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  • Day 5

    Ispra-Lago Maggiore

    March 23, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    So... genug mit Faulenzen. Heute wollen wir die Alpenüberquerung in Angriff nehmen. Das wird sicherlich nicht so beschwerlich und gefährlich wie bei der Italienreise des alten Goethe werden, aber bestimmt genauso beeindruckend und aufregend.
    Die Sonne scheint aus allen Knopflöchern, als wir gegen 10.00 Uhr starten. Ganz souverän fährt Michael das Wohnmobil samt Hänger vom Platz und das, obwohl sich gestern noch ein Fahrzeug direkt hinter uns gestellt hat.
    Michael will unbedingt den Tank noch füllen und so geht es erst einmal zur Tankstelle. 2.25 € der Liter.

    Dann fahren wir auf die A 96 Richtung Lindau. Es dauert nicht sehr lange und wir sind in Österreich. Die Gobox bestätigt den Grenzübertritt mit mehrfachen Piepen. Der Diesel ist 20 Cent billiger :-(.

    Vor uns kommen die riesigen schneebedeckten Berge immer näher und bieten ein beeindruckendes Panorama für uns "Plattlandtiroler". Unser Wiehengebirge mit seinen 286m ist dagegen ein Maulwurfshaufen. Der erste Tunnel, der "Pfändertunnel", kündigt sich an. Einer von vielen, die wir im weiteren Verlauf noch durchfahren werden.

    Es ist schon genial, was Menschen alles geschaffen haben. Sie können Berge überwinden, über Meere fahren und sogar zum Mond fliegen, aber eins bekommen sie seit Jahrtausenden nicht in den Griff, den Weltfrieden.

    Wir verlassen Österreich. Über die Landstraße geht es zum Grenzübergang in die Schweiz. Voher überqueren wir den Rhein, der uns noch ein weites Stück begleiten soll . "Was macht denn der Rhein in der Schweiz, die haben doch nur Berge?", will Michael wissen. Scherzkeks. Hätte in Geografie besser aufpassen sollen, dann wüsste er, dass der Rhein in der Schweiz entspringt und zwar befindet sich im kleinen Tomasee am Fusse des Piz Badus die Quelle des Rheins.

    Gut, dass wir erstens die digitale App zur Abgabe der Schwerlastgebühren in der Schweiz haben und zweitens heute morgen daran gedacht haben die erste Fahrt zu aktiviert. Ein analoges Bezahlen ist an dieser Grenzstation nicht möglich.
    So können wir ganz entspannt und mit dem wohlwollenden Nicken des Zöllners in die Schweiz und auf die A13 Richtung San Bernadino rollen und dabei die Berge bei mäßigem Verkehr näher kommen sehen.
    Die beeindruckende Fahrt durch die Berge wird nur von "Mathilde", dem Garmin Navi getrübt. Sie besteht darauf, dass wir über Zürich fahren sollen, was einen Umweg von 150 km bedeutet hätte. Wir ignorieren ihr "Gemecker" mit einem etwas mulmigen Gefühl. Aber es liegt keine Verkehrsbehinderung vor, im Gegenteil, es sind sehr wenige Autos unterwegs.

    Auf der A13 geht es durch die Schweizer Berge. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und eine faszinierende Landschaft, die noch unter einer dicken Schneedecke versteckt ist, machen die Fahrt zu einem beeindruckenden Erlebnis. So haben wir die Alpen noch nie gesehen.
    Nachdem wir den San Bernadino Tunnel verlassen haben, geht es permanent bergab. Die Straße sieht gigantisch aus, wie sie sich unter uns um den Berg nach unten schlängelt. Überall weisen Schilder darauf hin, die Motorbremse zu nutzen, um die Bremsen nicht zu überhitzen. Ein wenig angespannt sind wir dann doch, bis wir endlich unten im Tal sind.
    Auf der A2 geht es weiter in Richtung Lugano. Der Frühling hat sich rechts und links der Autobahn eingefunden. Die Forsythien blühen und verwandeln den Fahrbahnrand in ein gelbes Blütenmeer soweit das Auge reicht.
    Ein toller Anblick bietet sich uns, als wir bei Bissone auf einem Damm mitten durch den Luganer See fahren.

    Bei Rancate verlassen wir die Autobahn und auf der Landstraße passieren wir Varese und fahren entlang des Lago Varese durch eine blühende, frühlingshafte Landschaft. Kirschen, Magnolien und Forsythien blühen um die Wette und die Palmen und Zypressen erinnern an das mediterrane Klima der Region. Durch kleine Orte kommen wir zum Camping International, der direkt am See liegt. Er hat erst vor ein paar Tagen aufgemacht. Wir können uns einen Platz direkt am See aussuchen, zum ACSI Preis von 18 Euro "tutti completti."
    Außer uns stehen hier am Ufer des Lago Maggiore nur noch 3 weitere deutsche Mobile. Die Plätze sind groß und schnell steht das Womo mit Blick auf den See und die Stühle am See für eine deftige Vesper, denn, obwohl beste Kaffeezeit, auf Kaffee und Kuchen steht uns eher nicht der Sinn.
    Was für ein Panorama und das direkt vor der Tür.
    Den Rest des Tages erfreuen wir uns über den See, die Berge, unseren tollen Platz und die sonnigen 20 Grad. Morgen werden wir den Lago Maggiore mit dem Roller erkunden. Morgen, denn heute ist der Arbeitsspeicher voll mit Bildern und Eindrücken. Die müssen erst mal verarbeitet werden.

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