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  • Day 21

    Cantina de Vesuvio

    April 8, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 16 °C

    Was ist das? Wolken und Dunst heute Morgen. Dabei wollen wir heute ein ganzes,Stück auf der Küstenstraße Richtung Napoli fahren.

    Aber zunächst heißt es von unserem Terrassenplatz über dem Meer wieder herunterzukommen. Das klappt dieses Mal problemlos.

    Dann fahren wir auf der SR 213 durch Gaeta und Formia. Eine beeindruckende Strecke, die immer oberhalb des Meeres entlang führt und zumindest für die Beifahrerin tolle Blicke auf die Strände und das Meer erlaubt.

    Die Städte, mit den mehrstöckigen, schmalen und eng aneinander gebauten Häusern sind schon sehr verkehrsreich und wuselig. Ich möchte mir die Straßen nicht im Sommer vorstellen, wenn die ganzen, jetzt noch geschlossenen Bars, Lokale, Campingplätze,Shops und Bagnos voller Menschen sind.

    Die Straßen werden eher schlechter. Ein elendes Flickwerk aus Teer, Schlaglöchern, Längs- und Querrillen.

    In Minturo müssen wir entscheiden, ob wir auf der SS7 über Caserta nach Napoli oder auf der SS7 QTR über Mandragone am Meer entlang fahren wollen.
    Da wir Napoli auf keinen Fall auf der Landstraße durchqueren wollen, und die Navis sich mal wieder nicht einig sind, entscheiden wir uns für die Stecke über Caserta, da diese Strecke im weiteren Verlauf über die Autobahn A1 bzw. A30 führt.
    Die Autobahn ist mautpflichtig, aber eine richtige Erholung für Mensch und Material nach der Holperei.

    Die letzten gut 20 km geht es dann doch mitten durch die engen Straßen der Vorortstädte wie Boscoreale und Treacase, bis wir die Via Panoramica von Trecase erreichen. Die führt stetig bergauf und wir lassen Meer und Stadt unter uns.

    An der Via Panoramica unterhalb des Vesuvs liegt das Weingut "Cantina de Vesuvio", auf dem wir uns für einen Stellplatz angemeldet haben.

    Jetzt nur nicht die Einfahrt verpassen! Das wäre fatal. Aber wir sehen das Schild über dem geöffneten Tor rechtzeitig.

    Und wieder geht es eine steile Rampe hinauf. Einmal kurz die Luft anhalten, aber wir kommen mit nur wenig Durchdrehen der Reifen hoch, und fahren durch die weitläufige Anlage zwischen den Weinstöcken entlang, auf der Suche nach einem Stellplatz.

    Dann geht es nicht mehr weiter. Ende des Weges. Wir steigen aus und schauen uns um. Überall Wein, nirgendwo ein Stellplatz oder gar ein Wohnmobil.

    Eine junge Frau begrüßt uns und erklärt, dass wir hier falsch wären und ein Stück zurückfahren müssten.

    Oh, Mann! Wie sollen wie denn hier drehen? Ein kleiner Platz, der ein Stück zurückliegt, ermöglicht das Wenden.... und das mit Hänger. Hut ab!!

    Der Besitzer des Weinguts ist gerade mit seinem Auto in diesem Teil seines Anwesens unterwegs und bietet sich an, voraus zu fahren. Er führt uns auf eine große Fläche vor der "Cantina", einem Restaurant mit Weinverkostung.
    Nachdem er uns gezeigt hat, wo wir stehen können, werden wir mit Handschlag begrüßt.

    Wir sind erst einmal sprachlos. So toll hatten wir uns den Platz nicht vorgestellt. Unter uns liegt die Bucht von Neapel, links davon Pompej gegenüber Sorrent, und hinter unserem Wohnmobil, sein Haupt in den Wolken versteckt, ragt der Vesuv in den Himmel.

    Wenig später kommt der Junior und bringt uns den Schlüssel für das Tor. Wir könnten so lange bleiben wie wir wollen, sagt er zu uns.
    Das ist allerdings relativ, denn es gibt weder V+E, noch einen Mülleimer. So hängt die Dauer des Aufenthaltes von der Autarkie des Fahrzeuges ab.

    In der Cantina kann man sich für eine Weinprobe oder zum Essen anmelden oder einfach auf der Terrasse ein Gläschen Wein oder Sekt trinken.

    Wir aber wollen erst einmal, bei einem Kaffee in der Sonne, diese wunderschöne Aussicht genießen.
    Später unternehmen wir noch einen Spaziergang durch den Weinberg und finden eine kleine Straße, die steil hinunter in den Ort führt.
    Da keine zwei Autos aneinander vorbei passen, hupen die Autos jedes Mal, wenn sie in die Straße fahren. Bis in den Ort hinunter gehen wir nicht mehr.
    Für heute haben wir genug erlebt .

    Bei einem Glas Vesuvio Wein vor dem Wohnmobil unterhalten wir uns mit den inzwischen dazugekommen Wohnmobilfahrern, einem Schweizer, einem Belgier und einem Franzosen.

    Um 18.00 Uhr schließt die Cantine. Es ist es ganz still, als die Sonne untergeht. Und als es dunkel ist, erleben wir den zweiten Wow-Effekt an diesem Tag: unter uns funkeln tausende von Lichtern.
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