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  • Day 5

    Cadaqués

    April 16, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute Nacht hat es geregnet und der Morgen kommt auch ziemlich grau daher. Aber es ist warm genug, um draußen zu frühstücken. Heute ist eine Rollertour nach Cadaques geplant. Eigentlich haben wir uns dafür eine etwas freundlichere Optik vorgestellt. Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. Und wirklich, als wir gegen 11.00 Uhr starten, schaut die Sonne schon einmal nach dem Rechten. Die Fahrt bis Roses geht über die Schnellstraße. Interessant wird es erst danach. Da liegen ca. 15 km Serpentinen über die Bergkette von L'Albera auf der Halbinsel Cap de Creus vor uns. Kurve an Kurve schiebt sich die Straße hoch ins Gebirge und um die Berge herum. Es ist wenig Verkehr. Wir halten hin und wieder auf einem Aussichtstreifen am Fahrbahnrand an. So können wir in Ruhe ins Tal und zum Meer schauen. Überholen kann man auf dieser Strecke so gut wie nicht und selbst Mountainbiker zwingen den Autos ihr Tempo auf. Während unter uns das Meer und Roses in der Sonne liegen, fahren wir durch tiefhängende Wolken. Die Vegetation ist hier oben ziemlich karg. Aber in den Hängen kann ich angelegte Terrassen für Oliven und sogar für Wein entdecken. Was für eine Arbeit, so etwas anzulegen. Früher war diese Gegend für den Weinbau ziemlich bekannt, aber die Reblaus machte dem ein Ende und führte zur Verarmung der Region. Im 19. Jahrhundert entdeckten Künstler wie Picasso, Miro und Dali das kleine Fischerdorf Cadaques und verhalfen ihm zu Bekanntheit. Seit dem herrscht hier reger und in den Sommermonaten sogar sehr viel Tourismus. Im Sommer übersteigt die Zahl der täglichen Besucher oft das zehnfache der Einwohnerzahl.
    Dann führt die Straße bergab und wir können Cadaques und die Bucht sehen. Bald sind auch die Serpentinen abwärts geschafft und wir fahren in den Ort. Am Ortseingang ist für PKWs und vor allem für Wohnmobile Ende. Es gibt einen kleinen kostenpflichtigen
    Parkpkatz. Ansonsten die Alterbative die schmale Einkaufsstraße bis zum Meer zu fahren. Für Wohnmobile verboten. Würde auch kaum eines durchpassen. Beim Wegfahren sehen wir ein großes Mobil, das sich nach der Serpentinenfahrt in diese Straße wagt. Wo soll es an dieser Stelle sonst hin, und dann rückwärts wieder hinaus muss. Wohnmobile können höchstens am Cap de Creus auf dem dortigen Campingplatz zum Stehen kommen. Also Cadaques nicht mit dem Wohnmobil anfahren.
    Nachdem der Roller einen Parkplatz gefunden hat, hier gibt es mehr Zweiräder als Autos, ist ja auch kein Wunder bei den schmalen Gassen, durchsteifen wir den Ort. Überall in den winzigen Straßen finden sich Läden mit Kunst und Kunstgewerbe. Obwohl Vorsaison, sind doch viele Touristen im Ort unterwegs. Wir kommen zur Kirche Santa Maria, die bekannt ist für ihren barocken, geschnitzten Altar. Obwohl er nicht beleuchtet ist, ist er in seiner ganzen Größe sehr beeindruckend. "Wenn der jetzt noch beleuchtet wäre," sagt Michael zu mir, macht einen Schritt nach vorn. In diesem Moment erstrahlt der Altar in vollem Licht. "War das jetzt höhere Gewalt," fragt Michael",oder einfach nur eine Lichtschranke?"
    Wir gelangen zum Dali Haus, das heute ein Museum ist. Der Maler Dali hat große Teile seiner Kindheit in Cadaques verbracht. Der Eintritt ins Museum ist frei. Über drei Etagen hängen seine surrealistischen Bilder, die ich jedes Mal mit mehr Befremden betrachte. Später kehren wir auf einen Kaffee am Strand ein, bevor es die Serpentinen wieder zurück nach Roses geht. Dieses Mal mit mehr Verkehr, nicht nur durch Autos, sondern auch durch Radfahrer, die sich den Berg hinaufquälen.
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