Satellite
Show on map
  • Day 14

    Höhlendorf und Rosengarten

    September 10, 2021 in France ⋅ ⛅ 22 °C

    Wie schade, dass man über das Internet keinen Duft teilen kann, denn dann würde dieser Bericht ganz bestimmt nach Rosen duften. Denn Rosenduft hüllt uns nach dem Besuch der "Distillerie Roseraie" noch lange ein. ( Kann aber auch an der Rosenhandcreme liegen, die man uns zur Probe auf die Hände gegeben hat :-)

    Es ist schon später Vormittag, als wir mit dem Roller losfahren. Wir haben länger geschlafen. Das Baquette hat die Chefin uns ans Wohnmobil gebracht. Wahrscheinlich wollte sie nicht mehr auf uns warten. ;-)
    Frühstücken können wir noch wunderbar draußen bei Sonnenschein, doch dann braut sich etwas zusammen, und der Himmel öffnet seine Schleusen.

    Ich nutze die Wartezeit auf besseres Wetter, um mal wieder alles dorthin zu räumen, wo es eigentlich hingehört. Nicht nur das Wohnmobil scheint bei uns in Bewegung zu sein.
    Noch ein wenig "Klarschiff machen" und dann kommt so langsam wieder die Sonne zum Vorschein.
    Für heute haben wir uns Einiges vorgenommen. Mal sehen, ob wir das alles schaffen.

    Zunächst fahren wir nach Rochemenier in das "Village troglodytique", das Höhlendorf. Es liegt nicht allzu weit von "Doué la Fontaine" entfernt.
    Wie schön! Es ist wieder so gut wie nichts los. Wir bezahlen den Eintritt und bekommen einen deutschsprachigen Flyer zur Führung durch die Anlage dazu.
    Es ist unbeschreiblich. Hier haben noch Anfang des 20. Jahrhunderts Menschen gelebt und gearbeitet. Statt Häuser an der Oberfläche zu bauen, gruben die Einheimischen seit dem Mittelalter ihre Wohnungen in das Muschelsandgestein ‚
    "falun", um einen Innenhof herum. Die Höhlenanlage wurde zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert gegraben und erst im 20. Jahrhundert aufgegeben. Es gibt sogar eine unterirdische Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, deren Kirchturmdach aus der Erde ragt und neben der oberirdischen Kirche zu sehen ist. Die ganze Anlage ist sehr gepflegte, und die Höhlenwohnungen beherbergen viele Werkzeuge, Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände und sogar noch schwarzweiß Fotos der letzten Bewohner.
    Es dauert gut 1 1/2 Stunden, bis wir alles erkundet haben.

    Inzwischen hat sich der Himmel wieder bezogen und Regen droht. Wie fahren einer dicken, schwarzen Wolke davon, nach
    "Doué la Fontaine" , einer Kleinstadt mit einem Mix aus ganz alten Gebäuden, einigen Bausünden und dem morbiden Charme älterer, renovierungsbedürftiger französischer Häuser. Es ist Mittagszeit und die meisten Läden haben geschlossen. Nur in den Bars sitzen ein paar Besucher. Es fängt leicht an zu regen. Die Besichtung Kirche St. Pierre ist daher eine willkommene Möglichkeit trocken zu bleiben.

    Doch es sind nur ein paar Tropfen. Wir kehren zum Roller zurück, um zu tanken. Darauf hat die dicke, fiese Wolke nur gewartet. Kaum sind wir ein paar Meter gefahren, schüttet die sich aus und wir müssen in ein Buswartehäuschen flüchten und den Schauer abwarten.

    Nach dem Tanken geht es in die "Distillerie Roseraie". Im Eintritt ist so allerlei enthalten: der Besuch des üppigen Rosengartens mit unzähligen Rosensorten, das Rosenmuseum, eine Führung durch die Destillieranlage, Höhlenwohnungen mit vielen Alltagsgegenständen, ein kleiner Tierpark, ein Bauernhof -Museum, ein Rosen-Café und ein Shop. Wir sind so ziemlich die einzigen Besucher und bekommen auf lustige Weise in einem Durcheinander von Englisch, Deutsch und Französisch die Anlage erklärt.
    Noch ein kleiner Abstecher zum Lidl, der Weg dorthin wurde uns gestern mit dem Womo verwehrt, weil das zulässige Gesamtgewicht für die Fahrzeuge auf dieser Straße 3,5 t nicht übersteigen darf. Wie bekommt aber Lidl dann die Waren? Das ist doch eine ganz normale Zufahrtsstraße? Eigenartig!

    Es ist später Nachmittag, als wir ziemlich platt zum Campingplatz zurückkommen. Zwei Wohnmobile und ein Campingbus sind dazugekommen. Jetzt sind wir schon zu fünft auf dem Platz. Wir bleiben noch einem Tag hier. Morgen steht "Saumur" auf dem Programm. Oder auch nicht. Schauen wir mal.
    Read more