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  • Giorno 28

    Monte de Sant' Angelo

    15 aprile 2022, Italia ⋅ ☁️ 16 °C

    Mit dem Roller geht es heute zum Bahnhof von Manfredonia. Von dort aus wollen wir mit dem Linienbus nach Monte Sant' Angelo fahren. Das Wetter scheint uns einen wunderschönen Ausflugstag zu bescheren.

    Monte Sant’Angelo liegt rund 15 km nördlich von Manfredonia an den südlichen Hängen des Gargano. Der Sage nach erschien am Ort des heutigen Monte Sant’Angelo im Jahr 492 der  Erzengel Michael den Hirten.

    Die Bustickets kaufe ich in einer Bar gegenüber der Haltestelle am Bahnhof. Himmel, ist da drinnen eine Geräuschkulisse. Zwei Kinder spielen fangen, ein Hund bellt und zwei ältere Frauen unterhalten sich lautstark über zwei Tische hinweg, während eine Handvoll Männer versucht, sich über den Lärmpegel hinweg zu verständigen.
    Kaum bin ich mit den Tickets zurück, kommt auch schon der Bus. Es ist aber nicht der Bus 471 , der im Fahrplan steht, aber egal, die Richtung stimmt und die Tickets passen. Für etwas über 2 Euro pro Person und Fahrt erwartet uns eine faszinierende und beeindruckende Fahrt ins 846 m hoch gelegene Dorf.

    Zunächst geht es durch schmale Straßen der Altstadt. Dort, wo man nicht einmal aus Versehen mit einem PKW hineingeraten möchte, steuert der Fahrer seinen Bus bis auf wenige Zentimeter an den in zweiter Reihe!! haltenden und parkenden Autos vorbei und biegt ab, in ebenso kleine und ebenso voll geparkte Straßen. Es ist beeindruckend.
    Auch Michael kann heute mal die Fahrt und Aussicht genießen, weil er nicht selber fahren muss.

    Nach dem Verlassen der Stadt und einer kurzen Fahrt über die Schnellstraße, geht es dann stetig bergauf. Über unzählige Haarnadelkurven schraubt sich der Bus Meter für Meter hoch. Hut ab, vor den Busfahrern, die diese Strecke mehrmals täglich fahren. Der Bus füllt die ganz Kehre aus. Entgegenkommende Fahrzeuge müssen warten oder zurücksetzen, wenn sie zu zweit vorgefahren sind.

    Es bieten sich phantastische Ausblicke auf das Meer unter uns, aber auch in die steinigen Schluchten und auf die Hänge des Gebirges, wo schon Generationen vorher die schroffen Hänge mit Bruchsteinmauern abgefangen haben. Auf den so entstanden unzähligen Terrassen wachsen Olivenbäume.

    Manchmal, an besonders spektakulären Stellen, führt ein Weg zu einem auf einer Terrasse gelegenen Haus. Einsam, aber mit unverbaubarem Blick in die Tiefe.

    Nach gut einer halben Stunde rücken die Häuser auf der Bergkuppe immer näher. Die letzten Kurven, und noch mal ein Stück enger Straße, dann ist der Bus an der Endstation mitten im Dorf angekommen.

    Bevor wir uns auf die Erkundung des Ortes machen, fragen wir den Fahrer, wo wir hier oben Tickets bekommen können. Er zeigt auf die Bar hinter uns.
    Dann laufen wir die Straße auf der 4. Ebene in Richtung Walfahrtskirche.
    Zur Orientierung ist der Ort in Ebenen unterteilt, die durch Treppen verbunden sind.

    Was aussieht wie der Eingang der Kirche, ist aber nur der achteckige und 27m hohe Glockenturm aus dem Jahr 1272 der Santuario di San Michele Arcangelo. Die beiden oberen Portale führen in einen Vorraum, von dem aus die Treppe zur mystischen Grotte beginnt. Sie besteht aus 86 Stufen. Die Seitenwände werden durch kleine Fenster beleuchtet. Mauern begrenzen die Gräber alt eingesessener Familien.

    Durch ein Portal erreichen wir die Grotte. So etwas haben wir noch nie gesehen. In der Grotte gibt es den Altar der Madonna, den Altar von San Michele Arcangelo und die Kappele der Sakramente.
    Der Eindruck ist überwältigend und wir setzen uns in die Kirchenbänke, um alles anzuschauen und wirken zu lassen. Als ein Padre mit dem Gottesdienst beginnt, gehen wir zurück in die weniger mystischen, aber auch beeindruckenden Straßen des Ortes.
    Außer der Santuario di San Michele Arcangelo
    besuchen wir noch die Kirche des heiligen Franziskus von Assisi und die Kirche Madonna della Libera. Damit ist für diesen Tag unser Interesse an sakralen Bauten gedeckt, obwohl es noch einige Kirchen mehr zu besichtigen gibt.
    Natürlich statten wir auch dem Castello Normanno Svevo Aragonese einen Besuch ab , das hoch oben in der Stadt thront und einen schönen Blick auf den Westen das Garganogebirge, die Tavoliere,  ermöglicht.
    In einer Straße unterhalb des Castellos werden das für diesen Ort typische Brot und die selbstgemachten "Ohrennudeln" , die pasta all'orecchio, verkauft. Und natürlich auch Pesto und Olivenöl. Die Öhrchennudeln kommen als Mitbringsel mit.
    Mit den angebotenen Devotionalien, in erster Linie die des Padre Pio, können wie als Evangelen eher weniger anfangen.
    An einem besonders schönen Punkt mit Blick auf das Meer befindet sich eine Gelateria. Das Eis ist wieder einmal lecker. Aber der am Nachbartisch servierte Apperetivo mir diversen Beilagen aus Wurst, Schinken, Oliven, Brot usw kann sich auch sehen lassen. Kreuz und quer, treppauf, treppab durchstreifen wir diesen wunderschönen Ort, der auch die Perle Gagaganos genannt wird. Wir kommen ins Junnoviertel, das charakteristische mittelalterliche Viertel mit den typischen Reihenhäusern.

    Am späten Nachmittag möchte Michael nach Hause. Seine Schulter schmerzt. Wir schauen in Googlemaps nach dem nächsten Bus. Ooooh.....Der fährt laut Google erst um 21.00 Uhr?

    In der Bar an der Endhaltestelle frage ich nach Tickets und muss auch die Uhrzeit angeben, um die wir fahren wollen. Ich gebe 17.00 Uhr. Es fährt ein Bus um 17.00 Uhr zurück, aber nicht mehr von dieser Haltestelle. Wir müssen noch einmal gut 1km zur Viale Kennedy laufen. Von dort können wir dann in einen Bus steigen, der uns wieder nach Manfredonia bringt .
    Wieder eine atemberaubende Fahrt. Dieses Mal abwärts.
    In Manfredonia ist Rushhour Die Ladenbesitzer stehen vor ihren Läden. Vor den Bars stehen Männer mit einem Getränk. Menschen eilen mit Plastiktüte rechts und links durch die Straßen, Autos hupen, Motorräder knattern vorbei und der Bus sucht sich seinen Weg durch das Getümmel. Irgendwie fährt der Bus Anders als am Morgen. Er hält an Haltestellen, wo gar keine sind und fährt an anderen vorbei. Zum Schluss sind wir nur noch allein im Bus. Der Fahrer fragt , wohin wir wollen. "Stazione", sagen wir. Kurze Zeit später, hält er vor dem Bahnhof.
    Wir können mit der "Roten Paula" zurück zum Campingplatz fahren, denn der Roller steht noch da, wo wir ihn abgestellt haben.

    Das war ein sehr aufregender und ereignisreicher Tag und wir sind echt geschafft. Mein Tagebuch muss daher bis morgen warten.
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