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  • Day 20

    Île de Bréhat

    September 11, 2020 in France ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach der Morgenroutine, jetzt zähle ich ein Frühstück in der Sonne schon zur Routine, bereiten wir uns auf einen Besuch der Île de Bréhat, der Blumeminsel vor. Wir haben lange überlegt, wie wir zum Fähranleger ganz vorn an der Spitze von Ploubazlanec fahren sollen. Mit den Rädern benötigen wir 30 Minuten und könnten die Räder zum Erkunden der Insel mitnehmen. Das ist möglich. Aber als wir den Preis für den Transport der Räder recherchiert haben, entscheiden wir uns für die Kombination Roller und Inselerkundung zu Fuß. 16 Euro für jedes Fahrrad zum Fahrpreis von 10 Euro pro Person ist schon heftig, für die 10 Minuten Überfahrt. Im Nachherein betrachtet war es eine gute Entscheidung, die Räder nicht zu nehmen.
    Heute muss ein größerer Rucksack mit, in dem neben Essen und Trinken für ein Picknick, auch so Dinge wie Regenjacken und Sonnencreme verstaut werden.
    Die Fahrt führt durch den Hafen von Paimpol und der Verkehr ist noch genauso hektisch wie am Vortag. Wo kommen nur die ganzen Wohnmobile her? Den Stellplatz am Hafen können wir im Vorbeifahren sehen. Er ist bereits um diese Zeit so voll, dass die Warteschlange die ganze Zufahrtstraße blockiert. Wieder sind wir froh, uns für einen kleinen Campingplatz und nicht für den Stellplatz entschieden zu haben. Die Fahrt auf der wenig befahrenen Landstraße ist herrlich. Zwischen Plaimpol und Ploubazianec taucht immer wieder das Meer unter uns auf. Pünktlich zur 11. 00 Uhr- Fähre sind wir am Fähranleger am Pointe de l'Arcouest. Während Michael den Roller parkt, besorge ich die Fahrkarten. Die Einteilung für Warteschlangen am Schalter lässt ahnen, welch ein Betrieb hier in der Hochssaison sein muss. Heute muss ich nicht warten und kehre mit den Fahrkarten kurzez Zeit später zum Roller zurück, leere meine Jackentasche und packe meine Rollerkleidung in das Rollercase. Dann gehen wir zum Anleger. Als wir die Ansammlung von wartenden Menschen sehen, sind wir doch ein wenig erstaunt. Ich möchte die einlaufende Fähre fotografieren. Mist. Ich habe mein Handy in meiner Jacke im Roller gelassen. Kurz überlege ich, ob Michaels Handy zum Fotografieren ausreicht. Aber da noch Zeit genug ist, gehen wir zum Roller zurück. Eine gute Entscheidung. Mein Handy liegt auf der Mauer neben dem Roller. Dort habe ich es hingelegt, als ich die Taschen geleert habe. Glück gehabt! Das hätte sicher am Nachmittag nicht mehr dort gelegen. So viel Schusseligkeit verschlägt Michael die Sprache.
    Inzwischen sind sogar zwei Fähren da, und die eingeteilte Menge der Wartenden verschwindet in kürzester Zeit in den Schiffen. Wir haben einen Platz draußen gefunden und beobachten das Ablegen. Für Räder wäre hier nicht wirklich Platz. Auch schon beim Anstehen vorher wären sie eher hinderlich gewesen.Von der Fähre aus kann man noch mal gut die Inselchen dieses Archipels sehen. Und dann sind wir auch schon da und warten auf einer Bank am Anleger ab, bis sich der Pulk Menschen auf der Insel verteilt hat. Mit den Fahrkarten haben wir einen Übersichtsplan mit verschiedenen Wanderwegen zu den Attraktionen der Insel bekommen.  Die Insel Bréhat, wird als "Blumeninsel" bezeichnet, weil das milde ozeanische Klima eine Fülle von Blumen (Agapanthus, Hortensien, ...) und allgemein Pflanzen und Bäume, von denen einige tropisch sind, wachsen lässt. Die haben wir aber auch schon im Cotentin gesehen.
    Die Insel besteht aus zwei Teilen, dem Nord- und dem Südteil, die durch eine Brücke verbunden sind. Wir schlendern durch die engen Gassen vom Hafen hoch zurm touristischen Mittelpunkt in Bourg. Es geht entlang schöner, gepflegter Häuser mit kleinen umzäunten Gärten. Steinmauern fassen die Grundstücke ein. Wir verlassen die Südinsel, die sich voller Blumen und sehr geordnet zeigt, über den "Pont ar Prat" , eine Brückenverbindung, um die Nordinsel zu erreichen. Das ist der grüne und wilde Teil der Insel. Dort stehen der Weiße Turm, der als Wahrzeichen für Seefahrer dient, das Semaphor und die Leuchttürme von Rosédo und Pointe du Paon. Eigentlich wollen wir zum Pointe de Paon laufen, aber der Weg wird von fast allen gewählt. Deshalb wählen wir den Weg zum Leuchtturm Rosédo. Es ist ziemlich warm, trotzdem trüben immer wieder Wolken den Himmel. Das ist schade, denn mit Sonnenlicht sähe alles noch schöner aus Leider ist auch Niedrigwasser, so dass an vielen Stellen das Wasser fehlt . Aber für das Wandern ist es ganz gut, dass die Sonne nicht so brennt. Die Insel ist 3,5 km lang und 1,5 km breit. Bei einer Ìnselrunde kommen 13,5 km zusammen, bergauf und bergab. Am Hafen kann man Räder leihen. Davon haben auch einige Besucher Gebrauch gemacht. Der Mietpreis ist etwas günstiger für den halben Tag, als der Preis für die Mitnahme auf der Fähre. Wirklich schön ist das Radfahren bei den vielen Fußgängern auf den schmalen Wegen und Gassen aber nicht. Und überall dürfen Räder auch nicht fahren. Die kleine Inselbahn, die von einem Trecker gezogen wird, ist heute nicht so gefragt. Mit nur einem Gast quetscht sie sich regelrecht durch die Mauern gesäumten kleinen Gassen. Wir müssen uns dicht an die Wand pressen, als sie an uns vorbeifährt. Auf dem größten Teil der Insel herrscht, wie auch vorher auf der Fähre, Maskenpflicht. Die Insel wirkt sehr gepflegt und bietet tolle Ausblicke auf das Meer. Wir wandern inzwischen allein auf dem Pfad zum Leuchtturm. Die Hitze und der schwere Rucksack lassen uns schwitzen und machen durstig. Aber es gibt außer in den Lokalen in Bourg nirgendwo Toiletten. Und einfach hinter einen Busch zu verschwinden, geht bei den Wegen und Publikumsverkehr hier auch nirgendwo. Alles eingezäunt und mit Mauern begrenzt. Also wird nur ein wenig getrunken. Wir statten der Kapelle, den Semaphor und dem Leuchtturm einen Besuch ab. Dann sind wir über 8 km gelaufen. Es reicht uns. Einen schönen Picknickplatz haben wir auch nicht gefunden. Die sind kaum vorhanden und die wenigen, die da sind, besetzt. Zurück in Bourg sind die Restaurants draußen alle mit Mittagsgästen gefüllt . Wir laufen zurück zum Hafen und kehren dort auf ein Getränk ein. Da sehen wir die 15 Uhr- Fähre einlaufen, trinken schnell aus, und begeben uns auf die Fähre, die um diese Zeit nicht stark besetzt ist. Bevor wir uns richtig verguckt haben, sind wir wieder auf dem Festland und fahren mit dem Roller zurück. Der Bäcker in Ploubazlanec, bei dem wir Brot mitnehmen wollten, hat schon geschlossen. Das holen wir uns gegen Abend beim Carrefur, und unser Picknick machen wir vorm Wohnmobil, als wir zurück sind.
    FAZIT: In der Nebensaison ein schönes Ausflugsziel, wenn auch sehr touristisch. In der Hauptsaison würde ich dort nicht hin wollen.
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