• Spitzbergen

    11 de fevereiro, Svalbard e Jan Mayen ⋅ 🌙 -15 °C

    Die Landung? Klassisch arktisch. Der Flughafen: winzig. Wir stapften durch den Schnee ins Terminal, warteten auf unseren Rucksack und sprangen dann in den Bus. Denn hier gilt: Zu Fuss vom Flughafen in die Stadt? Fehlanzeige. Ohne Schusswaffe gegen Eisbären bewegt sich hier niemand ausserhalb der Stadtgrenzen.

    Willkommen im ewigen Winter

    Unser Hotel war schnell bezogen – und dann der erste Dämpfer: Whirlpool und Sauna ausser Betrieb. Grund: Legionellen im Wasser. Duschen? Ja, aber bitte ohne Brausekopf. Trinkwasser? Sicher. Irgendwie.

    Egal, wir stürzten uns in den Schneesturm und erkundeten die Stadt. Longyearbyen hat genau einen Supermarkt – also schnell rein, ein paar Kleinigkeiten besorgt und weiter zum Abendessen. Während wir unser Essen genossen, wurde uns bewusst: Wir sind jetzt wirklich fast am Nordpol. Oslo liegt weiter entfernt als das Eis!

    Es ist Brauch, die Schuhe beim Betreten eines Hauses auszuziehen – also auch im Hotel: Schuhe aus und auf Socken durch die Flure.

    Leben in der ewigen Dunkelheit

    Die Durchschnittstemperatur hier? -6,7 Grad, heute genau im Soll. Morgen sind dann -16 Grad angesagt. Und obwohl offiziell am 15. Februar die Sonne wieder aufgehen soll, dauert es durch die umliegenden Berge noch 21 Tage, bis der erste Sonnenstrahl die Stadt erreicht. Am 8. März wird das dann gefeiert – mit allen 2300 Einwohnern.

    Was für ein Ort. Und wir sind mittendrin.

    Die Nacht war ruhig. Kein Eisbär, der am Fenster schnüffelte, keine Schneestürme, die unser Hotel in eine Eisburg verwandelten. Also aufstehen, duschen und ab zum Frühstücksbuffet. Und was für eines! Smoothies in allen Farben, Rührei, Spiegelei, Drei-Minuten-Ei – kurz gesagt: Eier in sämtlichen Aggregatzuständen. Lachs, Käse, Brot, süß, salzig, warm, kalt. Ein Schlaraffenland! Dabei sind wir gar keine Frühstücksmenschen. Aber heute? Heute war es ein Festmahl. Danach? Proppenvoll. Für den ganzen Tag. Essen wird überbewertet.

    Trotzdem, frische Luft muss sein. Also raus in die arktische Kälte. Der Mond hängt gigantisch über den Bergen, als hätte ihn jemand extra für uns dekoriert. Wir stapfen Richtung Meer, unsere Kameras klicken, die Finger frieren, aber es ist einfach zu schön. Longyearbyen zeigt sich von seiner besten Seite.

    Als hätten wir nicht schon genug Kälte getankt, brechen wir zu einer ausgedehnten Tour durch Eis und Schnee auf. Unser Tagesmotto? „Polarforscher light“. Ohne Schlittenhunde, ohne Erfrierungen, aber mit viel Staunen über diese raue, beeindruckende Welt.
    Zurück im Hotel gönnen wir uns eine Pause.

    Dann steht das nächste Highlight an: das Nordpolexpeditionsmuseum. Und was für ein Museum! Geschichten von frostigen Abenteuern, kühnen Pionieren, Luftschiffen über dem Eis und heldenhaften Versagern. Wir tauchen ein in eine Welt, in der Männer mit irrem Blick und wenig Angst versuchten, den hohen Norden zu erobern. Wir spüren förmlich das Knirschen des Eises unter ihren Schlitten. Faszinierend, beeindruckend – und ein wenig verrückt.

    Danach noch ein Abstecher in die Läden. Typischer Touri-Reflex: Alles anschauen, nichts kaufen.

    Und nun? Nun sitzen wir hier, leicht erschöpft, aber voller Vorfreude. Um 18 Uhr werden wir abgeholt – es geht auf Nordlichtjagd. Ob sich die grünen Schleier heute für uns zeigen? Bald wissen wir es.
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