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  • Day 8

    Noch einmal Cuxhaven

    October 22, 2020 in Germany ⋅ 🌬 13 °C

    Wir haben gestern Abend trotz der schlechten Wetterprognose beschlossen noch einen Tag in Cuxhaven zu bleiben. Und nun regnet es ohne Unterbrechung. Aber wie war das noch: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Also ziehe ich eine Regenkombi an, die verspricht mich einiger Maßen trocken zu halten, nehme meine Walkingstöcke und los geht es zur Kugelbake, die knapp 4 km entfernt ist. Mit der Kugelbake verbinden mich einige Erinnerungen an meine Jugendzeit. Zwei Mal war ich gemeinsam mit Michael zusammen in Cuxhaven Duhnen im Zeltlager des CVJM. Damals, mit 14 oder 15 Jahren haben wir uns heimlich aus unseren Zelten gestohlen und uns an der Kugelbake getroffen. Dort habe ich das erste Mal eine Zigarette geraucht, nach der mir total übel und schwindelig war. Die Kugelbake, ist außer dem Genuss eines Fischbrötchens, der zweite Grund gewesen, noch einmal wieder nach Cuxhaven zu fahren. Michael, das war mir schon klar, hat keine Ambitionen an einer Regentour und bleibt lieber bei seinem Laptop. Vor 50 Jahren ist er schon bereitwilliger mit gegangen und das sogar nachts. Es macht mir jedoch nichts aus, allein zu laufen. Das bin ich gewöhnt und man kann so schön dabei seinen Gedanken und in dem heutigen Fall, den Erinnerungen nachhängen. Auf der Promenade ist heute kaum was los. Der Regen. Am Strandhaus in Döse halte ich kurz, um ein Foto zu machen. Dieses Gebäude hat sich nicht viel verändert in den letzten 50 Jahren und erstrahlt im Charme der fünfziger Jahre. Gerade ist Ebbe und das Meer hat sich zurückgezogen und verschmilzt am Horizont mit dem Grau der Wolken. Im Regedunst kann ich große Schiffe in der Fahrrinne sehen. Und ich sehe den Fährhafen von dem die Fähre nach Helgoland startet und die Alte Liebe. Plötzlich sehe ich im Sand zwei beschriebene Zettel, die mit einem Stein beschwert sind. Zwei Gedichte, die jemand hier ausgelegt hat. Ich lese und fotografiere die Texte über Cuxhaven und über die Liebe, lasse sie aber für andere dort liegen. Eine nette Idee der Publikation.
    Dann bin ich auch schon an der Kugelbake. Außer mir ist kaum jemand da und ich kann in Ruhe ein paar Fotos machen und den Schiffen zu sehen. Auf dem Rückweg hört der Regen auf und ich schäle mich aus der Regenjacke. Aber kaum habe ich sie ausgezogen, geht es wieder los. Schietwetter. Bevor ich mich vergucke, bin ich im Ort Duhnen gelandet. Irgendwie habe ich nicht aufgepasst und den Abzweig zum Stellplatz verpasst. Also einmal durch die Stadt und dann zurück zum Wohnmobil. Nach dem Kaffee trinken gibt es noch einen ordentlichen Spaziergang gemeinsam mit Heidi und Hans Werner entlang der Promenade und durch den Ort zurück. Inzwischen hat der Regen aufgehört und die Sonne scheint sogar zwischendurch. An der heißen Theke, besorgen wir uns etwas fürs Abendessen. Später am Wohnmobil holt Hans Werner seinen Glühweintopf heraus und wir trinken heißen Glühwein draußen und genießen noch ein wenig den Tag.
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