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  • Day 20

    Rollerfahrt nach Sperlonga

    April 7, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute Morgen ist die Sonne wieder da, meine Beweglichkeit allerdings noch nicht. Aber wie sagt man gleich: "Nur die Harten kommen in den Garten".

    Der Wind hat ganz schön aufgefrischt und zaubert den Wellen weiße Schaumkronen. Ein malerisches Bild.
    Was kommt da plötzlich beim Frühstück vorbeigeflogen?
    Die ersten Kitessurfer nutzen den Wind, und die bunten Schirme gleiten hoch über dem Meer.

    Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Strandspaziergang. Dieses Mal in die andere Richtung. In der Saison liegt hier Campingplatz neben Campingplatz.

    Die Strandbar wird gerade weiß gestrichen. Bis zum Eintreffen der ersten Badegäste ist aber überall noch viel zu tun.

    Wir finden einen Feldweg, auf dem wir zurück in den Ort laufen können, denn an der Straße macht das wenig Freude ohne Gehweg. Der Weg führt vorbei an kleinen landwirtschaftlichen Betrieben und an Häusern, in deren Gärten Bäume dicht behängt mit Zitronen und Apfelsinen wachsen.

    Obwohl ich sie nicht zum ersten Mal sehe, faszinieren mich diese Bäume jedes Mal wieder. Sie sind, genau wie die Kakteen, die wild im Straßengraben wachsen, oder auch die Strelizien und Palmen etwas, was es nicht in unserem Lebensraum gibt, und daher etwas Besonderes.

    Ein Mann grüßt freundlich und fragt uns etwas. Leider spricht er kein Englisch und wir kein Italienisch und so bleibt es bei einem freundlichen Lächeln. Das ist überall verständlich.

    Michael und ich unterhalten uns mal wieder über den Müll, der überall herumliegt. Ein Gewächshaus, das nicht mehr gebraucht wird und verfallen ist, wird einfach der Natur übergeben. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass Gras darüber wächst.

    Der Spaziergang hat für mich nicht den gewünschten Erfolg gebracht, im Gegenteil.

    Die Sonne ersetzt daher später das Körnerkissen. Ein Sonnenbad, Wind geschützt, hinter dem Wohnmobil tut gut.

    Am Nachmittag muss ich Michael regelrecht überreden. Er will nicht mit mir nach Sperlonga fahren, weil er Angst hat, die Fahrt mit dem Roller über die Straße mit den Schlaglöchern könnte meinen Zustand verschlechtern. Aber letztendlich gibt er nach.

    Wir fahren in die gut 10 km entfernte Stadt, deren Altstadt hoch oben auf einer Bergkuppe liegt. Michael versucht fürsorglich um alle Schlaglöcher und Unebenheiten herumzufahren.

    Sperlonga gilt als einer der malerischsten Orte Süditaliens. Oben angekommen, bietet sich gleich ein überwältigender Blick von der  Altstadt, die auf einem Felsplateau liegt, über endlose Sandstrände.

    Wir stellen den Roller ab und bummeln durch die Stadt. Auch hier ist man noch am Vorbereiten für die Saison. Es wird gestrichen,verputzt und erneuert. Die weißgekalkten Häuser in den verwinkelten Gassen erinnern an ein griechisches Dorf.

    Durch die engen Gassen, durch die zwischendurch blau das unten liegende Meer leuchtet oder über uns Wäsche zum Trocknen aufgehängt ist, durchforsten wir das Städtchen. Überall Ecken, Nischen, kleine Plätze, die für die Gastronomie genutzt werden.
    Es gibt unzählige Treppen, flankiert von Terrakottatöpfen, in denen im Sommer Kletterpflanzen oder Blumen wachsen. Jetzt sorgen Plastikblumen für die nötige Farbe. Autos können hier in den engen Gassen keine fahren.

    Wir setzen uns in die Gelateria gegenüber der Kirche und bestellen uns das selbstgemachte Eis. Das können sie wirklich, die Italiener. Einen Besuch des Torre Truglia und der Grotten mit den ärchälogischen Ausgrabungen verweigert mein Rücken, und so fahren wir nach den Eis essen zurück. Unterwegs halten wir an einem kleinen "Supermarkt", der sehr an einen "Tante Emma Laden" erinnert, denn es wird das Obst noch abgewogen und eingepackt, Wurst und Käse auf Wunsch geschnitten. Große Edelstahlbehältern enthalten Wein, der in Plastikbehälter oder Flaschen abgefüllt wird.

    Als wir zurückkommen, sehen wir, dass ein weiteres Wohnmobil diesen Platz gefunden hat. Jetzt sind wir schon zu dritt.
    Aber morgen fahren wir weiter Richtung Neapel. Dort haben wir uns bei einem Weingut angemeldet .....und dort könnte mir unter Umständen auch geholfen werden.
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