• les Sables d'Or und eine Wanderung

    9. syyskuuta 2020, Ranska ⋅ 🌙 17 °C

    Rollerfahrt nach Les Sables d' Dor. Kaffee-Lektion in Frehel. Einkaufspass im "Super U". Eine Wanderung auf die Insel des kleinen Michael.

    Heute Morgen ist nichts mit Stühlen in die Sonne stellen. Die Sonne hat verschlafen und der Himmel ist grau. Wir haben eine Rollerfahrt geplant. Zunächst soll es in den bekannten Badeort Les Sables d’Or gehen. Les Sables d’Or heißt übersetzt: "goldener Sand." Und die beiden Sandstrände „Plage du Borg“ und „Plage du Centre“ können wir vom Campingplatz aus sehen. Sie leuchten wirklich in der Sonne goldgelb. Zwischen Les Sables d’Or und unserem Campingplatz liegt eine Bucht. Bei Ebbe kann zu Fuß oder mit dem Rad die Bucht über einen Wanderweg durchquert werden. Genau zu diesem Wanderweg führt uns das Rollernavi. Nicht nur, dass für motorisierte Fahrzeuge dieser Weg verboten ist, es wäre auch kaum machbar, mit dem Roller durch Sand und Steine zu fahren. Also drehen wir und fahren die kleine Straße wieder bergauf. Wir müssen nun wohl oder übel auf der D34 die Bucht umfahren. Dabei kommen wir am „Super U“ vorbei und gönnen unserer „Roten Paula“ mal ein wenig Benzin.
    Les Sables d’Or wurde 1922 von den zwei Nachbargemeinden, Plurien und Frehel, künstlich als Badestadt erschaffen. Berühmt ist es für seinen großen Sandstrand, für seine Dünen, und für seine bezaubernden Villen und Hotels im anglo-normannischen Stil. Es galt lange Zeit als Badeort für die Reichen und Schönen. Heute lebt es in der Hauptsaison vom Massentourismus. Die Karussells, Hüpfburgen, Fahrradverleih usw., die geschlossen sind, zeigen uns, welches Leben in den Sommermonaten hier herrscht. Im Moment ist eher Totentanz. In den Bars und Cafes, die geöffnet haben, sitzen nur wenige Menschen. Wir haben genug gesehen und fahren weiter auf der Küstenstraße Richtung Cap Frehel. Dann biegen wir ab und erreichen den Ort Frehel, das dem Cap seinen Namen gibt. Hier kehren wir vor einer Bar auf einen Kaffee ein. Michael bekommt dabei eine Lektion in der Bestellung von Kaffee in Frankreich. Er bestellt: "Un café" und erhält dann eine kleine Tasse mit starkem, schwarzem Kaffee, und das ist meist ein Espresso. Er hätte auch "un café noir" oder "un espresso" sagen können – es ist alles das gleiche. Ich bestelle einen „Cafe au Lait“, bekomme aber einen Kaffee im Espresso-Format, "une Noisette", begleitet von einem Kännchen mit warmer Milch. So kann ich mir selbst so viel Milch nehmen, wie ich möchte. Um einen Kaffee zu bekommen, so wie er ihn von Zuhause kennt, hätte Michael sich „Un café filtre" oder "café creme" bestellen sollen. Wir beobachten den durchfahrenden Verkehr. Sehr viele Wohnmobile.
    Wir fahren über „Le petit St. Marlo“ zurück und halten noch einmal beim „Super U“, um Brot zu kaufen. Aber in diesem riesigen Supermarkt gibt es soviel zu gucken, und so verbringen wir fast eine Stunde zwischen den ganzen Leckereien.
    Am Nachmittag, bei Ebbbe, möchte ich gern zur Insel des kleinen Michael laufen. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder in der Normandie steht der kleine in der Bretagne. Er versteckt sich hinter den Steilklippen der Smaragdküste. Michael hat Lust mitzugehen. Schließlich trägt die Insel seinen Namen, ist quasi seine Insel. Es ist eine ziemlich anstrengende Wanderung über die glitschigen dicken Steine. Man muss stets aufpassen, wohin man tritt und das Gleichgewicht halten. Wir sind spät dran. Zur Insel des “Petit St. Michel“ kann man nur innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gehen. Und wir wollen ja auch noch wieder zurückkommen, bevor die Flut uns den Weg abschneidet. Eine Nacht in der kleinen Kapelle oben auf der Insel möchte ich nicht so gern verbringen. Das letzte Stück wird es richtig alpin. Wir müssen klettern, bis wir endlich an der Kapelle angelangt sind. Dann genießen wir ein wenig die Aussicht, aber nicht zu lange. Oben an der Kapelle hängen unzählige Schalen von Jacobsmuscheln. Die sind mit Wünschen beschriftet. Für uns geht es den steinigen Weg wieder zurück und unser Wunsch ist, sich nicht die Haxen zu brechen. Wäre im Fall von Michael fatal. Den Rückweg schaffen wir locker vor der Flut. Es reicht sogar noch für einen Strandspaziergang. Das war doch mal ein schöner, wenn auch anstrengender Tagesabschluss.
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