Knapp 12 Tage haben wir Zeit, um das Altmühltal kennen zu lernen, ein Stück an der Donau entlang zu fahren, einen Abstecher nach Tschechien und Station im Egerland zu machen, sowie auf dem Rückweg Wernigerode im Harz zu besuchen. Read more
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  • Day 1

    Gerolzhofen

    April 11, 2014 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Endlich Ferien....

    Am Freitagnachmittag starten wir in die Osterferien. Wir wollen an diesem Tag bis nach Gerolzhofen kommen. Der Stellplatz liegt strategisch günstig auf unser Fahrt in den Südosten von Deutschland. Beim Start hatten wir nur eine grobe Vorstellung vom Verlauf unserer Tour, aber unterwegs wie so oft klärt sich das. Kurz liebäugele ich mit Bamberg und der fränkischen Toscana, aber das liegt etwas aus der Richtung und so planen wir, in den nächsten Tagen entlang der Altmühl zu fahren und von Regensburg aus der Donau bis Passau zu folgen.Von dort aus soll es dann weitergehen nach Tschechien... an den Lipnosee. Aber alles ist offen. Schauen wir mal wie das Wetter sich entwickelt und was sich unterwegs noch so auftut.Read more

  • Day 2

    Treuchtlingen

    April 12, 2014 in Germany ⋅ 🌙 11 °C

    Stellplatz Treuchtlingen
    GPS-Daten
    10°55'04" Ost / 48°57'37" Nord
    Adresse
    Reisemobil-Stellplatz am Kurpark
    Kästleinsmühlenstraße 20, 91757 Treuchtlingen
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    Am nächsten Morgen starten wir nach einer ruhigen Nacht bei herrlichstem Frühlingswetter. Auf der A 7 /A3 geht es weiter Richtung Würzburg und Nürnberg. Weiter auf der A9 und A6 bis zur Abfahrt Roth. Von da an wird es wieder interessant, denn die Landstraße bietet ein abwechslungsreiches Bild. Die Natur ist mindestens 4 Wochen weiter als sonst. Überall blüht und grünt es und die Sonne und der blaue Himmel vervollständigen den Eindruck eines perfekten Frühlingstages. Inzwischen wissen wir auch wohin es an diesem Tag gehen soll. Das Altmühltal stand ja bereits fest, aber nun haben wir uns auch für einen Stellplatz entschieden: es soll der Stellplatz in Treuchtlingen sein.
    Als wir ankommen, finden wir einen schön angelegten und in großen Flächen parzellierten Stellplatz vor, der bereits um die Mittagszeit gut besucht ist. Wir haben aber noch Auswahl und kurze Zeit später steht nicht nur das Wohnmobil in einer Parzelle sondern auch unsere Gartenmöbel vor dem Wohnmobil. Zur Anmeldung muss ich zu der ca 200 m entfernten Shell-Tankstelle gehen. Dort werde ich freundlich empfangen und kann reichlich Infomaterial von Stellplatz, Stadt und der Umgebung mitnehmen. Und die Brötchen für den nächsten Tag kann ich auch gleich auswählen und bestellen. Der Stellplatz besticht durch seinen Komfort. Alle Stellplätze haben außer der gepflasterten Fläche auch noch eine Rasenfläche sowie einen Stromanschluß. Im Stellplatzpreis von 9.50 € ist Kurtaxe, VE sowie die Nutzung der Sanitäranlagen wie Duschen und Toiletten inbegriffen. Nur der Strom wird per Münz-Automat zusätzlich nach Verbrauch bezahlt.
    Hier gefällt es uns. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich lieber die Frühjahrssonne vorm Mobil genießen, per Fuß die Stadt erkunden, mit dem Rad ein Stück auf dem direkt am Stellplatz vorbeiführenden Altmühlradweg fahren oder durch den angrenzenden Kurpark walken soll. Ach…Schwimmen in der nahegelegen Therme, ist auch noch möglich, aber das steht für mich bei diesem Wetter nicht zur Debatte. So mache ich von allem ein wenig an diesem Tag. Besonders schön ist die Walkingtour durch den Kurpark und auf dem Schlaufenweg über den Nagelsberg zur Villa Rustica. Vom Nagelberg aus habe ich eine tolle Aussicht auf die Altmühl, den Park und auch auf den Wohnmobilstellplatz.
    Am nächsten Tag begleiten ein strahlend blauer Himmel und Sonne unsere Fahrradtour auf dem Altmühlradweg. Wir haben geplant an den Altmühlsee nach Gunzenhausen zu radeln. Schon nach wenigen Kilometern merken wir, wem wir diesen fast wolkenlosen Himmel zu verdanken haben: ein eisiger Wind bläst uns entgegen und macht das Radfahren trotz der fast sommerlichen Optik zu einem kühlen Vergnügen. Nach 7 km drehen wir dem Wind den Rücken zu, lassen uns von ihm in die entgegengesetzte Richtung schieben und uns dabei das Gesicht von der Sonne bescheinen. So macht Radfahren Spaß. Das wir nicht am Altmühlsee sondern dafür bei den „von Pappenheim “ ankommen und deren Burg einen Besuch abstatten, mindert das Vergnügen am Radfahren entlang der Altmühl nicht im Geringsten. Als eingefleischte Wohnmobilisten gilt für uns seit jeher das Motto: „Der Weg ist das Ziel!“ und wie heißt es nicht so schön auf der Werbung zur Burg: “ Burg Pappenheim - das Tor zum Altmühltal! Burg Pappenheim ist immer einen Besuch wert. Und das können wir nur bestätigen. Die Burg ist liebevoll renoviert und der Eintritt mit 4 Euro moderat. Besonders erwähnenswert ist der Botanische Garten der Burg. Wer es etwas gruseliger mag, der sollte einen Abstecher in die Folterkammer machen. Wir aber machten uns nach einer Stärkung im Städtchen auf den Rückweg und hatten zwar den Wind von vorn, aber inzwischen war er nicht mehr ganz so kalt. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch, dass wir auf allen Parkplätzen in Treuchtlingen und Umgebung kein Wohnmobilverbotsschild angetroffen haben sondern nur den Hinweis, dass Wohnmobile in der Zeit von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr parken dürfen. Man kann also ein Übernachtungsverbot auch positiv ausdrücken. Gegen Abend ging es noch einmal ein Stück auf dem Schlaufenweg 6 entlang, zum Karlsgraben bei Graben und über die Kriegsgräberstätte am Nagelberg und die Villa Rustica wieder zurück zum Stellplatz.
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  • Day 4

    Kelheim

    April 14, 2014 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Wohnmobilstellplatz Kelheim
    Am Pflegerspitz
    93309 Kelheim GPS Daten:
    N 48.91316 und E 11.87557 mehr

    Am nächsten Morgen setzen wir unsere Fahrt entlang der Altmühl fort. Kurz vor Solnhofen fallen uns die Steinbrüche rechts und links der Straße auf. Hier wird der Solnhofner Plattenkalk abgebaut. Die Arbeitsweise ist aufgrund des geschichteten Gesteins, das keinen Maschineneinsatz zulässt, seit Jahrhunderten unverändert. Von Hand mit dem Pickel wird der Stein aus dem Steinbruch gebrochen und die so gewonnenen Platten mit Hammer und Meisel gespalten. Überall stehen Paletten mit abgebauten Platten und Halden von gelblich- grauem Kalkschotter, dem Abfall, den wir überall als Befestigung auf Wegen und Plätzen wiederfinden. Nach Eichstätt und Kipfenberg fahren wir ein Stück Autobahn, um zum nächsten Ziel unserer Tour zu kommen: Kelheim. Der Stellplatz liegt auf einer Insel zwischen Donau und Main-Donau-Kanal in den die Altmühl mündet. Die Saison hat noch nicht begonnen und die Ausflugsdampfer, die auf der Donau zum Kloster Weltenburg und zum Donaudurchbruch, auch“ Weltenburger Enge“ genannt, fahren, haben derzeit wenig zu tun. Von oben leuchtet gelb im frischen Grün der Bäume des Michelsberges die 150 Jahre alte und von König Ludwig in Auftrag gegebene Befreiungshalle, eine Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten.
    Auf dem Stellplatz ist um diese Mittagzeit noch nicht viel los und wir finden einen Platz mit einem schönen Blick aufs Wasser. Das Wetter ist nicht mehr so frühlingshaft warm und auch die Sonne zeigt sich nur hin und wieder. Trotzdem hole mir meinen Stuhl heraus und genieße in eine Decke gewickelt die vereinzelten Sonnenstrahlen. Am frühen Nachmittag unternehmen wir einen Bummel durch die Altstadt. Ein plötzlich einsetzender Regenschauer treibt uns in die warmen und trockenen Räume einer Gastwirtschaft direkt am Altmühltor und am Main-Donau-Kanal. „Durchgehend warme Küche mit bayrischen Schmankerln“ steht auf der Speisekarte, die auf dem Tisch liegt. Wenig später stehen Würstchen mit Kraut und Leberkäse auf dem Tisch vor uns und trösten uns über den Regenschauer hinweg. Als wir fertig sind, ist auch der Regen fertig und wir können unsere Besichtigungstour, die uns aus dem einen mittelalterlichen Stadttor hinaus und durch das andere wieder hineinführt. Wir schauen uns den alten Kanalhafen an und die Schleusen des alten Ludwig-Main-Donaukanals. Alles steht heute unter Denkmalschutz. Am historischen alten Rathaus kommt man automatisch vorbei, wenn man durch die Altstadt bummelt. Gesättigt, müde ( das heimische Bier ist lecker und süffig und schmeckt auch ohne Alkohol), voller neuer Eindrücke geht es zurück zum Wohnmobil. Gegen Abend beim goldenen Schein der tiefstehenden Sonne unternehme ich noch eine Walkingtour um die Insel und entlang des Kanals, bis ich über eine Brücke wieder Seite wechseln kann und durch die Altstadt zurück auf den Stellplatz komme.
    Am nächsten Tag fahren wir mit dem Rad nah Essing an der Altmühl. Es ist eine wunderschöne Radstrecke immer entlang der Altmühl/des Kanals. Einiger Wermutstropfen sind die empfindlich kalten Temperaturen. Gut, dass wir die Handschuhe doch noch eingesteckt haben. Das kleinen Dorf Essing schmiegt sich eng an die Felswand, auf der hoch oben die Burg Randeck, thront, die zu den ältesten Burganlagen Bayerns zählt.. Unser 1. Ziel ist der „Tatzelwurm“, der längsten Holzbrücke Europas, die sich mit fast 200m über die Altmühl spannt und die wir zu Fuß begehen. Die nächsten Sehenswürdigkeiten sind die Blautopfquelle und die Tropfsteinhöhle Schulterloch. Am Zugang zu der Tropfsteinhöhle fahren wir leider vorbei und so ganz ist uns auch nicht nach kalter Höhle sondern eher nach schwimmen im warmen Wasser.
    Dem Gedanke folgt die Tat. Wir fassen den 20km weit entfernten Stellplatz an der Kaisertherme in Bad Abbach ins Auge. Auf dem Weg dorthin statten wir dem Kloster Weltenburg und dem Donaudurchbruch, genannt „Weltenburger Enge“ noch einen Besuch ab.
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  • Day 6

    Bad Abbach

    April 16, 2014 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

    Stellplatz an der Kaisertherme
    Kurallee 4
    93077 Bad Abbach
    Koordinaten: 48°55’39’’N, 12°02’25’’O

    Der Stellplatz in Bad Abbach liegt hoch oberhalb des eigentlichen Ortes und ist mehr als gut besucht. Wir haben Glück und finden noch einen schönen Platz unter den blühenden Kirschenbäumen. Das Wetter ist besser geworden und die Sonne zeigt sich wieder mehr. So vertage ich das Schwimmen in der Therme und mache mich auf eine Walking-Tour und bin dann mal für gut 2 Std weg, um den Ort und die nähere Umgebung zu besichtigen. Erst geht es hinunter in den kleinen, mehr als übersichtlichen Ort. Ich folge ein Stück dem Radweg entlang der Donau und laufe durch eine romantische Flußlandschaft. Das Inselbad Bad Abbach, auf das ich dabei stoße, hat eine traumhafte Lage auf einer künstlichen Donauinsel. Von dort aus blickt man auf die Oberndorfer Hänge und auf den Heinrichsturm, zu dem ich als nächstes laufe. Als ich später wieder am Wohnmobil bin, stehe ich schon auf der Verlustliste, denn Michael wartet bereits mit dem Abendessen.
    Der nächste Tag ist sonnig und wir planen mit dem Rad nach Regensburg zu fahren, dass laut Angaben im Reisemobilführer nur 8km entfernt sein soll. Als wir zum Radweg kommen, beträgt die Entfernung plötzlich 18 km. Nach 2-3 km Fahrt zeigt das Hinweisschild nach Regensburg 6,5 km. Letztendlich sind wir 23 km bis in die Altstadt von Regensburg gefahren- ein Weg! Trotz alledem: der Radweg von Bad Abbach nach Regensburg ist wunderschön, führt immer direkt an der Donau entlang,ist meist asphaltiert und bietet außer einer Reihe von Picknickplätzen auch diverse Biergärten zur Einkehr.
    In Regensburg führt uns der erster Weg, nachdem wir die Räder abgestellt haben, zum Dom (Kathedrale St. Peter). An dem gotischen Bauwerk faszinieren uns vor allem die Glasfenster aus dem 13/14 Jahrhundert und der silberne Altar. Die steinerne Brücke über die Donau, eines der Wahrzeichen Regensburg, ist leider wegen Bauarbeiten eingehüllt, aber die „Neue Waag“, das Jacobstor, Reste eines der vier Eingangsportale und den goldenen Turm können wir besichtigen. Danach lassen wir uns kreuz und quer durch die Gassen der Altstadt treiben, wobei der Weg immer mehr von unserem Magen bestimmt wird, der sich stetig meldet. Aber der Hunger muss sich noch etwas gedulden, denn gegessen wird erst auf dem Rückweg nach Bad Abbach in einer der urigen Gastwirtschaften am Donauradweg, wo wir ihn nach einiger deftigen Kartoffelsuppe und gebratenen Klößen zum Schweigen bringen.
    Zurück am Stellplatz möchte ich endlich schwimmen gehen, deshalb sind wir ja eigentlich an die Therme gefahren, aber Michael schwächelt und so genieße ich an diesem Tag allein das 34 Grad warme Wasser in der Kaisertherme mit den vielen Sprudelbänken und dem Wildwasserkanal. Danach geht aber auch bei mir nichts mehr.
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  • Day 7

    Passau/Stellplatz Winterhafen

    April 17, 2014 in Germany ⋅ 11 °C

    Stellplatz Passau
    Racklau/ Am Winterhafen
    94032 Passau
    Koordinaten: 48°34’26’’N, 13°25’38’’O

    Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel als wir Bad Aabach in Richtung Passau verlassen, unserem letzten Ziel an der Donau. Der Stellplatz am Winterhafen ist riesig und bis auf 2 Mobile fast leer. Wir suchen uns einen schönen Platz mit Blick auf den Dom. Eine unserer ersten Handlungen ist es, die Stühle in die Sonne zu stellen, um vor unserem Stadtbummel noch etwas Sonne zu tanken. Mit etwas befremden stellen wir kurze Zeit später fest, dass sich ein neu angekommenes Wohnmobil direkt neben unseres stellt und zwar so nah, dass wir, wenn wir es denn wollten, nicht einmal mehr die Markise herausdrehen könnten. Wohlgemerkt der Platz ist so riesig, das mindestens 50 Womos mit lockerem Abstand darauf stehen könnten und wir sind mal gerade zu viert. Ich weiß nicht, was so in den Köpfen mancher Wohnmobilfahrer vor sich geht. Wäre der Platz rappel voll gewesen, hätte ich diese Vorgehensweise noch annährend nachvollziehen können. Egal! Wir wollen uns nicht ärgern und fahren mit dem Rad auf dem Donauradweg in die Altstadt. Es sind doch knapp 4 km zunächst entlang einer vielbefahrenen Straße. Der Radweg führt wenig später wieder an der Donau entlang und wir kommen an der Anlegestelle für Flusskreuzschiffe vorbei. Etliche haben hier angelegt oder starten von hier. Eines der Schiffe entlässt gerade seine Passagiere. Überall stehen Koffer auf dem Fuß-aber auch auf dem Radweg und ältere Herrschaften wuseln zum Teil kopflos dazwischen herum. Wir steigen lieber ab und schieben. Besser ist es, wollen wir nicht eine unfreiwillige Radtrophäe mitnehmen. In der Altstadt finden wir eine geeignete Stelle zum Festmachen der Räder und lassen uns durch die kleinen Gassen der Altstadt treiben. Auch hier ist wieder der „kleine Hunger“ unser Führer und der führt uns schnurstracks in ein klitzekleines Suppenlokal in der Grabenstraße. Dort lassen wir uns aufgereiht wie die Hühner auf der Stange Leberknödel-und Maultaschensuppe schmecken. Lecker! Sehr zu empfehlen. Der kleine Hunger ist besänftigt und nun können wir uns in Ruhe dem wunderschönen, weißen Dom widmen, der ganz im Stil des verspielten Barocks über und über verziert ist. Besonders ins Auge fällt hier die wunderschöne Orgel, die als größte Domorgel der Welt gilt. Dieser helle und freundliche Stefansdom steht für mich im direkten Kontrast zu dem eher düster wirkenden Kirchenschiff des im gotischen Stil erbauten Regensburger Dom, der als einzige Kathedrale Bayerns gilt. Schade, dass zu dem Zeitpunkt unserer Besichtigung kein Orgelkonzert stattfindet. Diese vielgelobte Orgel hätte ich mir gern einmal angehört. Aber dafür gab es genug anderes zu schauen wie zB. die vergoldete Kanzel oder den modernen Hochaltar.
    Voller Eindrücke ging es später weiter durch die Altstadt. Passau wird auch als die „Dreiflüssestadt “ bezeichnet, weil sich hier die Flüsse Donau, Inn und Ilz zu einem großen Fluss vereinigen und als Donau weiter in den Osten fließen. Auf der Spitze der „Drei-Flüsse-Eck“ genannten Landzunge, befindet sich die Altstadt. Viele kleine, urige Läden laden zum Kaufen ein und in den Gasthäusern und Cafes sitzen bereits die Menschen draußen in der Sonne. Passau präsentiert sich von der schönsten Seite. Wir setzen unser „3-Gänge-Menü“ im wahrsten Sinne des Wortes fort und erstehen als Hauptgericht ein Leberkäse-Semmel. Und später, quasi als Dessert , bevor es zurück zum Wohnmobil geht noch ein Eis. So gesättigt lassen wir uns von den Strahlen der Sonne bis zu ihrem Untergang vor unserem Wohnmobil verwöhnen. Der Platz hat sich inzwischen gefüllt, aber voll ist doch etwas anderes.
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  • Day 8

    Cerna v posumavi/ Lipno See

    April 18, 2014 in Czech Republic ⋅ 7 °C

    Lipnosee- ein See erwacht aus dem Winterschlaf

    Cerna v posumavi/Lipno See
    Camp Olsina

    Unsere Osterfahrt in den Südosten hat einen Kompromiss zwischen Michael und mir erforderlich gemacht. Während ich gerne Städte entlang der Donau besuchen und Rad fahren möchte, will Michael gern mal wieder nach Tschechien. Und dort vor allem in den Süden, da wir diese Gegend Tschechiens noch nicht kennen. Beides können wir mit unserer geplanten Route kombinieren. Und nun ist es an der Zeit, seine Ziele anzufahren. Als wir Passau am nächsten Morgen verlassen, ist es wolkig und kühl und ich habe nicht unbedingt Lust nach Tschechien an den Lipnosee zu fahren. Der Lipnosee, ein Stausee der Moldau liegt auf 700 m Höhe und ist im Sommer ein beliebtes Ferienziel der Tschechen. Bei der Fahrt durch den Böhmerwald, die uns zum Teil auf eine Höhe von über 1000 m führt, sehen wir, dass die Natur hier noch weit zurück ist. Hier beginnt der Frühling gerade erst zu erwachen. Auch der Lipnosee, der riesig und grau, eingerahmt von Wäldern, unter uns liegt, überzeugt mich an diesem Vormittag nicht. Die meisten der unzähligen Camps am Rande des Sees sind noch geschlossen. Die Dörfer scheinen ausgestorben zu sein, an diesem Karfreitag. In Frymbruk ist endlich etwas mehr Leben zu entdecken. Die Läden und die Gasthäuser sind geöffnet. Wir besorgen uns tschechische Kronen und kaufen ein. Dann fahren wir verschiedene Camps an, aber alle sind noch geschlossen. Vom Besitzer des Camps Frymbruk erfahren wir, das in Cerna das Camp Olsina geöffnet hat. Als wir gegen Mittag dort ankommen, ist das Camp zwar geöffnet, die Schranke aber zu. Die Rezeption ist erst wieder um 17.00 Uhr geöffnet. Wir sollen uns inzwischen schon mal einen schönen Platz aussuchen. So steht es auf dem Schild an der Tür. Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Na prima. Wie können wir uns einen schönen Platz aussuchen, wenn die Schranke geschlossen ist? Ich gehe zu Fuß hinunter an den See, wo einige Wohnwagen und Wohnmobile und sogar ein Zelt stehen und finde dort einen hilfsbereiten Camper, der uns, inzwischen ist ein weiteres Womo und ein Gespann dazu gekommen, mit seiner Chipkarte die Schranke öffnet, damit wir endlich an den See fahren können. Dort warten wir, bis der Regen aufgehört hat. Dann melden wir uns an und gegen Abend machen wir einen Spaziergang entlang des Sees und in den Ort. In der Gaststätte im Ort herrscht reger Betrieb als wir dort einkehren und uns ein schmackhaftes Essen für einen kleinen Kurs schmecken lassen. Michael, der gemerkt hat, dass ich nicht unbedingt begeistert von unserem Abstecher aus den blühenden, frühlingshaften Flusstälern in die fast noch winterliche Abgeschiedenheit des böhmischen Waldes bin, verspricht mir für den nächsten Tag Sonnenschein und frühlingshaftes Wetter.
    Am nächsten Morgen ist es zunächst nebelig, aber schon bald setzt sich die Sonne durch und gibt eine zauberhaft Landschaft frei. Der am Vortag düster und grau aussehende See glitzert nun blau in der Sonne, inmitten einer traumhaften Wald- und Berglandschaft. Wir unternehmen eine Radtour entlang des Sees, die uns auch hinauf in die Wälder führt und bei der uns zwischendurch immer wieder ein schöner Blick auf den unter uns liegenden See geboten wird. Von weitem sehen wir rote Sonnenschirme leuchten. Sie stehen auf der Terrasse einer Gastwirtschaft am See, in der wir einkehren. Es ist ein Fischrestaurant mit eigenen Fischteichen, wie wir wenig später bei einem Bier feststellen. Ein Blick auf die Speisekarte und wir wissen was und wo wir am Abend essen werden.
    Zurück am Wohnmobil, stellen wir die Stühle heraus und genießen die Ruhe, die Sonne und den Blick auf den See bis in die Abendstunden.
    Mit dem Rad machen wir uns auf den Weg zu dem 5 km entfernten Fischrestaurant. Auf den letzten Kilometern fängt es an zu regnen. Wir schaffen es noch einiger Maßen trocken ins Restaurant und erwischen die letzten beiden Plätze. Das Essen ist super. Zander, Karpfen, Forelle usw. –was das Herz begehrt. Zanderfilet für 60 Kronen. Wo gibt es das sonst noch? Das sind gerade mal 3 €uro. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend ist der Dauerregen, durch den wir später wohl oder übel zurück zum Stellplatz fahren müssen. Bei dieser Regenfahrt stellen wir einen kleinen Geschwindigkeitsrekord auf.
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  • Day 10

    Neualbenreuth / Sybillenbad

    April 20, 2014 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Neualbenreuth
    Stellplatz am Sibillenbad

    Am Ostersonntag hat sich das Wetter wieder beruhigt. Wir verlassen Cerna, das Camp Olsina und den Lipnosee und fahren bei frühlingshaftem Bilderbuchwetter durch den Böhmerwald. Es geht Richtung Norden, also eine Etappe zurück in die Heimat. Unser Ziel für heute ist der Stellplatz in Neualbenreuth am Sybillenbad. Neualbenreuth liegt direkt an der deutsch-tschechischen Grenze im Egerland. Das sind ca 250 km, die wir auf Landstraßen zurücklegen wollen. Für die tschechischen Autobahnen würden wir eine Vinette benötigen und das Autobahnnetz in Tschechien ist noch sehr dünn und würde uns nicht wirklich Vorteile bringen. Die 2. Möglichkeit wäre zurück nach Passau zu fahren, um dann das deutsche Autobahnnetzt zu benutzen. Auch das ist für uns keine Alternative. Und so wird unsere Fahrt durch den Sumava mit wunderschönen Bildern belohnt. Ein „Osterspaziergang“ nach Wohnmobilisten Art. Je nachdem in welcher Höhe wir uns gerade befinden, ist die Natur noch weit zurück oder zeigt sich schon im voll erblühten Frühjahrsgewand. Die Häuser der kleinen Dörfer sind zum Teil noch reparaturbedürftig, aber in den Gärten grünt und blüht es um die Wette. Mit viel Farbe hat man versucht die archetektonischen „Meisterleistungen“ der sozialistischen Vergangenheit, die Plattenbauten etwas freundlicher zu gestalten. Den Mut zur Farbe stellen die Tschechen aber auch bei den entstehenden Neubauten unter Beweis, die alle einen eigenen, etwas ungewohnten Stil haben. Die Altstädte sind gut renoviert und Städte wie Blatna, Pisek usw. grüßen schon von fern mit ihren Kirchtürmen. Wir fahren daran vorbei, denn diese Orte haben wir vor einigen Jahren während einer Ostertour durch Tschechien schon besucht. Ich fotografiere aus dem Auto heraus, um etwas von der Stimmung einzufangen. Michael schüttelt wegen der mangelnden Qualität der so erzeugten Bilder nur mit dem Kopf.
    Am Nachmittag fahren wir in den kleinen Ort, dem historischen Markt Neualbenreuth hinein, der eingebettet in die idyllische Hügellandschaft des Oberpfälzer Waldes ist. Kaum drinnen fahren wir auch gleich wieder heraus, denn der Stellplatz befindet sich am Sibyllenbad. Das liegt genau wie der Kurpark und das Kurmittelhaus außerhalb des Ortes oben auf dem Tillenberg. Rund um den Tillenberg ranken sich viele Sagen und Geschichten. Auch der Namen des Sibyllenbades beinhaltet den Namen einer hiesigen Sagengestalt: der Hellseherin und weisen Frau Sibylle.

    Liebevoll erhaltene Egerländer Fachwerkhöfe, die sowohl diesseits wie jenseits der Grenze zu finden sind, barocke Kirchen großer Baumeister, versteckt gelegene Waldkapellen gilt es zu besichtigen und zu entdecken. Neualbenreuth ist ein Markt im Osten des oberpfälzischen Landkreises Tirschenreuth. Der an Tschechien grenzende Markt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. (Wikipedia)
    Der Stellplatz ist mehr als gut besucht, um nicht zu sagen voll. Wir finden trotzdem noch eine Ecke auf dem terrassenförmig angelegten Platz mit den sehr großen Parkbuchten. Auch ein Stromanschluss ist noch frei. Nur dafür muss Michael mindestens 100m Kabel ausrollen.
    Was tut er nicht alles, und dass sogar während es ein wenig von oben tröpfelt, nur damit ich zu Ostern meinen Kaffee made by Senseo bekommen kann. Nach dem Kaffeetrinken, bei herrlichem Wetter, mache ich mich auf den Weg ins Örtchen mit seinen Egerländer Fachwerkhäusern und versuche die Zeichen an den Fachwerkhäuser zu deuten: Sonnentor und Sonnenstrahlen stehen für Freude und Leben, der Sechsstern soll Glück bringen und das Andreaskreuz den Besitz vermehren und für das Wohlergehen sorgen. Ein kleiner Abstecher zum Grenzlandturm folgt danach. Der Grenzlandturm ist seit über 50 Jahren ein unverwechselbares Wahrzeichen der Marktgemeinde
    Neualbenreuth und mit seiner Gastrononmie ein beliebtes Ausflugsziel. Bei gutem Wetter hat man einen tollen Blick über das Egerland und das Stiftsland. Zurück geht es durch den Ort, vorbei an dem österlich geschmückten Brunnen vor dem Rathaus. Unter dem Osterschmuck ist nicht genau zu erkennen, ob es sich um den Neualbenreuther Sagenbrunnen handelt, in dem acht verschiedene Sagengestalten und der Tillenberg vom Künstler eingearbeitet wurden. Um die Begebenheiten des Sybillenbades und den Kurpark zu erkunden muss ich erst wieder den Tillenberg hinauf laufen. Übrigens ist es der erste Kurpark, den ich bisher erlebt hab, in dem der Löwenzahn nicht nur im Rasen, sondern auch in den Beeten seine Daseinsberechtigung hat und so den Kurpark über und über mit seinen gelben Blüten verziert.
    Endlich bin ich wieder am Wohnmobil. Das Bedürfnis, in der Sonne vorm Wohnmobil zu sitzen ist groß. Ich bin da, das Wohnmobil ist da, nur die Sonne nicht mehr. Die scheint inzwischen nur noch auf die gegenüberliegende Parkbucht und lässt uns im Schatten stehen. Wenn die Sonne nicht zu uns kommt, denke ich, dann komme ich eben zur Sonne. Schnappe mir meinen Stuhl und besetze die wohnmobilfreie Nachbarbox so lange mit einem Glas Wein, bis sich auch hier die Sonne davon gemacht hat.
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  • Day 11

    Wernigerode

    April 21, 2014 in Germany ⋅ 🌧 13 °C

    Wernigerode
    Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren wir am Ostermontag weiter Richtung Norden. Während wir über die verschiedenen Autobahnen fahren überlegen wir wo wir die letzte Nacht unserer Fahrt verbringen wollen. Michael macht den Vorschlag bis Leibzig zu fahren und dort den Stellplatz im Hafen aufzusuchen. Gute Idee, denn Leibzig kennen wir beide noch nicht. Ich vertiefe mich noch einmal in die Karte und sehe plötzlich, dass wir auch weiter südlich in Richtung Westen fahren können und dabei am Rande des Harzes vorbeikommen. Nicht nur, dass wir dadurch die an diesem Tag sicherlich stark befahrene A2 meiden können, diese Strecke bietet uns die Möglichkeit in Wernigerode am Fuße des Brockens Halt zu machen. Auch noch ein weißer Fleck auf unserer persönlichen Landkarte.
    Beide Ziele haben ihren Reiz und so überlassen wir Wetter online die Entscheidung. Die Entscheidung fällt auf den Harz, wegen etwas mehr Sonne, etwas weniger Wind und nur einem Regentropfen statt zwei unter der Wolke am Nachmittag.
    Wir fahren einen Stellplatz in Wenigerode an, der inmitten einer Wohnsiedlung liegt und in privater Hand ist. Zwei oder drei Wohnmobile bzw. deren Besatzung lassen sich dort schon von der Sonne bestrahlen. Wir suchen uns einen Platz aber so richtig gefällt uns der Stellplatz für den kurzen Aufenthalt nicht. Er liegt mit 4-5 km ziemlich weit vom Zentrum entfernt und wir wollten eigentlich nur ein wenig bummeln und die Stadt ansehen. Vielleicht noch essen gehen. Aber dafür müssten wir die Fahrräder abschnallen. Vielleicht sollten wir doch auf den Stellplatz im Zentrum fahren? Während wir noch Vor-und Nachteile beider Plätze abwägen, kommt bereits die Stellplatzbetreiberin mit einer Schokohasentüte, um uns Willkommen zu heißen. Wir wollen uns trotzdem noch den Platz im Zentrum von Wernigerode ansehen und stellen in Aussicht wiederzukommen. Dann fahren wir auf den Stellplatz auf einem großen Parkplatz direkt am Rand der Altstadt. Schön, ist etwas anderes, aber für den nachmittäglichen Stadtbummel durch die wunderschöne Fachwerkstadt ideal. Am Abend wird es dann auch auf dem Stell/Parkplatz etwas ruhiger und wir verbringen eine ruhige Nacht, bevor wir am nächsten Morgen die restlichen Kilometer bis nach Hause fahren.
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