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  • Day 1

    Bloß mal raus....in die Sonne

    February 25, 2022 in Germany ⋅ 🌧 2 °C

    Leben ist das, was passiert, während Du dabei bist, andere Pläne zu machen.  Dieser Satz von John Lennon drückt unsere ganze momentane Situation aus. Eigentlich wollten wir schon seit 10 Tagen in Richtung Spanien unterwegs sein, aber ein Trauerfall in der Familie- unsere liebe Großtante Herta ist vor ein paar Tagen im Alter von fast 95 Jahren friedlich eingeschlafen- erfordert zurzeit noch unsere Anwesenheit, um den ganzen Nachlass zu regeln. So wird es wohl auch in den nächsten 3 bis 4 Wochen nichts damit, das scheußliche, nasskalte und graue Wetter in Deutschland mit der spanischen Sonne zu tauschen. Anfang der Woche haben wir uns dann entschlossen, unsere Spanienpläne für dieses Jahr ganz zu känzeln. Alle bereits gemachten Reservierungen wurden storniert (wir wollten uns Mitte März mit Jan-Michel, unserem Sohn, in Malaga treffen und dort ein paar gemeinsame Familientage verbringen), und gerade sind wir unterwegs genau in die andere Richtung, immer der Nase nach, an die holländische Nordsee. Dort soll das Wetter in den nächsten Tagen zumindest sonnig sein, wenn auch die Temperaturen nicht unbedingt mit dem Süden konkurrieren können.

    Doch der Traum vom Frühling im Süden ist noch nicht ganz ausgeträumt.
    Da in ein paar Wochen in Italien auch ganz akzeptable Temperaturen vorherrschen werden, tauschen wir Spanien gegen Italien (diese Tour war eigentlich für das Frühjahr 2023 geplant) und werden, sobald es möglich ist, den Stiefel von Bella Italia ansteuern und uns in Apulien und Kalabrien näher umsehen.

    Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich auch in den letzten Wochen ein wenig Bauchschmerzen, wenn ich an unsere Spanienfahrt gedacht habe. Viele Berichte, Videos usw. zeigten übervolle Stellplätze, vor denen Wohnmobile darauf warteten, dass jemand weiterfährt und seinem Platz verlässt. Der Boom auf das Reisen mit dem Wohnmobil wurde durch Corona noch einmal richtig angefeuert, die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente und wollen sich den Traum von Freiheit und Überwintern im Süden verwirklichen, viele junge Menschen praktizieren "Life Balance" und sind auf das Leben und Arbeiten im Van gekommen. Marokko steht in diesem Jahr wegen Corona den Überwinterern nicht zur Verfügung. Da ballt sich alles in Südspanien, das wegen seiner geografischen Lage den gesamten Winter und im Frühjahr angenehme Temperaturen verspricht. Ein Magnet für alle, die Wärme und Sonne suchen. Doch überfüllte Plätze, das ist nicht unbedingt das, was wir uns vom Frühling in Spanien erhofft und vorgestellt haben. Wenn alles nach Spanien fährt, das sind allein aus unserem Bekanntenkreis einige, dann fahren wir eben nach Italien.
    Aber soweit sind wir noch nicht. Jetzt geht es erstmal Richtung Norden.
    Es regnet, wie soll es auch anders sein, als wir kurz nach 10.00 Uhr den Hof verlassen.
    Michael hat als ersten Stepp Bad Bentheim geroutet. Doch während eines ordentlichen Schauers auf der A30 kann ich mit dem Argument bei ihm landen: "Was sollen wir den heutigen Tag mit Regen und Wolken in Deutschland verbringen, wenn gut 250 km weiter in Holland die Sonne scheint?" Also halten wir hinter Osnabrück und routen um auf Harlingen. Die A30 ist ziemlich voll, und da fällt uns ein, dass ja heute Freitag ist und das Wochenende beginnt. So etwas vergisst man als nicht mehr im Beruf stehender Mensch schon mal. Auf der A31 zeigt sich bereits ein wenig blauer Himmel und es dauert nicht lange, da ist auch die Sonne mit von der Partie. Auch wenn die Wolken sich noch nicht ganz vertreiben lassen, sieht alles gleich viel freundlicher und schöner aus. Doch kaum sind wir über die niederländische Grenze gefahren, kommt heftiger Wind auf, der das Womo rüttelt und in seinem Gefolge eine schwarze Regenwand hat, die alles verdunkelt, als wolle es Nacht werden. Während wir auf der N381 Richtungen Groningen fahren, tobt sich ein richtiges Unwetter mit starkem Windböen über uns aus. Als es sich ausgetobt hat, ist die Welt wieder in Ordnung und blauer Himmel geleitet uns bis auf in den Fischereihafen von Harlingen. Michael hat Bedenken, weil es nur 12 Plätze gibt, weil dazu noch Freitag ist und in den Niederlanden Frühlingsferien sind , aber der Stellplatz ist fast leer. Nur zwei Mobile stehen auf dem Platz an der Fahrrinne. Wir reihen uns ein und sind total begeistert von dem Stellplatz mit Blick aufs Wasser. Dazu blauer Himmel und Sonnenschein.....Herz was willst du mehr.
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