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  • Day 20

    La Cotinière

    September 16, 2021 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    Jetzt müssen wir bei unserer "Mathilde" (Navi) wirklich ein wenig Abbitte leisten. Haben wir sie gestern nicht verstanden, warum sie uns auf einen 10 Kiometer langen Umweg durch die Weinfelder geschickt hat, dann können wir ihre Handlung heute absolut nachvollziehen. Sie hat uns vor der engen Ortsdurchfahrt voller Touristen in "La Cotinière" bewahrt, die noch dazu für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt ist.
    Das haben wir nämlich heute bei der Fahrradtour entlang der Westküste festgestellt, bei der wir auch wieder durch La Cotinière gefahren sind.
    Da konnten wir sehen, wie sich einzelne Wohnmobile durch die Straßen gezwängt haben.
    Es ist richtiges "Atlantik Wetter" : wolkenloser Himmel, Sonnenschein und ein kühler, erfrischender Wind. Alles zusammen ergibt eine Luft, prickelnd wie Sekt, die auch die verschlafensten Unternehmungsgeister hervor lockt.
    Deshalb geht es nach dem Frühstück mit dem Rad an der Westküste der Insel entlang. Vorher schlendern wir noch einmal durch La Cotinière, fahren in den Hafen und schauen den Schiffen zu. Heute ist auch ein kleiner Markt aufgebaut. Auch hier werden Austern verkauft und gleich nebenan unter bunten Sonnenschirmen auf Eis serviert. Wieder einmal bedauere ich es, dass ich keine Austern mag. Das sieht einfach nur toll aus, wie die hier serviert werden.
    Für uns geht es dann aber weiter auf einem schönen Radweg Richtung Südspitze. Zwischendurch gibt es immer wieder mal einen Strandzugang, den wir auch gerne nutzen, um ein wenig am Strand spazieren zu gehen.
    Der schöne, breite Sandstrand ist fast menschenleer. Hier lässt es sich ganz entspannt auf Wellenbrechern sitzen, die Seele kann baumeln, und beim Anblick der Wellen, die mit leisem Rauschen kontinuierlich an den Strand rollen, kommt man schon mal ins Meditieren und Nachdenken, aber nicht dazu, Kilometer mit dem Rad zu machen.
    Bevor wir den Rückweg antreten, kehren wir in einer Bar ein. Eigentlich nur, um etwas zu trinken. Doch wir haben die Rechnung ohne den kleinen Hunger gemacht, der sich heftig zu Wort meldet. Ok! Ok! Aber es gibt nur eine Kleinigkeit. Der gegrillte Camenbert mit Honig ist eine leckere Überraschung. Es ist fast ein kleines Käsefondue. Ich hatte mit einem panierten Exemplar gerechnet, aber so einen ganzen Camenbert inklusive Schachtel auf den Grill zu legen, mit Honig zu beträufeln und mit Baguette zu servieren, ist eine tolle Idee, die wir unbedingt demnächst selbst einmal ausprobieren müssen. Einfach lecker....und der kleine Hunger ist mehr als zu finden gestellt.
    Am Nachmittag sind wir wieder zurück auf dem Camping und suchen uns einen Platz im Halbschatten zum Lesen und Kaffee trinken. So nach und nach kommen auch die einzelnen Wohnmobilbesatzungen zurück von ihren Unternehmungen. Natürlich mit dem Rad, das ist hier das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Es ist schön zu sehen, wie die Menschen aus den verschiedenen Ländern hier, die fast alle im fortgeschrittenen Lebensalter oder "Silverheads" sind, wie ich sie nenne, ihre Träume leben. Mit einer Ruhe und Gelassenheit und doch so voll Lebensfreude und Enthusiasmus. Egal, ob sie ein F, ein B, ein Ch,ein NL oder ein D auf dem Nummernschild haben.
    Die Franzosen überwiegend allerdings, was eigentlich klar ist. Außer uns ist nur noch ein weiteres deutsches Mobil auf diesem Platz.
    Am späten Nachmittag geht es für mich noch einmal an den Strand. Steine sammeln, mit den Füßen in den Wellen planschen und mich beim Sonnen baden vom kühlen Wind streicheln lassen. Der Strand ist menschenleer. Wo sind die Leute?
    Als ich zum Wohnmobil zurückkomme, hat Michael schon das Abendessen vorbereitet. Heute gibt es Fisch. Wenn nicht hier, wo dann?
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