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  • Day 8

    Cerna v posumavi/ Lipno See

    April 18, 2014 in Czech Republic ⋅ 7 °C

    Lipnosee- ein See erwacht aus dem Winterschlaf

    Cerna v posumavi/Lipno See
    Camp Olsina

    Unsere Osterfahrt in den Südosten hat einen Kompromiss zwischen Michael und mir erforderlich gemacht. Während ich gerne Städte entlang der Donau besuchen und Rad fahren möchte, will Michael gern mal wieder nach Tschechien. Und dort vor allem in den Süden, da wir diese Gegend Tschechiens noch nicht kennen. Beides können wir mit unserer geplanten Route kombinieren. Und nun ist es an der Zeit, seine Ziele anzufahren. Als wir Passau am nächsten Morgen verlassen, ist es wolkig und kühl und ich habe nicht unbedingt Lust nach Tschechien an den Lipnosee zu fahren. Der Lipnosee, ein Stausee der Moldau liegt auf 700 m Höhe und ist im Sommer ein beliebtes Ferienziel der Tschechen. Bei der Fahrt durch den Böhmerwald, die uns zum Teil auf eine Höhe von über 1000 m führt, sehen wir, dass die Natur hier noch weit zurück ist. Hier beginnt der Frühling gerade erst zu erwachen. Auch der Lipnosee, der riesig und grau, eingerahmt von Wäldern, unter uns liegt, überzeugt mich an diesem Vormittag nicht. Die meisten der unzähligen Camps am Rande des Sees sind noch geschlossen. Die Dörfer scheinen ausgestorben zu sein, an diesem Karfreitag. In Frymbruk ist endlich etwas mehr Leben zu entdecken. Die Läden und die Gasthäuser sind geöffnet. Wir besorgen uns tschechische Kronen und kaufen ein. Dann fahren wir verschiedene Camps an, aber alle sind noch geschlossen. Vom Besitzer des Camps Frymbruk erfahren wir, das in Cerna das Camp Olsina geöffnet hat. Als wir gegen Mittag dort ankommen, ist das Camp zwar geöffnet, die Schranke aber zu. Die Rezeption ist erst wieder um 17.00 Uhr geöffnet. Wir sollen uns inzwischen schon mal einen schönen Platz aussuchen. So steht es auf dem Schild an der Tür. Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Na prima. Wie können wir uns einen schönen Platz aussuchen, wenn die Schranke geschlossen ist? Ich gehe zu Fuß hinunter an den See, wo einige Wohnwagen und Wohnmobile und sogar ein Zelt stehen und finde dort einen hilfsbereiten Camper, der uns, inzwischen ist ein weiteres Womo und ein Gespann dazu gekommen, mit seiner Chipkarte die Schranke öffnet, damit wir endlich an den See fahren können. Dort warten wir, bis der Regen aufgehört hat. Dann melden wir uns an und gegen Abend machen wir einen Spaziergang entlang des Sees und in den Ort. In der Gaststätte im Ort herrscht reger Betrieb als wir dort einkehren und uns ein schmackhaftes Essen für einen kleinen Kurs schmecken lassen. Michael, der gemerkt hat, dass ich nicht unbedingt begeistert von unserem Abstecher aus den blühenden, frühlingshaften Flusstälern in die fast noch winterliche Abgeschiedenheit des böhmischen Waldes bin, verspricht mir für den nächsten Tag Sonnenschein und frühlingshaftes Wetter.
    Am nächsten Morgen ist es zunächst nebelig, aber schon bald setzt sich die Sonne durch und gibt eine zauberhaft Landschaft frei. Der am Vortag düster und grau aussehende See glitzert nun blau in der Sonne, inmitten einer traumhaften Wald- und Berglandschaft. Wir unternehmen eine Radtour entlang des Sees, die uns auch hinauf in die Wälder führt und bei der uns zwischendurch immer wieder ein schöner Blick auf den unter uns liegenden See geboten wird. Von weitem sehen wir rote Sonnenschirme leuchten. Sie stehen auf der Terrasse einer Gastwirtschaft am See, in der wir einkehren. Es ist ein Fischrestaurant mit eigenen Fischteichen, wie wir wenig später bei einem Bier feststellen. Ein Blick auf die Speisekarte und wir wissen was und wo wir am Abend essen werden.
    Zurück am Wohnmobil, stellen wir die Stühle heraus und genießen die Ruhe, die Sonne und den Blick auf den See bis in die Abendstunden.
    Mit dem Rad machen wir uns auf den Weg zu dem 5 km entfernten Fischrestaurant. Auf den letzten Kilometern fängt es an zu regnen. Wir schaffen es noch einiger Maßen trocken ins Restaurant und erwischen die letzten beiden Plätze. Das Essen ist super. Zander, Karpfen, Forelle usw. –was das Herz begehrt. Zanderfilet für 60 Kronen. Wo gibt es das sonst noch? Das sind gerade mal 3 €uro. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend ist der Dauerregen, durch den wir später wohl oder übel zurück zum Stellplatz fahren müssen. Bei dieser Regenfahrt stellen wir einen kleinen Geschwindigkeitsrekord auf.
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