runter) und wir stapfen streckenweise durch das Wasser.

    Auf dem letzten Stück des Weges liegt die Höhle des heiligen Dionysos, ein riesiger Felsvorsprung, in den eine winzige Kathedrale gebastelt ist und aus dessen Inneren eine Wasserquelle fließt.

    Nach 5 Stunden (geplant waren 3 ein Viertel) kommen wir endlich wieder bei Willi an, ein bisschen abgekämpft, aber zufrieden.
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  • Day 26

    Heute nix erlebt. Auch mal schön.

    April 12, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 13 °C

    Und an diesem Punkt fragt die App immer: "Was gibt es zu erzählen?" und ich denk mir so - tja, heute tatsächlich nicht so viel.

    Heute haben wir uns nen gemütlichen Tag gemacht. Auf dem Programm waren Wäsche waschen, ein bisschen arbeiten, lesen, aufräumen, essen, Gin, baden, chilln..
    Auch solche Tage sollen nicht fehlen.
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  • Day 27

    Volos

    April 13, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    Volos stand auf dem Plan. Laut Reiseführer eine Stadt "ohne Pflichtprogramm", die Stadt wurde durch ein Erdbeben vor vielen Jahren stark zerstört und ist eine Stadt, die vor allem viel und schnell neu gebaut hat. Es sind also weniger die Sehenswürdigkeiten als die Stimmung der Stadt, die man hier einfangen kann.

    Auch Volos besteht aus vielen, mehrspurigen Einbahnstraßen und wieder mal sind wir dankbar für das Navi, was das Fahren in diesen Städten doch erheblich erleichtert.
    Wir parken an der Promenade und spazieren ein wenig durch die Stadt.
    Wir wären nicht wir, wenn wir den hiesigen Burgerladen nicht testen (war super) und viel Zeit am Meer verbringen würden.

    Was uns vor allem auffällt: es ist laut.
    So laut war es lange nicht um uns rum. Viel Autolärm von den riesigen Straßen durch die Innenstadt, permanentem Gehupe, dass oft nur wie ein "Achtung, hier komm ich" scheint und Ladenzeilen, die versuchen, durch laute Musik Aufmerksamkeit zu gewinnen.
    Das Stadtbild selbst ist ein erstaunlicher Mix aus ebendiesem lauten Chaos, aber es gibt auch eine große Innenstadt mit Fußgängerzone. Erstaunlich groß sogar, für die 80.000 Einwohner, die die Stadt bewohnen. Es ist ein Gewirr aus Gassen und Fußgängerzeilen, viele Geschäfte, Cafés und Bars, und - das erstaunlichste vielleicht sogar - die meisten geöffnet. Überall Menschen und offene Restaurants. Das ist auf jeden Fall mal was neues!
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