Eine Reise

March - June 2022
Einfach los. Das war die Idee. Job kündigen, Wohnung kündigen, Willi vollladen und losfahren.
Bis das Geld alle ist, bis wir nicht mehr wollen. Das Ziel ist, da zu bleiben, wo es uns gefällt.
Ausgelassen, entspannt und fröhlich zu sein.
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  • Day 27

    Ein guter Ort

    April 13, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 17 °C

    Wie kommen wir eigentlich an unsere Plätze?

    Tja, eigentlich ist das ganz einfach: es gibt ne nette kleine, interaktive App namens Park4night, die mittlerweile mehr und mehr genutzt wird und von verschiedensten Leuten gepflegt wird. Hier findet man unfassbar viele Plätze, fast weltweit, mit Bewertungen, Erfahrungsberichten und Tips.

    Die App nutzen wir sehr viel, suchen uns Plätze aus, die in Regionen liegen, die für uns interessant scheinen oder einfach nur Plätze, die uns ansprechen.

    Die ersten Nächte sind wir oft in der Dunkelheit erst angekommen. Teilweise ist es ein wenig beunruhigend, im Dunkeln an fremden Orten anzukommen, ohne zu wissen, was da so los ist. Da waren wir sehr dankbar für Erfahrungsberichte über die App. Trotzdem war es oft noch ein kleiner Anhang, auf den Plätzen den wirklich richtigen Ort zu finden, der, an dem wir uns wohlfühlen.
    Dazu kommen noch Gedanken wie - "wirkt es hier zu verlassen?", "ist es zu trubelig?", "hat der Ort ne gute Stimmung?" und so weiter.
    Manchmal stellen wir das Auto auch ab, gehen zu Fuß ein wenig umher und gucken nach nem geeigneten Platz, gelegentlich auch ein paar Meter vom eigentlichen Platz entfernt.

    In diesem Fall wurden wir zu einem sehr schönen Platz geführt. Die Anfahrt war wild, es waren wieder mal intensive Serpentinen, erst den Berg hoch, dann wieder runter - und das auf erstaunlich engen Straßen - aber es hat sich gelohnt.
    Wir stehen mit Willi zwischen Olivenbäumen, mit Blick auf eine alte verlassene Finka, sehen ein paar kleine Fischerboote im Wasser dümpeln - es herrscht absolute Ruhe.
    Naja, außer dem lauten Knall, der alle fünf bis fünfzehn Minuten die Luft erfüllt und als Echo von all den umliegenden Bergen zurückgeworfen wird. Und die Hunde in der Ferne, die eine große, ausgelassene Bellparty feiern.
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  • Day 28

    Spontane Ideen

    April 14, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 19 °C

    Wer uns ein bisschen kennt, weiß ja vielleicht, dass wir zu spontanen Plänen neigen. Wie Gernot, der Vater von Nils, schon in der Rede zur Hochzeit sagte: "Ihr schafft es immer wieder, zu überraschen."
    Ganz so doll ist es dieses Mal dann doch nicht, aber spontane Planänderungen gehören zu unserem Alltag dazu.
    Und das ist auch gut so.

    Wir haben uns auf jeden Fall dazu entschieden, den Weg Richtung Athen nicht auf dem Festland, sondern über Euböa zu nehmen. Euböa ist die zweitgrößte Insel von Griechenland und touristisch eher ungenutzt.
    Wir sind mit der Fähre von Glyfa aus übergesetzt, eine Fähre, die ungefähr so groß wie die Syltfähre sein mag und auch eine knappe dreiviertel Stunde fährt.
    Der Unterschied zur Syltfähre ist jedoch, dass zwar das Ticket vor der Fähre kontrolliert wird, du danach jedoch machen kannst, was du willst. Auf die Frage "anywhere?" zuckte der Fährmitarbeiter nur die Achseln, also rauf da und einfach irgendwo abgestellt.
    Das Anlegen lief genau so. Kaum war die Rampe runtergefahren, setzten sich quasi alle Autos gleichzeitig in Gang und kämpften sich den Weg von der Fähre - Willi natürlich auch!
    Und dann waren wir auf Euböa.

    Wir sind jetzt auf einer winzigen Halbinsel im Nordwesten. Hier gibt es paar Häuser, aber vor allem viel Strand, der direkt mit dem Auto erreichbar ist - vorausgesetzt man hat Allradantrieb oder ist mutig genug. Mittlerweile kennen wir Willi und seine Grenzen hoffentlich ganz gut, auf jeden Fall stehen wir direkt am Strand und sind hier fast alleine. Am Tag kommen ab und zu Menschen zum baden vorbei, aber auch das ist eher selten.
    Wir sind gespannt, was Euböa so für uns bereithält: Wanderungen, heiße Quellen, verschiedenste Strände... Wir sind motiviert!
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  • Day 30

    Euböa

    April 16, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute, auf dem Weg über Euböa, haben wir die 3000km-Marke geknackt. Wow, so weit sind wir schon gekommen. Ziemlich cool.
    Euböa ist eine schöne Insel und so schmal, dass das Wasser fast immer in Sichtweite ist.
    Auf der anderen Seite ist es dann doch so groß, dass man gute fünf Stunden benötigt (mit Willi wahrscheinlich eher 6), um vom Norden in den Süden zu fahren. Und das bei 250 km.
    So fühlt sich überhaupt ganz Griechenland an. Selbst, wenn wir den ganzen Tag im Auto sitzen, machen wir nicht viele Kilometer. Zu viele Berge, Serpentinen, Anstiege mit mehr als 10%, die wir ja auch behutsam wieder runterfahren müssen..

    Heute haben wir die heißen Quellen von Edipsos besucht. Aus einem Fels entspringt Wasser, das teilweise 85° hat. Unter einer dieser Quellen wurden verschiedene Steinbecken aufgebaut, um das Wasser zu stauen, und durch die verschiedenen Wege, die das Wasser nimmt, haben die Becken verschiedene Temperaturen, von viel zu heiß über angenehm, bis ins Meer rein, in dem man sich dann abkühlen kann.
    Das Schöne ist, dass dieser Ort nicht touristisch ausgeschlachtet wird, sondern dass man er einfach so da ist. Kein Eintritt, keine Werbung, kein Catering. Einfach nur die heißen Quellen.

    Jetzt sind wir auf Höhe Rovies. Der Weg führte uns von der Nordküste über eine Bergkette an die Südküste und wir sind mitten durch die Brandregion von letztem Sommer gefahren.
    Im August letzten Sommers herrschten hier auf Euböa verheerende Waldbrände, die 500 Quadratkilometer der Insel zerstörten, und die Spuren davon sind hier immer noch zu sehen. Ein riesiger Wald aus totem Holz, soweit das Auge reicht.
    Rovies selbst ist ein beschauliches kleines Dörfchen, dass in der Osterzeit auch belebt wirkt.

    Wir stehen an einem weiten Steinstrand unter Kiefern mit Blick auf ein Meer, dass so ruhig ist, dass es auch als See durchgehen könnte.
    Hier werden wir wohl die Ostertage verbringen. Es soll regnerisch und kälter werden, also haben wir uns mit Lebensmitteln eingedeckt und gucken mal, was die Tage so bringen.
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  • Day 31

    Ostern

    April 17, 2022 in Greece ⋅ 🌧 13 °C

    Frohe Ostern!
    Heute ist Ostersonntag und wir lassen uns es hier richtig gut gehen! Osterfrühstück und chillen im Bulli bei prasselndem Regen und warmer Heizung!
    In Griechenland ist Ostern das wichtigste Fest des Jahres, aber da wir immer abseits von Menschen stehen, bekommen wir davon nicht allzu viel mit.

    Anne hat Harzflecken in der Kleidung, und Google hat gesagt, Spiritus hilft. Also haben wir etwas gekauft, was wie Spiritus aussieht und da stand, wo es logischerweise stehen sollte. Der Übersetzer kann uns aber leider nicht helfen.. Was haben wir da gekauft?? Zu lesen sind im Übersetzer Dinge wie.. Naja, seht selbst. Vielleicht kann uns ja wer helfen?
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  • Day 33

    Ein schöner Tag

    April 19, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute war ein schöner Tag.
    Wir hatten beschlossen, noch ein paar Tage an diesem Platz zu bleiben,aus verschiedenen Gründen. Einerseits war es einfach ein toller Platz, andererseits wollten wir heute einen Platz haben, der auf jeden Fall gemütlich ist. Unsere App hat im Umkreis nicht so viel Auswahl hergegeben, und deshalb dachten wir uns, bleiben wir doch hier und machen es uns nochmal gemütlich.
    Heute gab es ein ausführliches großes Frühstück, ein wie immer entspannten Start in den Tag und einen Ausflug nach Chalkida, der Hauptstadt auf der Insel Euböa. Chalkida liegt quasi genau auf der Grenze zwischen Insel und Festland. Dort sind auch die einzigen zwei Brücken, die die Insel mit dem Festland verbinden.
    In Chalkida findet man außerdem die kleinste Meerenge der Welt - an der schmalsten Stelle gerade mal 40 Meter. Über diese Enge führt auch eine der zwei Brücken.
    Eine Auslegung der Geschichte von Aristoteles besagt, er habe hier seine letzten Lebensjahre im Haus seiner Mutter verbracht und die Strömung an dieser Meerenge erforscht. Die wechselt nämlich sonderbarerweise ca alle 6 Stunden die Richtung. Da er den Grund dafür einfach nicht herausfinden konnte, stürzte er sich verzweifelt in die Fluten.
    Die andere Geschichte sagt, er starb an einem Magenleiden.
    Nordseeliebhaber ahnen wahrscheinlich, dass die Strömung mit dem Mond zusammenhängt, ähnlich wie bei Ebbe und Flut.
    An genau dieser Meerenge haben wir heute Mittag gegessen. Oder Abend. Ich weiß es nicht. Es war schon spät, ca 17 Uhr.

    Verrückt sind sie aber, diese mittelgroßen griechischen Städte. Mit ca 100.000 Einwohnern ist Chalkida in etwa so groß wie Schwerin oder Flensburg, hat aber eine Innenstadt, die vielfältiger und größer als etwa Kiels ist. Und hier tobt das Leben. Vor allem in Kaffeebars waren so viele Tische besetzt, dass man offenbar nur schwer einen Platz finden konnte, aber auch die Innenstadt wirkte völlig überflutet.
    Funfact: Kerzen. Kerzen scheinen hier zurzeit der absolute Renner zu sein. Es gibt sie in allen Formen und Farben, und vor allem: mit allen Formen von Spielzeug dran. Schiebeautos, Puppen, Blechspielzeug, Musikinstrumente, Kuscheltiere, sogar Plastikpanzer zieren die Kerzen, die man hier für 20 Euro kaufen kann. Verrückt.
    Zum Abend haben wir den nächsten Platz angesteuert, an der Küste mit Blick auf Euböa, wo wir so viele schöne Tage verbracht haben. Diese Insel hat uns gefallen.
    Jetzt sind wir ca 50km (also nach griechischer Rechnung 100 Minuten) von Athen entfernt und sind super gespannt, was die nächsten Tage so bringen werden.
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  • Day 34

    Unsere treuen Begleiter*innen

    April 20, 2022 in Greece ⋅ 🌙 14 °C

    Heute ist’s mal an der Zeit euch unsere kleinen Lieben vorzustellen!

    Da haben wir zum ersten Klein Brauni - oder wie man den Kleinen mittlerweile auch nennen kann - Klein Lilali! Klein Brauni hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel und stammt aus der Familie der Dummen, wie sie Nils und sein Bruder Timm früher (und auch heute noch gern) liebevoll nannten. Er hat schon so manche Nacht in Timms Händen geschlafen und die Familie bei einem ihrer Ausflüge mal ziemlich weit umkehren lassen 🚗!

    Außerdem dabei ist Mr. Gelber Vogel - wer kennt ihn nicht?! Mr. Gelber Vogel hat schon so einige Länder kennenlernen dürfen - seit ca. 15 Jahren begleitet er Anne überall hin - Dubai, Australien, Sri Lanka, New York oder DomRep - so einiges durfte er mittlerweile erleben! Gerne chillt er, am liebsten zugedeckt im Bett!

    Willi, ein kleiner Bruder Klein Braunis, ist stets mit Neugier mit dem großen Willi on Tour - die beiden sind unzertrennlich und haben Bock, möglichst viel zu erleben! In Griechenland kommt er ziemlich viel rum! Wie fasste Nils gestern noch die typische griechische Landschaft zusammen? Viele Olivenbäume, Felsen und Meer!

    Das Krokodil - es frisst sehr viel. Nein eigentlich nicht - es bewacht Willi mit voller Kraft und wir wissen nicht genau wie alt es ist. Es kennt Willi auf jeden länger als wir ihn kennen und ist … ein Krokodil eben. Nicht hübsch, aber sehr individuell und wichtig!

    Die kleine norddeutsche Möwe bekamen wir kurz vor Abreise noch von Danie und Kathi mit den Worten - denkt immer an eure Heimat - geschenkt! Ursprünglich war sie mit Poel ausgeschildert- hat sich aber für die Hochzeit nochmal etwas aufgehübscht! WeRö, ein ganz besonderer Ort für uns!

    Man glaub es kaum, aber mehr Gäste haben wir nicht an Board. In diesem Sinne - kommt vorbei, wir haben gern unsere Lieben um uns herum 😍🌞!

    Gute Nacht 💤

    Ps. Und von den griechischen Hunden habt ihr ja schon gelesen. Alle super lieb!! Wie auch einige Katzen - die hier wohl eher das Sagen haben ;)!
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  • Day 34

    Die Ruhe vor Athen

    April 20, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 15 °C

    Und dann haben wir überlegt, wir könnten auch einen Tag später nach Athen. Hier gefällt es uns ganz gut, am Abend des 19. Aprils sind wir hier angekommen und wollten uns nicht direkt am nächsten Tag ins Chaos der Großstadt stürzen.
    Also ganz sachte, wir haben ja Zeit.

    Heute kam die Sonne wieder durch, wir konnten also wieder baden gehen, ohne danach zu frieren.
    Anne hat den Tag damit verbracht, mit der Arbeit voranzukommen, Nils hat währenddessen so dies und das gemacht. An sich ein entspannter und ruhiger Tag.
    Der Platz scheint spannend zu sein. Ein riesiger breiter Strand voller Bäume, direkt an einer Ortschaft gelegen. Direkt hinter uns ist ein Schwimmbad, das sich selbst überlassen wurde, einer von gefühlt tausenden Lost Places, den wir in Griechenland finden. Und auch hier steht für uns die Frage im Raum, die wir uns so oft stellen: wirkt das hier tot und verlassen, oder schläft es nur und erwacht am 01.05. zu neuem Leben?

    Ein kleines Stück weiter ist ein Yachthafen. Oder ist das ein Winterlager? Oder ein Hafen mit Lager? Fest steht: Hunderte von Segelbooten stehen hier hinter einem Zaun aufhebockt oder auf Trailern, das Skurrile jedoch ist, dass jedes Boot noch seinen Mast aufgestellt hat. Als würden die Boote bei Bedarf ins Meer geschoben und los geht's. Rangiert wurde auch immer mal, aber ein Boot starten haben wir leider nicht gesehen.
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  • Day 35

    Was ist denn das? Ein Campingplatz?

    April 21, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Ja, das ist es. Ein Campingplatz. Für Athen eine großartige Entdeckung - oder eher eine Empfehlung von Kerrin und Olli, die auch schon hier waren.
    Willi steht hier sicher, wir können ihn getrost stehen lassen und trotzdem Athen erkunden.
    Der Platz ist laut, liegt direkt an einer Hauptader von Athen, und ist nicht sonderlich schön (zumindest verglichen mit den Plätzen, die schon so hinter uns liegen), aber er liegt zentral, das Personal ist unglaublich hilfsbereit und informiert! Und: es gibt Duschen! Die erste richtige heiße Dusche seit wir unterwegs sind!

    Auf dem Weg hierher haben wir Willi auch mal eine Dusche spendiert. Eine kleine einsame Tanke lag auf dem Weg - die Tankstellen sind eigentlich auch nochmal ein Kapitel wert - und Willi wurde von einem Mitarbeiter von Hand gewaschen, unglaublich sorgfältig und sauber, mit Leiter von oben und danach die Türrahmen von innen, und das alles für 6 Euro. Wir durften dabei einfach im Bulli sitzen bleiben, was sich allerdings sehr komisch anfühlte.
    Wir dachten eigentlich an eine Waschkabine mit Selbstbedienung, aber Service wird hier an den Tankstellen groß geschrieben. Es gibt keine Tankstellen ohne Tankwart.

    Auf dem Campingplatz haben wir direkt eine Karte für den Hop on Hop off Touristenbus geschenkt bekommen. Hätten wir uns so nicht ausgesucht, aber geschenkt können wir das ja auch gut nutzen, was wir auch direkt getan haben.
    Für den ersten halben Tag hat uns Athen schon sehr mit Eindrücken überrollt. Vielen Menschen, viele Touristen, Metro und Busfahren, enge Gassen, volle Straßen, Sehenswürdigkeiten, wo man nur hinsieht und vor allem Lärm. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt.
    Gegen 8 waren wir wieder auf dem Platz, um eine Idee von Athen reicher. Morgen geht es dann richtig rein ins Leben von Athen. Wir freuen uns!
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  • Day 36

    Ein ganzer Tag Athen

    April 22, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 19 °C

    Hätten wir heute einen Geotracker dabei gehabt, hätte er verrückt gespielt. Wir sind mehrfach im Kreis gegangen, waren immer mal wieder an den gleichen Stellen - es hätte wahrscheinlich ausgesehen, als hätte wer mit einem Stift wild auf dem Stadtplan von Athen rumgemalt.

    Die klassischen Toruistenspots haben wir dabei ausgelassen bzw. uns von außen angesehen. Auch das waren schon großartige Blicke von einem kleinen Hügel mitten in der Stadt auf die Akropolis, auf der man gesehen hat, wie sich Massen an Menschen die Treppen hoch und runter geschoben haben.
    Wir haben uns eher die Innenstadt, den ewigen Flohmarkt, die Plätze und Kneipenviertel angesehen.
    Es waren unfassbar viele Eindrücke und Athen hat sich dabei als eine faszinierende Stadt herausgestellt, vor allem eine Stadt, die man nicht allzu schnell begreifen kann.
    Es war schön, mal wieder ungezwungene Menschenmassen aus allen Teilen der Welt anzutreffen und durch die Kneipengegend zu ziehen, in dem es richtig brummt. Das hat uns dann doch gefehlt in letzter Zeit.

    Viel essen durfte natürlich nicht fehlen, auch wenn uns die Suche dann doch oft eher zu den klassischen Spots gebracht hat. Mit Hunger nach guten Restaurants suchen ist ja immer so ne Sache..
    Wir haben trotzdem was Gutes gefunden und genossen.

    Den Weg zum Bus schaffen wir doch auch ohne Metro, haben wir uns gesagt, und sind geradewegs durch das vielleicht zwielichtigste Viertel der Stadt gelaufen. Es stinkt, Menschen suchen in den Mülltonnen nach brauchbaren Dingen, mitten auf der Straße spritzen sich Leute Heroin oder wer weiß was für Dinge! Viel Polizeipräsenz und wenig vertrauenserweckende Geschäfte, die vor allem Elektroschrott anzubieten scheinen. Da waren wir froh, als wir Straßen wieder erkannt und den Bus gefunden hatten.
    Athen ist eine Stadt voller Überraschungen.
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  • Day 37

    Zwei ganze Tage Athen sogar

    April 23, 2022 in Greece ⋅ 🌙 18 °C

    Verrückt, wie schnell man sich mit so einer Stadt vertraut machen kann. Zumindest mit den bekannten Wegen.
    Wenn wir dran denken, wie vorsichtig wir uns am ersten Tag bewegt haben, und wie gut wir uns jetzt - beim dritten Mal auf dem Weg nach Athen - zurechtfinden, fühlt das jetzt schon besser an.
    Auch an diesem Tag ist Athen faszinierend. Die Stadt steckt voller Widersprüche: Touristenfallen und wirkliche schöne Geschäfte, Sehenswürdigkeiten und abgwrackte Spots (die es nicht wert waren, neben den anderen Dingen noch aufpoliert zu werden), verfallene Gebäudekomplexe neben nagelneuen Bürogebäuden, Armut, Gefeilsche, Jugendszene, lebendige Plätze, tote Stadtteile, streunende Tiere, Chaos...
    Es ist super gut!
    Heute fing damit an, dass wir einen Waschsalon gesucht und unsere gesamte Wäsche einmal so richtig gewaschen haben. Der nächste (und einzige in einem sehr großen Umkreis) war zum Glück nicht weit entfernt. Der Campingplatz liegt direkt an einer riesigen Hauptverkehrsstraße, 4 Spuren in jede Richtung, mit einem gut gemeinten, aber nicht ganz einfachen Zebrastreifen direkt vor der Haustür. Die Straße besteht fast nur aus Auto- und Schrotthändlern und alles, was so zwischen diesen beiden Dingen rangiert. Hier Autotüren, da nagelneue Mercedesse, hier gebrauchte Kotflügel und Außenspiegel, dann wieder ein Toyotaautohaus, dazwischen Bauruinen. Wer hätte da das super hübsche Wohnviertel vermutet, in dem der Waschsalon liegt? Hier konnten wir auch wunderbar mit nem frischen Kaffee vom Bäcker und einer Keksauswahl, die hier fast jede Backstube hat, die Zeit rumbringen.

    Den frühen Nachmittag haben wir dann in der Markthalle von Athen verbracht. Beeindruckend wie wahrscheinlich in jeder südländischen Großstadt, aber auch genauso schockierend. Überall liegen ungekühlte, teilweise halb gekühlte Fleischwaren aufeinander, ganze Tiere, halbe Tiere, Schlachter in blutigen Schürzen mit Hackbeil, alle preisen schreiend ihre Waren an, überall Fliegen, überall Menschen. Uff.
    Auf der anderen Seite riesige Gemüsestände, Gewürze aus allen Regionen, Nüsse.. Wir haben uns richtig erschlagen gefühlt und sind mit Erdbeeren für 1,50 € wieder Richtung großem Platz gezogen, um mit unserer Beute Pause zu machen.

    Wir hatten uns überlegt, Richtung Meer zu fahren. Die U-Bahn sollte am Hafen halten, von da waren Meer und Riviera augenscheinlich nicht weit weg.
    Der Hafen stellte sich allerdings als - naja, als Hafen heraus. Touristisch eigentlich nur Umschlagsort für Kreuzfahrer, die selten die U-Bahn wählen und so kaum Auswirkungen auf ein attraktives Stadtbild haben.
    Es ist alles Industrie, zubetoniert und heruntergekommen.
    Der Strand sollte zwar in 500 Metern sein, sah aber ziemlich unattraktiv aus. Die Riviera, die uns interessierte, in 10 Kilometern Entfernung (oder 45 Minuten mit Bussen). Da es schon später Nachmittag war und wir langsam Hunger bekamen, sind wir lieber wieder in die Stadt gefahren, um was zu essen.

    Morgen wollen wir wieder weiterfahren. Athen hat uns ziemlich gut gefallen, aber jetzt freuen wir uns wieder auf mehr Ruhe, mehr Natur und ein bisschen weniger Chaos.

    Achso: Ostern ist noch nicht vorbei.
    Wir haben uns schon immer über die Kirche gewundert, die am Freitag morgen um 10 ungefähr eine Stunde lang durchgebimmelt hat.
    Am Samstag hat sie uns dann mit einem Liedchen geweckt, um 8 griechischer Zeit, und das gleich zweimal wiederholt.
    Dann - endlich - um 11 Uhr nachts (der ganze Campingplatz hat schon geschlafen), lautes wildes Gebimmel, danach eine Stunde lang sakrale Gesänge durchs Megafon, und um 12 dann, noch lauteres, wilderes Gebimmel, überall Silvester, Feuerwerk und Explosionen und Musik.
    Ostern in Griechenland ist also doch eine Woche später. Oder eine Woche länger.
    In diesem Sinne: Frohe Ostern, ihr Lieben!
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