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- Dag 14
- 5 sep. 2020
- ⛅ 16 °C
- Höjd över havet: 122 m
FrankrikePlage de Sciotot49°30’17” N 1°50’7” W
Auf der Route des Caps nach Carteret

Ein Wäschealbtraum, Rollerfahrt zum Phare de Carteret, ein Strandspaziergang mit Wellenkontakt.
Heute Nacht habe ich ziemlich schlecht geschlafen, das Donnern des Meeres hinter dem Wohnmobil, das Hämmern des Regens auf dem Dach und die steife Brise waren Schuld daran. Nein, eigentlich war meine Wäsche schuld daran, die ich intelligenter Weise am Vorabend gewaschen und auf die Leinen des Campingplatzes gehängt habe. In meiner Phantasie sah ich sie schon regenschwer in alle Himmelsrichtungen davon fliegen. Michael, der heute Morgen Brot geholt hat, beruhigt mich:" Hängt noch alles an Ort und Stelle und die ersten Sachen sind sogar schon trocken."
Unser Frühstück nehmen wir gemütlich und entspannt vor dem Wohnmobil ein. In der Sonne sitzend, planen wie den Tag. Nachdem im Wohnmobil wieder klar Schiff herrscht , eigentlich müsste es ja"klar mobil" heißen, aber der Begriff ist schon anderweitig besetzt. Also, nach der Womoroutine starten wir mit dem Roller. Auf der Route des Caps fahren wir durch schmucke Orte wie Le Rozel mit dem Schloss, das als Hotel dient. Über winzige Straßen, in die man sich nicht mit dem Wohnmobil verirren sollte, da die Seiten mit der Brocage, den Schutzhecken, begrenzt sind, und selbst ein normaler PKW für uns auf dem Roller schon ein Verkehrshindernis darstellt.Welch ein Glück, dass wir kaum auf Autos treffen. Hinter Le Rozel führt der Weg entlang der Dünen und wir finden in Surtainville einen Stellplatz direkt hinter den Dünen. Weiter geht es durch eine Landschaft, die eher nach Frühling denn nach Herbst aussieht, mit den grünen Wiesen, in denen der Löwenzahn blüht und dem Himmel mit den Schäfchenwolken. In engen Serpentinen geht es hinunter von Baubigny in den winzigen Ort La Vallee und sofort wieder hoch nach Hattainville. Wir folgen immer dem Hinweisschild " Route des Caps".
Kurz vor Carteret führt die Straße dann steil hoch zum Leuchtturm und wir haben zwischendurch tolle Ausblicke auf den Hafen und den Strand, die tief unter uns liegen. Wir parken den Roller auf dem Parkplatz des Leuchtturms und nehmen den Fußweg zur vorgelagerten Spitze.
Während ich auf den Leuchtturm steige, Höhen und Blick in die Tiefe sind nicht so Michaels Ding, schaut sich Michael die Umgebung an. Ich habe Glück, außer uns sind keine weiteren Besucher da, und so kann ich ungehindert hinaufklettern und schauen. Mit einem phänomenalen Blick werde ich belohnt. Die beiden Inseln Jersey und Guernsey liegen im Dunst vor mir. Rechter Hand schimmern gelb die langen Strände von Potoniére, gesäumt von den blauen Wellen des Meeres. Links kann ich auf Carteret, die Strände und den Hafen schauen. Fantastisch. Ich kann sogar den Wanderweg sehen. Wie eine schmale Schneise verläuft er um die Steilküste. Ich klettere die Treppen wieder hinunter und schaue mich nach Michael um. Der sitzt auf einer Bank und genießt von dort die Aussicht. Gemeinsam wagen wir uns auf den steilen Weg hinunter zu den vorgelagerten Felsen, unter denen brausend die Wellen zusammen schlagen. Eine tolle Kulisse, die wir fotografieren. Beim Versuch ein Selfie von uns beiden zu machen, fällt mein Handy auf die Felsen. Nicht einmal, nein gleich zwei mal, weht es der Wind aus der Halterung, in die wir es ohne Schutzhülle gesteckt haben. Das zweite Mal hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Die Rückseite ziert nun eine Art Spinnennetz. Aber es funktioniert alles noch. Das war dann ein ziemlicher Schreck. Dem entsprechend betroffen treten wir den Rückweg zum Roller an.
Vom Leuchtturm fahren wir hinunter nach Carteret. Ein hübscher kleiner Ort, in dem man schon das Wochenende mit einem Kaffee in der Sonne begrüßt. Am Ortsausgang entdecken wir einen kleinen Stellplatz für Wohnmobile. Weiter geht es nach Barneville- Cateret. Die Zufahrtstraße ist wegen des samstäglichen Marktes gesperrt. Aber wir finden einen Weg in den Ort, stellen den Roller ab und bummeln durch den Ort. Der Markt ist zu Ende. Die Stände werden gerade abgebaut. Uns steht der Sinn einem Café au Lait in der Sonne. Aber alle Plätze sind besetzt. Man sitzt bereits beim Mittagessen. Auf dem Parkplatz neben unserem Roller halten die Autos einer Festgesellschaft. Ich kann die schicke Kleidung der Damen bewundern. Sogar ein kleines mit Federn geschmücktes Hütchen sitzt seitlich im Haar einer Dame. "Tres chic! " Aber nicht meine Welt. Ein Blick in die Kirche aus dem 12. Jahrhundert, deren Tür einladend offen steht, muss sein. Dann fahren wir nach Barneville an den Strand, in der Hoffnung, dort einkehren zu können. Endlose breite und menschenleere Strände, ein geschlossenes Strandcafé, aber ein toller Blick aufs Meer, erwarten uns dort. Dann eben "Café á la maison" beschließen wir und machen uns auf die ebenso schöne Rückfahrt.
Nach einer kleinen Pause, in dem ich mich der Sonne und meinem Tagebuch widme, kann ich Michael zu einem Strandspaziergang überreden. Gemeinsam laufen wir entlang der Wasserkante und schon kurze Zeit später planschen wir ausgelassen in den auflaufenden Wellen, die uns, wenn wir nicht aufpassen, nicht nur die Beine, sondern gleich die ganze Hose nass machen. Wir laufen bis nach Sciotot, dort wo Felsen den Strand ablösen. Eigentlich wollten wir dort den Strandseglern zu schauen, die hier ihr Lager aufgeschlagen haben. Aber die haben wegen des auflaufenden Wassers ihre Fahrten schon eingestellt. Auf dem Rückweg stecke ich Michael mir meiner Sammelleidenschaft an. So kehren wir mit vielen schönen Steinen und Perlmutt beladen zum Wohnmobil zurück.
Am Abend beobachten wir wieder den "Sundown". Beim Untergang gibt die Sonne ihr Bestes, aber die Wolken, die sich von ihr goldgelb bis kaminrot färben lassen, stehlen ihr die Show.Läs mer