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  • Day 9

    Radtour nach Omisalj

    September 4, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute Nacht weckt uns das Klopfen von Regentropfen auf den Dachluken. Wie jetzt? Das war doch gar nicht angesagt. "Andere Länder, anderes Wetter", meint mein Bettnachbar und schließt verschlafen die Luke über dem Bett, während ich nach draußen hechte, um die bereits getrockneten Sachen vor dem erneuten nass werden zu retten. Was nur ein unverständliches Kopfschütteln meines Mannes zur Folge hat, denn es handelt sich um unsere Badesachen.

    Der Rest der Nacht war dann recht friedlich. Beim Aufwachen erinnere ich mich daran, dass wir am Meer sind. Und zwar auf der Insel Krk im nördlichen Teil der Adria. Krk gehört zu einem Archipel in der Kavaner Bucht und ist neben "Cres" die größte Insel im adriatischen Meer.
    Manchmal weiß ich unterwegs nicht mehr so genau, wo ich gerade die Augen aufschlage.
    Ebenso ergeht es mir nach kurzer Zeit auch mit den Wochentagen.
    Der heutige Sonntag macht seinem Namen alle Ehre, die Sonne scheint, und er wird augenscheinlich zu einem der 250 Sonnentage, die die Insel zu bieten hat. Das Meer lädt schon am Morgen zum Baden ein. Es duftet intensiv nach Fenchel und Rosmarin, die neben anderen mediterranen Kräutern überall auf dem Platz wie auch auf der Insel wachsen .
    Wie schon in der Vergangenheit spielt die Insel auch heute noch eine wichtige Rolle. Sie ist eines der beliebtesten touristischen Ziele in Kroatien und durch die Brücke und den Flughafen leicht zu erreichen.

    Nach einem ausgiebigen Bad im Meer fahre ich, begleitet von Marion, mit dem Rad nach Omisalj. Omisalj ist einer der beliebtesten Urlaubsorte der Insel Krk. Der Hinweg ist weniger schön, denn er führt über die stark befahrene 102, die ohne Radweg ist und die Insel von der Brücke bis zur Stadt Krk durchzieht. Aber die Fahrt dauert nicht sehr lange, dann geht es schon zum Ort ab.

    Neben der Stadt Krk ist Omisaj die älteste bewohnte Siedlung der Insel und liegt auf einer 85 m hohen Klippe. Bereits im 3. Jahrhundert wurde sie von den Römern gegründet. Aus dieser Zeit stammen noch die Überreste einer Basilika.

    Die Lage hoch oben auf dem Felsen ließen die Bewohner früherer Zeiten die gesamte Kavaner Bucht überblicken.

    Im modernenTeil befindet sich der internationale Flughafen von Rijeka. Die Starts und Landungen der Flugzeuge erleben wir mehrfach am Tag über unseren Köpfen.
    Das Herzstück des Küstenortes ist die autofreien Altstadt.
    Mit den Rädern schieben wir durch die gewundenen, steinernen Gässchen mit den dichten Häuserreihen des alten Stadtkerns und kommen zur Kirche. Rund um die Kirche sind ein paar Cafés und Bars.
    Eine steile Gasse führt zu einem Aussichtspunkt hinunter. Ein phantastischer Blick auf den unter uns liegenden Hafen und das Meer erwartet uns hier, den auch ein ziemlich aus der Puste gekommenes Paar mit E-Bikes bewundert.
    Ich frage auf englisch, ob es wohl einen Radweg unten am Meer entlang gibt. Im schönsten bayerisch bekomme ich die Antwort, dass man diesen Weg gerade kommen ist (Das zeigt mal wieder, dass die Insel fest in deutscher Hand ist).

    Wie schön, aber um den Radweg zu nutzen, müssen wir erst einmal steil bergrunter fahren. Wenn die Bayern diesen Weg hochgefahren sind, wundert es mich nicht, dass sie so aus der Puste waren.
    Unten im Hafen angekommen, finden wir einen schönen Platz am Wasser zum Eis essen. Der Radweg direkt am Meer, den wir zurück fahren, ist wunderschön und führt vorbei an kleinen Buchten mit Stränden und Gastronomie, kleinen Läden und Pensionen. Eigentlich möchte man sich überall hinsetzen und auf das Meer schauen, nur die präsenten Industrieanlagen bzw. das Tanklager, an dem die "Erdölleitung Freundschaft" oder "Druschba-Pipeline" endet, trüben ein wenig das Bild. Die Pipeline verbindet die russischen Ölfelder mit Raffinerien in Ost- und Mitteleuropa. Aber von Freundschaft kann wohl im Moment nicht mehr so die Rede sein.
    Der Rest des Tages vergeht mit Baden und auf das angekündigte Gewitter zu warten, das ein paar Mal herumdonnert, dunkle Wolken bringt, die ein paarTropfen verlieren und sich dann in nichts auflöst. Aber so ist das nun mal mit dem Wetter. Gegen Abend scheint wieder die Sonne , die später einen tollen Abgang macht.

    Kleine Radtour nach Omisalj:
    https://www.komoot.de/tour/916053717?ref=aso
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