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  • Day 3

    Rabac/ Autocamp Olivia

    May 3, 2021 in Croatia ⋅ ⛅ 14 °C

    Ich werde wach von einem Geräusch, das ich hier und heute nicht hören will: Der Regen trommelt seine Melodie auf das Wohnmobildach. Das darf doch nicht wahr sein. Gestern haben wir, nach dem die Begrüßungswolken abgezogen waren, das Meer und die Landschaft erlebt, wie man sie sonst nur von den Hochglanzbildern der Reisemagazine kennt. Fast kitschig schön. Am Abend gaben die Lichter von Rabac der Bucht ein romantisches Aussehen. Wunderschön und geheimnisvoll. Und nun das. Das blaue Meer des gestrigen Tages ist heute grau, der Himmel auch, als ich das Rollo hochziehe. Doch kurze Zeit später hört der Regen auf. So lasse ich es mir nicht nehmen, noch im Nachthemd und mit meinem Morgenkaffee in der Hand, wenigstens das Wasser des Meeres zu testen. Erfrischend kalt und glasklar. Wir stehen mit dem Wohnmobil direkt am Maslinica Strand, auf dessen weißen Kieselsteine die Wellen anlanden. Und wir sind in Rabac, einem beliebten Urlaubsort in Kroatien auf der Halbinsel Istrien in der Kvarner-Bucht. Rabac wirbt mit einer vielfältigen Palette an Gastronomie, Bootsausflügen und Sportaktivitäten. Im Ort gibt es überall Stein- und Kiesstrände.
    Vor Rabac liegt die Insel Cres , auf die wir vom Wohnmobil aus einen tollen Blick haben.
    Mein Tag am Meer kann beginnen, denke ich voller Optimismus auf besseres Wetter, als mir der böige Wind das Haar zerzaust. Und gerade dieser Wind schafft es innerhalb kürzester Zeit Strand, Meer und Himmel wieder in eine strahlende Ferienlandschaft zu verwandeln. Wunderbar! Da darf er mir ruhig das Haar zerzausen. Nach dem Frühstück erfahren wir von Heidi und Hans Werner Wissenswertes vom Platz und der Umgebung. Das Hallenbad des Hotels Hedera dürfen wir kostenlos benutzen. Der Außenpool ist zwar gefüllt, aber z.z noch nicht geöffnet. Auch Massagen und Sauna sowie das Hotelrestaurant stehen den Campinggästen zur Verfügung. Die Sanitäranlagen sind riesig und ziemlich neu. Vor Corona braucht man keine Angst zu haben. Ich bin jedes Mal vollkommen allein dort, denn es sind nur acht Womos auf dem ganzen Platz.
    Bei einem Spaziergang auf der insgesamt wohl 6 km langen Promenade wollen Heidi und Hans Werner uns den Ort zeigen. Eigentlich wollten wir mit dem Rad fahren, aber der Wind ist zu stürmisch. Der Weg führt direkt am Meer entlang. Immer wieder machen wir Fotos, um diese tolle Landschaft mit den weißen Felsen im azurblauen Wasser, in dem vereinzelt weiße Boote im Sonnenlicht schaukeln, fest zu halten. Nur wenige Menschen begegnen uns. Eigentlich wäre jetzt Vorsaison und der kleine Hafenort würde so langsam aus dem Winterschlaf erwachen. Aber die fehlenden Touristen, die wegen Corona ausbleiben, lassen die großen Hotels, die Ferienwohnungen und Pensionen verwaisen. Bis auf das Hotel Hedera sind alle noch geschlossen. Nur die kleinen Cafés und Bars im Hafen haben bereits geöffnet und man sieht Gäste dort beim Kaffee, Eis oder Cocktail sitzen. Die Souvenirshops entlang des Hafens sind ebenfalls fast alle noch geschlossen. Doch es rührt sich was. Hin und wieder sehen wir einen bereits geöffneten Laden und Verkäufer hoffen auf erste Kunden. Wir schauen uns das Angebot des hiesigen Supermarktes an. Alles was man benötigt und noch viel mehr, gibt es hier. Auch am Bäcker sind wir bereits vorbeigekommen, der nicht weit vom Campingplatz zu finden ist. Hans Werner, der jeden Morgen um 7.00 Uhr die Promenade entlang joggt, hat uns heute morgen ein leckeres Weißbrot von ihm mitgebracht. Discounter sucht man in Rabac vergeblich, die findet man im 5 km entfernten Labin. Das aber 5 km und etliche Höhenmeter entfernt und selbst mit dem E-Bike nicht so einfach zu erreichen ist. Im Supermarkt herrscht Maskenpflicht Auf den Straßen und Terrassen nicht. Es tut gut, wieder etwas Normalität zu sehen. Das allgegenwärtige Thema Corona gerät etwas in den Hintergrund bei einem Inzidenz von aktuell 23 in Istrien. Überall sehen wir Aktivitäten, die auf einen baldigen Saisonstart deuten. Die langen Wochenenden und die Pfingstferien lässt die Bayern gern hier nach Istrien kommen. Für sie ist es schnell zu erreichen. In ungefähr 6 Stunden ist man mit dem PKW von München aus hier. Aber kommen sie auch in diesem Jahr? Heidi und Hans Werner, die schon das 3. oder 4. mal im Mai hier sind, haben den Ort noch nie so leer gesehen. Hoffnungsvoll werden Liegen, Sonnenschirme und Loungemöbel auf Terrassen und Hotelstränden aufgebaut. Vereinzelt haben auch schon Restaurants geöffnet und ihre Speisekarte vor dem Eingang aufgestellt. Wir wandern aus dem Hafen heraus, in dem die Ausflugsschiffe wartend in den Wellen schaukeln und lassen die toll angelegten Strände und Terrassen der Hotels hinter uns. Irgendwann bemerkt Michael, dass wir schon fast 4 km unterwegs sind und ja auch noch zurück müssen. So gehen wir zurück und belohnen uns zunächst mit einem wirklich leckeren Eis von Pino, dem besten Eis hier in Rabac, laut Krügers und dann im Hafen noch mit einem Cocktail auf einer Terrasse direkt am Meer. Ist das wohl herrlich? Das war doch schon mal ein schöner Start in den Urlaubsalltag. Und den Rest des Tages bekommen wir mit Sonne und Me(h)er herum .
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