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  • Jour 30

    Radtour nach Saarlouis

    21 septembre 2020, Allemagne ⋅ ☀️ 14 °C

    An diesem Morgen ist die Sonne beim Frühstück wieder dabei. Strahlend schönes Wetter. Die Temperaturen sind nicht nicht mehr so hoch wie in Frankreich. Angenehm warm. Alles wirkt schon ein bißchen herbstlich. Bei einem kurzen Plausch mit unseren neuen Nachbarn, junge Leute, die das erste Mal mit einem Kastenwagen unterwegs sind, erfahren wir, dass es in Deutschland überall sehr, sehr voll ist auf Stell- und Campingplätzen. Sie waren bereits in der sächsischen Schweiz und auf der Mecklenburgischen Seenplatte und mussten mehrfach auf Parkplätzen übernachten, weil alles voll, und ausgebucht war und das Ende September.
    Am Vormittag starten wir zur Radtour nach Saarlouis. Ich hatte mehr so die Strecke bis zur Nied Mündung und dann weiter auf dem Saarradweg im Kopf, aber Michael hat über Google Maps einen anderen Radweg geroutet. Also nehmen wir den. Als ich merke, dass wir wohl an der stark befahrenenLandstraße entlang geführt werden, protestiere ich. Wir routen neu und zwar zum Saarradweg. So geht der Radweg von der Durchgangsstraße fort , wir radeln eine weniger befahrene Strecke und dann über einen holperigen Weg durch ein Waldgebiet. Das Ausflugslokal Wacken-Mühle liegt genau am Ende des Waldes. Hier soll man gut essen können, erfahre ich später. Kurz danach erreichen wir den Saarradweg und es geht wunderbar an der Saar entlang. Auf diesem beliebten Radwanderweg ist zu dieser Zeit wenig los. Doch was ist das? Vollsperrung auf dem Radweg. Wir fahren den Umleitungsschildern nach über eine weniger schöne Strecke entlang der Autobahn bis wir zum Saaraltarm kommen. Diese Parklandschaft verdankt ihre Existenz dem Hochwasserschutz. In und an dem stehenden Gewässer des ca. 5 km langen Saararmes haben seltene Pflanzen und Tiere ein ungestörtes Zuhause gefunden. Das Wasser allerdings zeigt leichte Veralgung bedingt durch die große Hitze der vergangenen Tage. Der Radweg endet an den Überesten der alten Befestigungsanlagen von Saarlouis. Saarlouis, die Stadt des Sonnenkönigs Ludwig des XIV, ist seit Jahrhunderten eine Garnisonsstadt, dem entsprechend gibt es auch Befestigungsanlagen, Kasematten usw. zu besichtigen.
    Wir orientieren uns am Kirchturm und können auch bald die Räder in der Altstadt abstellen. Schon nach wenigen Metern wundern wir uns über die Unmengen an Gastronomie. Fast jedes Haus beherbergt hier eine Bar, ein Café oder ein Restaurant und dementsprechend sind die Plätze draußen auch bestuhlt. In einer Apotheke besorgen wir ein paar Medikamente für Michael, der seine Erkältung immer noch nicht richtig los ist. Und ich kaufe ein Deo für den Kühlschrank, der beim Öffnen noch immer den Duft des Leverot Käses verströmt, obwohl ich ihn schon mit Essigwasser ausgewaschen habe. Es ist sehr warm und deshalb suchen wir auch schon bald einen Schattenplatz in einem der Cafés. Wir beobachten die Menschen. Im Gegensatz zu Frankreich trägt niemand im Freien eine Maske. Wir bummeln weiter durch die Altstadt mit ihren hübschen, bunten Häusern. Am großen Markt, wo sonst an Markttagen die Händler ihre Stände aufbauen, parken heute Autos. Rund um den Alten Markt befinden sich kleine Imbissbuden. Mit einer Bratwurst ist auch der kleine Hunger zufrieden, als wir zu den Rädern zurückgehen und wunderbar am Saaraltarm und an der Saar zurück radeln. Eigentlich wäre ich gern noch bis zur Nied Mündung und an der Nied zurück zum Womo gefahren, aber Michael geht es nicht gut und so folgen wir dem direkten Radweg nach Siersburg Beim dortigen Bäcker halten wir, um Kuchen zu besorgen. Als ich ein Stück von der Erdbeerrolle haben möchte, bekomme ich die halbe Rolle für den Preis eines Stückes, weil sie vom Vortag ist. Hätte ich nicht bemerkt. Michael ist entsetzt über die Menge, die wir ja auch kühlen müssen. Aber erst einmal essen wir davon im Schatten der Bäume auf unseren schönen Platz.
    Im Laufe des Nachmittags wird es auf dem Fluss interessant, weil Kanufahrer und SU-Paddler vorbeigefahren kommen und auch schon mal ins Wasser fallen. Zum Kochen hat keiner Lust bei der Wärme und der Hunger ist auch nicht übermäßig, so gibt es Brötchen und Salat mit dem Rest des Brathähnchens, das noch im Kühlschrank ist.
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