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- 日13
- 2025/01/20 15:52
- ☁️ -10 °C
- 海抜: 76 m
フィンランドItälahti62°19’27” N 26°29’6” E
Die Lichtmaschinen-Odyssee

Manchmal beginnt ein Tag wie ein schief gestimmtes Orchester: Alles klingt irgendwie unrund, doch am Ende überrascht es mit einer harmonischen Melodie. Heute war so ein Tag. Unser treues Wohnmobil, liebevoll „Knutschi“ genannt, hatte sich kürzlich entschieden, uns auf eine kleine Abenteuerreise in die Werkstatt zu schicken. Die Lichtmaschine – Herz und Stromquelle – wollte nicht mehr. Heute früh war der grosse Moment: Übergabe bei der Werkstatt. Und was soll ich sagen, die Spannung lag in der Luft wie Nebel auf einem mystischen See.
Mit einer Tasche voller Zeitvertreib und einer Prise Optimismus machten wir uns auf, die Stunden des Wartens zu überbrücken. Der Plan? Einfach durchhalten. Zum Glück waren wir in einem riesigen Laden, wo es alles gibt, was das Heimwerkerherz begehrt – und direkt daneben ein Kaffeeautomat. Kaffee: der Treibstoff für alle Ungewissheiten des Lebens.
Während wir die ersten Minuten noch gemeinsam durch die Gänge schlenderten, war schnell klar: Das hier ist Rolfs Paradies. Werkzeuge, Maschinen, Zubehör – seine Augen leuchteten wie bei einem Kind im Spielwarengeschäft. Ich, die treue Mitreisende in dieser Saga, gab mir alle Mühe, ebenso begeistert auszusehen. Nach einer Weile überliess ich Rolf jedoch seiner Freude und zog mich mit einem Becher Kaffee und meinem Tablet in eine stille Ecke zurück. Puzzle spielen und die vorbeiziehenden Kunden beobachten – ein skurriler Mix aus Konzentration und Unterhaltung.
Dieser Laden hatte seinen eigenen Rhythmus: Menschen kamen und gingen, manche suchten verzweifelt nach einem Ersatzteil, andere standen einfach nur da, liessen sich einen Kaffee raus und tauschten ein paar Worte. Es war fast wie ein Film, den man nebenbei verfolgt.
Doch immer wieder schlich sich die bange Frage in unsere Gedanken: „Geht alles gut? Schaffen sie das heute?“ Die Zeit kroch dahin, und die Werkstatt blieb eine mystische Blackbox, aus der wir keinerlei Zeichen empfingen.
Doch dann, Punkt 13 Uhr, der erlösende Moment: „Es ist fertig.“ Wir bekamen den Schlüssel zurück, mit strahlenden Gesichtern und einer grossen Portion Erleichterung. Es war fast feierlich. Ich glaube, wir haben uns mindestens tausend Mal bedankt, vielleicht sogar tausendundein Mal. Als wir schliesslich die Rechnung beglichen und zum Parkplatz gingen, war die Freude unbeschreiblich.
Knutschi stand da wie neu geboren, bereit für neue Abenteuer. Und wir? Überglücklich, dankbar und ein bisschen erschöpft.
Man sagt, wahre Heldenreisen enden nicht mit Ruhm und Ehre, sondern mit einer funktionierenden Lichtmaschine. Wir können dem nur zustimmen.
Eisige Wunder und knisternde Abenteuer
Nach dem triumphalen Werkstatt-Moment ging es endlich wieder los. Unser Knutschi schnurrte wie ein zufriedener Kater, und voller Vorfreude starteten wir ins nächste Kapitel unserer Reise. Ich sass diesmal am Steuer, denn Rolf war voll und ganz mit seiner Technikmission beschäftigt: Daten checken, die neuen Einstellungen beobachten, und natürlich die Navigation im Blick behalten. Ein rollendes Büro auf vier Rädern – multitasking at its finest.
Der Himmel präsentierte sich als glasklares Blau, wolkenlos und unendlich. Es ist eine dieser besonderen Winterstimmungen im Norden, die man nie vergisst: Die Farben der Sonne – ein Spiel aus Gold, Rosa und Orange – schienen intensiver, fast surreal. Selbst die kalte Luft schien von diesem Licht erfüllt zu sein. Heute Morgen hatten wir bereits knackige minus 4 Grad, doch bei unserer Ankunft am See zeigte das Thermometer stolze minus 8. Die Kälte hatte sich wie eine unsichtbare Decke über die Landschaft gelegt, alles wirkte still, fast ehrfurchtsvoll.
Und dann kam das Eis.
Der See war vollständig zugefroren, eine riesige weisse Fläche, die in der Dämmerung noch beeindruckender wirkte. Natürlich konnten wir nicht widerstehen: Wir wagten uns vorsichtig hinaus, das erste Knirschen des Eises unter unseren Füssen war aufregend und ein kleines bisschen beunruhigend. Doch dann kamen die Geräusche.
Ein tiefes, knarrendes Knacken zog sich wie eine unsichtbare Linie über das Eis. Es folgte ein Blubbern, fast wie das Summen eines unterirdischen Monsters. Plötzlich ein lauter Knall, der durch die Stille hallte, und das Eis bildete tiefe, faszinierende Risse und Spalten. Es war, als ob der See selbst lebendig wäre, als ob er uns seine Geschichten erzählen wollte – Geschichten von unbändigem Wasser, das nun in seiner frostigen Hülle gefangen war.
Wir standen da, staunend und voller Ehrfurcht. Die Geräusche hatten etwas Mystisches, fast Bedrohliches, und doch konnten wir nicht wegsehen. Es war, als ob das Eis mit uns sprach, uns ein Teil seiner Geheimnisse anvertraute. Jeder Knall liess uns zusammenzucken, aber gleichzeitig fühlten wir uns lebendig wie selten zuvor.
Rolf zückte natürlich sofort die Kamera und fing die Dämmerung ein: die schimmernden Farben am Horizont, die bizarren Muster der Eisrisse, und die unbeschreibliche Stimmung dieses Moments. Ich konnte kaum aufhören, einfach nur zuzusehen, das Knacken und Blubbern unter meinen Füssen zu spüren, während die Kälte in meine Handschuhe kroch.
Es war einer dieser seltenen Momente, die man niemals vergessen wird – ein Winterwunder, das uns wieder einmal daran erinnerte, wie klein wir sind und wie grossartig die Natur sein kann.
Als wir schliesslich zurück ins warme Knutschi stiegen, waren unsere Nasen rot und unsere Hände fast taub. Doch unsere Herzen waren erfüllt. Wir hatten das Eis tanzen hören.もっと詳しく
旅行者Dini Bricht sind eifach de Hammer 🤩. Ich han gad s Gfühl ich begleiti eu uf eurer Reis. Wenn du dänn mal es Buech schriibsch, bin ich eini vo de erste Leserinne - versproche 🙏🥰!!! Gruess Jacqueline
Womoblog.chLiebe Jacqueline, vielen Dank für dein wundervolles Feedback, das freut mich riesig😊! Es ist schön zu wissen, dass du unsere Reise so intensiv miterlebst. Wenn es irgendwann ein Buch gibt, bist du garantiert die erste Leserin😅! Liebe Grüße, Anita😘
旅行者Super Bricht…. Spannend gschriibe
Womoblog.chDanke dir😊!