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  • Day 4

    Radtour entlang der Küste

    May 4, 2021 in Croatia ⋅ ☀️ 13 °C

    Wir sind für unsere Verhältnisse recht früh, als wir gegen 7.30 Uhr nachschauen, ob das Meer noch da ist. Das ist es, und es begrüßt uns heute Morgen durch das Womofenster von seiner allerschönsten Bilderbuchseite. Fast unwirklich. Nein, ich träume nicht. Wir sind an der Adria. Der blaue Himmel, das Meer und in der Ferne die Insel Cres. Diesen Anblick muss man regelrecht inhalieren und abspeichern für schlechte Zeiten und dankbar sein, dass wir das alles erleben dürfen.
    Hans Werner, seines Zeichens Frühaufsteher, hat bei seiner 10 km Joggingrunde bereits Brot besorgt, und wir verabreden uns zum gemeinsamen Frühstück zwischen den Mobilen. Während ich ein wenig "Klarschiff " mache, genießt Michael bereits die Sonne vor dem Mobil, dabei kommt er in Kontakt mit einem Paar, das mit Walkingstöcken unterwegs ist. Auch Hans Werner kommt dazu. Schließlich beteiligen wir uns alle am Gespräch und erfahren, dass das Ehepaar hier in Rabac ihren Altersruhesitz hat. Sie, Steffi, ist eine gebürtige Kroatin, er, Heinz, ist Deutscher. Das Haus bei Fulda ist verkauft und seit einem Jahr wohnen sie hier, mit Blick aufs Meer und sind begeistert davon, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Ein Wort ergibt das andere und schon haben wir vier, neben ein paar Tipps, auch eine Einladung zum Kaffee für den nächsten Tag. Das ist doch wirklich nett. Ich glaube, dass besonders Heinz sich nach der Winterzeit unter Einheimischen freut, ein wenig deutsch zu sprechen und zu hören.
    Das Frühstück verspätet sich dadurch etwas. Ist das Klasse, so direkt am Meer mit Meeresrauschen und Möwengeschrei zu frühstücken. Das ist auch nicht alltäglich. Das muss man sich immer wieder bewusst machen.
    Am Mittag unternehmen wir, mit Ausnahme von Michael, der Kopfschmerzen hat, eine Radtour entlang der Küste. Nach 6 bis 7 km endet die gepflegte und gepflasterte Promenade. Hier beginnt der FKK-Strand. Geschützt zwischen den Felsen liegen doch wirklich schon ein paar Sonnenhungrige und präsentieren ihren Körper hüllenlos der Sonne. Einem jungen Mann scheint die Sonne nicht zu reichen. Er posiert vor einem Felsen und zeigt den Vorbeifahrenden, das sind in diesem Fall wir, seine Ausstattung. Unbeeindruckt radeln wir weiter und probiern wenig später die aufgestellten Trimmgeräte aus. Die gepflasterte Promenade wird inzwischen von einem geschotterten Waldweg ersetzt. Durch die Baumreihen können wir immer wieder auf das Meer und auf kleine Buchten schauen. Zu einer Bucht, die sich "Paradies" nennt, führt eine steile abwärts. Wir stellen die Räder ab, um hinunter zu gehen. Ein Mann mit einem Handy am Ohr lehnt an einem geparkten Auto und erklärt Hans Werner, dass dort in der Bucht gerade ein Film gedreht wird. Er bietet sich an, für ein paar Minuten auf die Räder zu achten, damit wir alle uns die Aktion am Strand näher anschauen können. So ganz schlau werden daraus nicht, was am Strand passiert. Aber die Bucht trägt mit Recht den Namen "Paradies ". Wunderschön, einsam und nur vom Wasser oder über die schmale Treppe zu erreichen. Gott sei Dank, Mann und Räder sind noch da, als wir vom Strand zurückkommen. Er hat wirklich aufgepasst. Man sollte nicht immer sofort Schlechtes unterstellen. Wir fahren zurück und halten auf ein Eis bei Pingo. Das Eis ist wirklich super lecker. Als wir am Wohnmobil zurück sind, hat der Wind ordentlich zugelegt und die Wellen spritzen am Strand hoch. Wir flüchten hinter das Mobil, das uns als Windschutz dient, zum Sonnen, Schlafen oder Schreibenden. Am späten Nachmittag nehme ich die Stöcke und unternehme noch eine ausgedehnte Walkingrunde. Dieses Mal erkunde ich die Straßen des in Terrassen angelegten Ortes. Es gibt mindestens 5 oder 6 Ebenen. Autos nehmen die in Schleifen angelegten Straßen, Fussgänger wie ich, können über Treppen von einer Ebene zur nächsten gelangen. Auf den steilen, engen Treppen hat man immer wieder tolle Ausblicke auf den Hafen und das Meer und Einblicke in die Gärten, Terrassen und Höfe der Häuser. Auf der Promenade trete ich den Rückweg an. Dass ich fast 1 1/2 Stunden unterwegs war, ist mir gar nicht aufgefallen. Bei einem Sundowner sitzen wir später noch gemeinsam mit Heidi und Hans Werner vor dem Mobil, bis die Sonne hinter dem Berg verschwunden ist, und nur noch kleine rosa gefärbte Wölkchen am Himmel zu sehen sind. Mit der Sonne geht auch die Wärme und es wird kühl, so dass wir das Abendessen lieber ins Wohnmobil verlegen.
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